Oberliga Mittelrhein
Shooting Stars: Düren und seine Kletterkünstler
Luca Rügenberg ist die Identifikationsfigur das Teams, das vor drei Jahren noch in der Kreisliga spielte.

Umwerfend: Luca Rügenberg und die SG GFC Düren 99 haben einen steilen Aufstieg hinter sich – und sie sind noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen. (Foto: Jan Drexler)

Es ist ein bemerkenswerter Erfolg. Neben dem CVJM Oberwiehl und dem ASV SR Aachen hat auch die SG GFC Düren 1899 den Sprung in die Oberliga Mittelrhein geschafft. Noch 2017 mussten die Dürener die Kreisliga ihre Heimat nennen, ehe es steil bergauf ging. Das Team von Trainer Peter Hochgürtel sicherte sich 2018 verlustpunktfrei die Kreismeisterschaft und wurde anschließend Meister der Landesliga. Im Duell mit dem TuS Königsdorf, bei dem beide nur ein Sieg vom Titel trennte, triumphierten die Dürener vor einer tollen Kulisse in der rappelvollen Kreissporthalle mit 34:32. In der Saison darauf holte die SG nun 25 Punkte aus 18 Spielen (Quotient 138,9) und landete damit auf Rang vier, der im Nachrückverfahren zum Aufstieg berechtigte.

Einer, der den Weg von unten nach oben mitgemacht hat, ist Luca Rügenberg. Seine Reise bei der SG begann jedoch schon viel früher, als er mit knapp fünf Jahren dem Verein beitrat – wann genau das war, weiß er selbst nicht mehr richtig. Luca ist inzwischen sogar eine Dürener Identifikationsfigur. Er wurde 2015/2016 unter Trainer Hochgürtel Vize-Mittelrheinmeister, trainiert zusammen mit Leonard Hensel (GFC II) die Dürener B-Jugend und ist darüber hinaus als Jugend-Obmann ein Teil des Vorstands – und das alles im Alter von 23 Jahren.

Der Dürener Erfolg der vergangenen Jahre lässt sich für Luca, der ein Lehramtsstudium für die Fächer Deutsch und Erdkunde absolviert, gut erklären: „Wir sind mannschaftlich sehr geschlossen, eingespielt und haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend. Peter schafft es, Perspektivspieler zum Zug kommen zu lassen und auch der Spaß kommt bei uns nicht zu kurz.“ Die aktuelle Lage ist dabei kein Zufall, sondern das Ergebnis intensiver Jugendarbeit.

Die Deckung baut nicht zuletzt auf Bendix Beck und Robin Kolbe, die 2016 mit Rügenberg beinahe die Mittelrheinmeisterschaft gewonnen hätten. Offensiv spielt sich jedoch ein anderer in den Fokus: Kiril Risteski. Ihm gelangen bei nur 18 Auftritten überragende 189 Treffer und damit mehr als zehn pro Partie – eine Quote, die ihresgleichen sucht und Risteski zum Torschützenkönig in der Verbandsliga gemacht hat. „Kirils mazedonische Handballausbildung verleiht ihm ein breites Wurfrepertoire. Er liest den Torhüter und ist so bei Siebenmetern und aus dem Feld sehr treffsicher. Am wichtigsten ist aber, dass ich auf der Position neben ihm spiele“, sagt Rügenberg mit einer gesunden Portion Selbstironie. Die eigenen Fähigkeiten bewertet er nämlich eher sehr sachlich-nüchtern: „Mir fehlt noch die Konstanz, aber ich konnte viel lernen in den letzten Jahren. Meine Stärke sehe ich im Zweikampf, doch auch hier werde ich mich für die Oberliga weiterentwickeln müssen.“

Klares Ziel für die nächste Saison ist – wie eigentlich in den zwei Jahren zuvor– der Klassenerhalt. „Ich möchte mich mit Düren 99 in der Oberliga etablieren. Wir haben gesehen, dass wir viel Entwicklungspotenzial mitbringen und ich hoffe, dass wir den Oberliga-Aufstieg mit guten Leistungen bestätigen können“, betont Rügenberg. Die Mannschaft ist auf jeden Fall so bemerkenswert wie der Erfolg in den vergangenen Jahren.