Mittendrin, nicht nur dabei: Kreisläufer wie Leichlingens Lars Jagieniak (blaue Spielkleidung) müssen eine Menge einstecken. Das können sie auch, zumal sie meistens in der Abwehr selbst ganz gerne austeilen. (Foto: Thomas Schmidt)

Es geht in die fünfte Runde. Und garantiert: Die Entscheidung wird wieder keine einfache sein. Euren Harzhelden-Regisseur, den Linksaußen, den Torhüter und den Spieler im linken Rückraum für das Allstar Game, das wir gemeinsam mit den Zweitliga-Profis des TSV Bayer Dormagen am 5. Juni um 19.30 Uhr zu einem Fest für den Handball machen wollen, habt ihr bereits bestimmt. Bastian Willcke von der HSG Siebengebirge, Daniel Lay vom HSV Troisdorf, Julian Solf von der SG Zons und Andreu Perez Fernandez vom TV Birkesdorf stehen als Team-Mitglieder fest. Jetzt geht es um die Position, die eigentlich eine Doppel-Funktion hat: Von Kreisläufern verlangen ja manche Trainer ja gerne, dass sie gleichzeitig starke oder sogar überragende Abwehrspieler sein sollen – bevorzugt im Innenblock. Das trifft übrigens irgendwie auf alle vier Spieler zu, die als Kreisläufer zur Wahl stehen. Hier sind die Kandidaten:

Alexander Grefer (31). Er ist noch Spieler und denkt gleichzeitig mindestens regelmäßig wie ein Trainer. Als Abwehr-Stratege gibt Grefer hinten die Kommandos – und zwar so gut, dass die Wölfe Nordrhein in der Oberliga Niederrhein die mit weitem Abstand beste Abwehr stellen. Vorne dreht er als Kreisläufer den Spieß um, weil er mit Leidenschaft und Präsenz in jeder Deckung für Vollbeschäftigung sorgen kann. Im Grunde ist er als spielender Coach die perfekte Ergänzung zu Trainer Thomas Molsner. Steigt der Spitzenreiter direkt wieder in die Regionalliga auf, ist es nicht zuletzt Grefers Verdienst.

Tobias Reich (30). An ihn werden sie sich nicht nur bei der SG Langenfeld noch sehr „gut“ erinnern. Im September 2015 erzielte Reich für den Oberligisten VfB Homberg brillante 14 Treffer gegen die SGL – damals als nie zu bremsender Rückraumspieler. Der 30-Jährige, der als spielender Sportlicher Leiter praktisch sein eigener Chef ist, bestückt im Wesentlichen aber die Kreisläufer-Position. Mit an Bord sind immer die Leidenschaft für den Handball und eine große Portion Humor: „Ich bin gelernter Kreisläufer mit einem Gardemaß von 1,90 Metern und einer entsprechenden Konfektionsgröße von XXL.“

Lars Jagieniak (21). Auch er zählt zu den Multi-Talenten in Abwehr und Angriff. Der Opladener fand über den Nachwuchs des TSV Bayer Dormagen zur HSG Krefeld und wechselte nach deren Aufstieg in die 2. Liga zum Leichlinger TV in die 3. Liga. Nach einem schwierigen Saisonstart schienen der eine Lars (Jagieniak) und sein LTV bereits auf dem Weg in die Regionalliga zu sein, aber mittlerweile sieht es doch nach Rettung aus für den anderen Lars (Trainer Hepp). Kurz vor Weihnachten 2019 setzte Jagieniak ein deutliches Zeichen von Vertrauen in die Leichlinger, als er früh für 2020/2021 zusagte.

Sebastian Bartmann (28). Er ist ein Führungsspieler und ein Teamplayer, ausgestattet mit einer großen Erfahrung zum Beispiel in der 3. Liga. Bartmann ist nicht nur körperlich ein Schwergewicht. Hinten packt er für die DJK Adler Königshof resolut zu und vorne ist er für gegnerische Abwehrrreihen meist kaum zu kontrollieren. Mit 144 Treffern aus 18 Begegnungen ist Sebastian der Top-Werfer der Oberliga Niederrhein und zusammen mit Trainer Marius Timofte die treibende Kraft beim Projekt Adler 2.0, das den Verein und die umstrukturierte Mannschaft in eine erfolgreiche Zukunft führen soll.