Oberliga Niederrhein
Hier ruht der Ball: Haans Hallenboden kaputt
Weil die Adlerstraße gesperrt ist, fällt die Partie gegen Krefeld-Oppum aus. Wölfe sind Favorit in Angermund.

Heute bleibt das Tor leer: Die Haaner Handballer können die Halle Adlerstraße zurzeit mal wieder nicht nutzen. (Foto: Thomas Schmidt)

Bei jeder Absetzung in diesen Tagen scheint der Fall klar zu sein. Corona. Was denn sonst? Der Verdacht taucht auch sofort auf, wenn in der Oberliga Niederrhein vor der für Samstag angesetzten Partie der Unitas Haan gegen den TV Krefeld-Oppum ein „v“ gesetzt und dafür die Anwurfzeit verschwunden ist. Der Verband verzichtet ja (bisher) auf eine generelle Streichung kompletter Spieltage, gibt den Mannschaften aber einen relativ breiten Verfügungsrahmen, falls jemand zu große Bedenken haben sollte. Dann soll es unkompliziert möglich sein, Partien zunächst abzusagen und nach hinten zu verlegen. Nichts davon trifft allerdings hier zu – wie aus einem Brief der Stadt Haan hervorgeht: „Sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund erneuter Ablösungen beim Hallenboden besteht erhöhte Unfallgefahr. Die Halle Adlerstraße wird deshalb bis auf Weiteres für den Sport gesperrt. Die Spiele am Wochenende sollten in andere Hallen verlegt werden. Das Gebäudemanagement arbeitet mit Hochdruck an einer schnellstmöglichen Lösung.“ Haan, Harz, Hallenboden – für die Unitas-Handballer offensichtlich besonders in dieser Saison eine schwierige Mischung. Angesichts der nicht einfachen Umstände grenzt es fast an ein Wunder, dass die Mannschaft von Trainer Kai Müller inzwischen bei 24:14 Punkten (12:4 in diesem Jahr) auf dem vierten Tabellenplatz angekommen ist. Im Heimspiel gegen die Krefelder (Sechster/21:17) hätten die Haaner liebend gerne den Versuch unternommen, Rang vier hinter dem HC Wölfe Nordrhein (33:5), dem LTV Wuppertal (27:9) und Borussia Mönchengladbach (26:10) zu behaupten.

Die Wölfe gelten beim um den Klassenerhalt kämpfenden Zwölften TV Angermund (11:27) als Favorit, werden aber für einen Sieg hundert Prozent Einsatz und Leidenschaft brauchen. Ein Grund: Der TVA hat sieben seiner bisher elf Zähler aus den acht Spielen im Jahr 2020 eingefahren – also den Kampf um den Klassenerhalt komplett angenommen. Geschenke wird es weder für den Spitzenreiter noch für dessen ersten Verfolger Wuppertal geben, der die Aufgabe beim Fünften DJK Adler Königshof (24:14) zu bestreiten hat. Auch Borussia Mönchengladbach darf nicht davon ausgehen, dass die Partie beim Sechsten TV Lobberich (23:15) ein Selbstläufer wird.

Eher den Blick nach unten richten alle Vereine ab Rang acht, den zurzeit Mettmann-Sport einnimmt (18:20). „Wir müssen bis zur Osterpause noch ein paar Punkte sammeln, da nach heutigem Stand auch der Drittletzte den Weg in die Verbandsliga antreten muss“, sagt Mettmanns Trainer Jürgen Tiedermann, dessen Team am vergangenen Wochenende mit dem überraschenden 34:21 über Adler Königshof wertvolle Zähler und viel neues Selbstvertrauen sammelte. Dem Spiel beim Zehnten HSG Hiesfeld/Aldenrade (14:22) sieht ME-Sport trotzdem mit viel Respekt entgegen: „Die HSG erzielte in den vergangenen Wochen überragende Ergebnisse und setzte sich vom Tabellenende ab. Mit welcher Besetzung wir antreten können, entscheidet sich wieder erst am Spieltag.“ Ganz hinten scheinen zwei der möglicherweise drei Absteiger in der HSG Neuss/Düsseldorf II (3:33) und im TSV Aufderhöhe (6:30) bereits gefunden zu sein. Der Aufsteiger aus Solingen verliert dann zur kommenden Saison nicht nur die aktuelle Spielklasse, sondern auch zwei Spieler. Kevin Tobolski (linker Rückraum) steht beim Regionalligisten SG Langenfeld auf der Liste der Neuen und ME-Sport meldet Sven Meißel (rechter Rückraum) als Zugang für die nächste Saison.