02. August 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das Motto: Jede Woche ein Derby. Zumindest am Anfang der Saison – die für die sechs Drittligisten aus dem Harzhelden-Gebiet viele neue Gegner bringt, weil sie aus der bisherigen Gruppe Nord-West in die Gruppe Mitte versetzt wurden. Ob alle Beteiligten allerdings mit dem am Wochenende durch den DHB veröffentlichten Rahmen-Spielplan glücklich sind? Dem Aufsteiger TuS 82 Opladen etwa dürfte es grundsätzlich sehr gelegen kommen, dass er zunächst eher überschaubare Distanzen zurücklegen muss. Der für den 4. Oktober vorgesehene erste Spieltag führt das Team von Trainer Fabrice Voigt nur ein paar Kilometer über den Rhein zum Kölner Nachbarn Longericher SC – eine für beide Seiten sicher attraktive Partie. Eine Woche darauf könnte der TuS 82 vielleicht sogar 1000 Karten verkaufen. Die Haken an der Sache: Das Platzangebot ist zumindest in der Bielerthalle nicht annähernd so groß und zurzeit darf der TuS 82 nach den Corona-Bestimmungen maximal 300 Zuschauern das Vergnügen erlauben, die Drittliga-Heimpremiere live gegen den Leichlinger TV zu erleben. Daraus folgt, dass die Verantwortlichen in den kommenden Woche noch eine Menge an logistischer Arbeit zu erledigen haben, bis die passenden Konzepte stehen. Sicher ist aber schon jetzt: Mehr lokale Rivalität geht kaum.
„Wie hätte es auch anders kommen sollen, als mit diesen beiden Derbys zu starten“, sagt Opladens Coach Voigt, „wir freuen uns darauf, in Longerich anzufangen. Das wird natürlich direkt eine Mammut-Aufgabe. Es ist schade, dass wir die Halle noch nicht voll haben werden, das wäre hinten raus ein bisschen schöner gewesen. Aber das ist nur Theorie und wir können es nur so nehmen, wie es kommt. Für uns wird doch jeder Gegner schwer.“ Der Panther-Kollege Marcel Mutz muss sich erst noch genauer mit den Auftaktgegnern HSG Rodgau Nieder-Roden, HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II Wetzlar und TV Kirchzell beschäftigen: „Das sind drei Unbelannte, zu denen ich nicht viel sagen kann. Das ist aber auf jeden Fall ein knackiges Auftaktprogramm.“
Die Longericher gehen als Vorjahresdritter nach dem spannenden Auftakt gegen den TuS 82 auf Reisen gehen – aller Voraussicht nach am 11. Oktober über gut 200 Kilometer zur HSG Rodgau Nieder-Roden. Die Mannschaft um LSC-Trainer Andreas Klisch hat ihr nächstes Derby anschließend bereits am 25. Oktober bei den Bergischen Panthern. Und der November beginnt direkt mit dem nächsten Höhepunkt – weil am 1. die Panther nach Leichlingen kommen. Logisch: Mit dem Treffen am 18. Oktober zwischen dem VfL Gummersbach II und den Opladenern hält der dritte Spieltag ebenfalls ein Harzhelden-Derby bereit.
Besondere Aufmerksamkeit werden die betroffenen Vereine vermutlich dem 6. und 8. November widmen – weil es hier den ersten von insgesamt zwei Doppel-Spieltagen in der 18 Vereine umfassenden Gruppe Mitte gibt. Die wenigsten Kilometer haben die Longericher abzuspulen, die erst am Freitag den Leichlinger TV zum immer packenden Duell erwarten und anschließend am Sonntag in Gummerbach II gefordert sind. Auf den TuS 82 warten dagegen bei seinem Abenteuer 3. Liga ziemlich hohe Strapazen – erst gegen den Zweitliga-Absteiger HSG Krefeld, kurz darauf zum HSC Bad Neustadt an der Saale.
Vergleichsweise unaufgeregt dürfte die HSG Krefeld die aufwändige Saison 2020/2021 sehen, weil sie die umfangreichen Reiseplanungen aus ihrem Zweitligajahr bestens kennt und deshalb einen organisatorischen Vorsprung hat. Nach dem Debüt gegen den Vorjahres-Elften TSG Haßloch (damals Gruppe Süd) bekommen es die Krefelder mit ihrem Trainer Felix Linden zunächst weitere vier Mal mit durchaus sehr starken Kontrahenten zu tun, die eher etwas südlich zu Hause sind – und auch der Doppel-Spieltag wird der HSG wohl kein größeres Kopfzerbrechen bereiten: Erst spielt Krefeld in Opladen, zwei Tage später zu Hause gegen Rodgau Nieder-Roden. „Wir nehmen es, wie es kommt“, findet unter anderem Geschäftsführer André Schicks. Um was es dann sportlich geht, ist sowieso wieder eine ganz andere Frage und hat mit Zuschauer-Zahlen oder Kilometern wenig zu tun.