Regionalliga Nordrhein
In Aldekerk: Julian Mumme ist ein Junge aus dem Dorf
Der 22 Jahre junge Regisseur hat auch in den Augen seines Trainers Nils Wallrath das Zeug zum Top-Führungsspieler.

Echt auf dem Sprung: Für Spielmacher Julian Mumme und seinen TV Aldekerk soll es demnächst zumindest noch ein kleines Stück aufwärts gehen. (Foto: Thomas Ellmann)

Er ist aus dem Team des TV Aldekerk nicht mehr wegzudenken. Auf dem Spielfeld kann der Regisseur alles an sich reißen. Daneben ist Julian Mumme ein ruhiger Typ, der gerne mal mit seinem Teamkollegen Thomas Phlak über den Handball und andere Sportarten plaudert. Auf den Punkt gebracht: Julian gehört einfach zum TVA. „Schon früher haben die Mumme-Bruder in der Pause der Herrenmannschaft aufs Tor geworfen. Julian ist ein Junge aus dem Dorf, das merkt man, wenn er durch die Halle geht“,  sagt Aldekerks Trainer Nils Wallrath. Im Verein setzt sich Mumme außerdem neben seiner Spieler-Tätigkeit als Jugendcoach ein. Wallrath hat deshalb keine Zweifel: „Julian ist ein Vorbild vieler Jugendspieler.“

Auch in sportlicher Hinsicht zeigt sich Wallrath voll überzeugt von seinem Schützling: „Julian hat vorne und hinten viel Talent. Er beherrscht das Kreisläuferspiel und ansatzlose Schlagwürfe. Er greift eine Abwehr dort an, wo sie ihre Lücken zeigt.“ Und das mit Erfolg: 64 Treffer in 18 Spielen der abgebrochenen Saison 2019/2020 trug Mumme zum sechsten Platz seiner Aldekerker bei, die sogar einen Sieg über den Drittliga-Aufsteiger TuS 82 Opladen vorzuweisen hatten (29:25). Ein Grund für die gute Bilanz: Wurftraining gehört zu Mummes Lieblingseinheiten. Die eine oder andere Technik konnte er sich wohl bei Julius Kühn abschauen, der sein Cousin ist – und zu dem er im Handball gern aufsieht.

Geht es um reine Torvorbereitungen, dann übergibt beim TVA häufig Mumme an Mumme: Als Kreisläufer ist Julians Bruder Jonas für Aldekerk unterwegs. Ansonsten findet er nach Ansicht von Trainer Wallrath „immer mehr die Balance zwischen eigener Torgefahr und Vorbereitungen“. Doch was kann Julian Mumme eigentlich nicht? Wallrath antwortet schnell: „Eigentlich nichts. Manchmal würde ich mir mehr Athletik und Lust aufs Abwehrspielen wünschen. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Er kann in den nächsten Jahren ein absoluter Führungsspieler werden.“

Hand drauf: Aldekerks Trainer Nils Wallrath ist fest von den Qualitäten seines Spielmacher Julian Mumme überzeugt. (Foto: Thomas Ellmann)

In der Jugend beim TVA lockte Mummes Talent fast zwangsläufig andere Vereine an. Julian genoss dann ab dem zweiten Jahr in der B-Jugend die Dormagener Ausbildung, wurde später jedoch in seinem ersten Herrenjahr beim TSV Bayer durch eine Wirbelverletzung ausgebremst. „Leider war der Rückstand zur Mannschaft zu groß, um erneut Fuß zu fassen und sich vielleicht für Höheres zu empfehlen“, findet Mumme. Nach einer Ausleihstation beim TV Aldekerk zog es ihn nach Korschenbroich, ehe er 2018 den Weg zum zurück zum Heimatklub fand.

Legt Mumme den Handball gelegentlich zur Seite, ist der US-Basketball eine echte Leidenschaft: „Die Athletik der Spieler, die Stimmung in den Arenen und generell die Menschen sind einfach faszinierend und sehr cool anzuschauen.“ Julian hat dort einen klaren Favoriten: „LeBron James von den Lakers. Er ist seit 15 Jahren auf einem Top-Niveau und einer der spektakulärsten Spieler der Liga.“ Beruflich ist Mumme im Büromanagement angestellt und in der Freizeit weiß er unter anderem die ruhigen Momente in der Natur zu schätzen. Geht es allerdings zurück in die Halle, darf es gerne laut werden.

„Die besten Spiele sind knappe Siege durch eine geschlossene Mannschaftsleistung – neben einer guten persönlichen Leistung. Kommt die Halle noch mit und das Feierabendbier schmeckt, ist es schon ein sehr gelungener Tag“, betont Mumme, der mit dem TVA viel vorhat: „Wir wollen immer das Maximum rausholen. Langfristig soll es nach oben gehen.“ Längst sicher: Mummes Tore werden dabei weiter helfen. Trainer Nils Wallrath sieht das ganz ähnlich: „Ich denke, wir werden noch ganz viel Spaß an Julian haben.“