3. Liga
Neue 3. Liga: Statt Aurich jetzt Kaiserslautern und Zweibrücken
Die Versetzung aus der Gruppe Nord-West in die Gruppe Mitte bringt viele weitere Fahrten. Die Derbys bleiben aber.

Was ist denn hier los? Auch Trainer Andreas Klisch (Mitte) und seine Longericher werden über die neue Lage erst nachdenken müssen – und die schiere Begeisterung wird wohl kaum dabei herauskommen. Simon Schlösser (Nummer 10) spielt zwar nicht mehr für die Kölner, aber künftig für die Bergischen Panther – die von der Umgruppierung ebenfalls betroffen sind. (Foto: Thomas Schmidt)

Die wesentlichen Fakten waren am Samstagabend noch vor der offiziellen Bestätigung durch den Deutschen Handball-Bund durchgesickert. Demnach ist die Kuh oder wenigstens ein Teil davon vom Eis. Punkt eins: Die Drittligisten wissen jetzt immerhin Bescheid darüber, wann es losgeht. Nach einem Beschluss der Spielkommission soll die Saison 2020/2021 nun am 3./4. Oktober beginnen – eine Festlegung, auf die alle Vereine ziemlich lange warten mussten. Auf der anderen Seite kommt dieses Datum nicht mehr wirklich unerwartet, nachdem sich kürzlich auch die 1. und 2. Liga darauf festgelegt hatten. Für eine größere Überraschung sorgte der DHB allerdings mit der Festlegung der vier Drittliga-Gruppen, nach der sich für die sechs Teams aus dem Harzhelden-Gebiet eine ganze Menge ändert – was bestimmt nicht bei jedem besondere Begeisterung auslösen wird. Punkt zwei: Die bisherige Gruppe Nord/West gibt es in der alten Zusammensetzung nicht mehr. Die sechs Klubs aus dem Harzhelden-Gebiet können sich wenigstens damit trösten, dass ihre Derbys in der Gruppe Mitte erhalten bleiben. Dafür sind allerdings einige andere Entfernungen deutlich größer – was ein klares Plus an zeitlichem und finanziellem Aufwand bringt. Kurz zusammengefasst: Wilhelmshaven als Aufsteiger in die 2. Liga und der nun in einer anderen Gruppe untergebrachte OHV Aurich aus Ostfriesland fallen als Gegner weg, dafür kommt eine bunte Mischung aus dem Saarland, aus Hessen oder aus Rheinland-Pfalz hinzu. 

Ein Harzhelden-Sextett, das mehrheitlich wohl mit der Zuordnung zur Gruppe Nord/West gerechnet hatte, bilden in der Gruppe Mitte die HSG Krefeld (Absteiger), der Longericher SC, die Bergischen Panther, der Leichlinger TV, der VfL Gummersbach II und der TuS 82 Opladen (Aufsteiger). Am besten dürften mit der Neu-Strukturierung die Eagles aus Krefeld leben können, die aus ihrer Zweitliga-Zeit noch wesentlich aufwändigere Fahrten kennen. Außerdem gehört jetzt der VfL Eintracht Hagen, der in den Augen vieler der große Titelfavorit war/ist, zu einer anderen Gruppe. Hagens Wechsel macht gleichzeitig den Kern der Verschiebung deutlich, weil eine relativ kurze Anreise wegfällt – wie jene nach Volmetal, Schalksmühle oder Menden mit unter 100 Kilometern Distanz. Auch jene an der 200-Kilometer-Grenze wie Minden und Lemgo sind nun Geschichte. Hinzu kommen unter anderem Saarbrücken, Saarlouis, TuS 04 Dansenberg (Kaiserslautern) und Kirchzell, die jeweils etwa 300 Kilometer entfernt sind. Sogar auf 350 Kilometer bringt es Bad Neustadt an der Saale – ein Kurort am Rande des Naturparks Bayerische Rhön. 

Auf die Verantwortlichen der Vereine und alle Spieler kommen weitere arbeitsreiche Wochen zu. Die Trainer müssen ihre Teams auf den späteren Start vorbereiten – und selbst einen Berg an neuen Infos beschaffen/sichten, um die bisher unbekannte Konkurrenz einschätzen zu können. Die Verantwortlichen hinter den Teams brauchen zum Teil komplett neue Reiseplanungen, die im Detail wiederum mit den konkreten Spieltagen zusammenhängen. Die Spielleitende Stelle wiederum wird nun in erster Linie einen genauen Terminplan zu erarbeiten haben: Es dabei allen recht zu machen, hat etwas von der Quadratur des Kreises. 

Die Gruppe Mitte: HSG Krefeld Niederrhein, Bergische Panther, TuS 82 Opladen, Longericher SC, Leichlinger TV, VfL Gummersbach II, HSG Bieberau-Modau, HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, HSG Hanau, HSG Rodgau Nieder-Roden, TSG Haßloch, TV Gelnhausen, TV Kirchzell, HSC Bad Neustadt, TV Hochdorf, TuS 04 Dansenberg, SV 64 Zweibrücken, HG Saarlouis