Oberliga Niederrhein
Schon passiert: Die da oben und die da unten
Borussia Mönchengladbach und der Bergische HC II haben noch keinen Punkt abgegeben, Homberg und Haan noch keinen geholt.

Irgendwie passe ich durch: Paul d’Avoine (Mitte) erzielte für Mettmann auch sechs Tore in Wuppertal, konnte sich darüber nach dem 29:34 aber nicht wirklich freuen. Das Heimspiel gegen die Adler Königshof wird ebenfalls eine anspruchsvolle Aufgabe. (Foto: Burkhard Kasan)

Reichen zwei Spieltage wirklich aus, um aus Vermutungen im Kampf um die Meisterschaft so etwas wie Tatsachen zu machen? In der Oberliga Niederrhein sieht es beinahe so aus – zumindest ganz oben. Dort stehen im Titelkandidaten Borussia Mönchengladbach und dem Bergischen HC II zwei durchaus vorne zu erwartende Teams mit jeweils 4:0 Punkten sowie der identischen Tordifferenz von plus 17. Rang eins geht an Trainer Ronny Rogawska und die Borussia, weil sie ein paar Tore mehr erzielt hat als der BHC mit Trainer Mirko Bernau (60:43/55:38). Mönchengladbach hat als Ziel den Aufstieg in die Regionalliga ausgegeben und die Zweite des Bundesligisten soll ja im Grunde ein vernünftiger Unterbau für die Erste werden, sodass die Oberliga hier keine Dauerlösung sein kann. Auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse muss die Borussia für ihr Heimspiel gegen den TSV Aufderhöhe, zuletzt 21:28-Verlierer im Solinger Derby gegen den Bergischen HC II, der haushohe Favorit sein. Der BHC wiederum will seine Position festigen und gegen die HSG Hiesfeld-Aldenrade gewinnen, die bisher erst einmal im Einsatz war und dabei den TV Angermund praktisch in letzter Sekunde mit 24:23 bezwang.

Dritter im Bunde der Mannschaften mit vier Zählern ist die DJK Adler Königshof, die selbst nicht mit dieser optimalen Ausbeute zum Saisonstart gerechnet hatte und nun bei Mettmann-Sport auf den Prüfstand tritt – das am Mittwoch einmal ganz tief durchatmete. Der Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann lag dabei weniger die durchaus schmerzhafte 29:34-Niederlage vom vergangenen Sonntag beim LTV Wuppertal im Magen, sondern die über der Halle Herrenhaus schwebende Ungewissheit: Dürfen wir wieder rein oder nicht? Weil die Halle am 5. September noch gesperrt war, hatte sich Mettmann für die Auftaktpartie mit Hiesfeld auf eine Verlegung geeinigt (31. Oktober) und dann trotzdem die Befürchtung, die Angelegenheit könnte sich weiter hinziehen. Am Mittwoch ist jedoch die Entwarnung eingetroffen: Das vorgelegte Hygienekonzept ist genehmigt – und damit die Aufnahme des Spielbetriebs im Herrenhaus. Maximal 150 Zuschauer dürfen live erleben, wie sich Tiedermanns Team gegen die Adler aus der Affäre zieht. Was Mettmanns Coach hundertprozentig genau weiß: „Die Adler werden uns alles abverlangen.“

Aktuell am Ende der Tabelle liegen mit zwei Niederlagen auf dem Konto der VfB Homberg und die Unitas Haan – was in beiden Fällen keine ganz große Sensation ist. VfB-Trainer Sascha Thomas hatte angesichts des großen Verletzungspechs schon vor dem Auftakt geahnt, dass auf seine Homberger eine schwierige Saison zukommen würde. Und in Haan waren sie nach dem umfangreichen Umbau der Mannschaft ebenfalls von vornherein realistisch genug, sich nur im Kampf um den Klassenerhalt zu sehen. Die Aufgabe beim TV Lobberich wird nun endgültig zeigen, wohin der Weg fürs Team von Trainer Christian Peters führt – im Übrigen auch jener der Lobbericher, die nach einer klaren Niederlage in Mönchengladbach (21:32) und einem knappen Erfolg über Homberg (29:28) zu jenen gehören, die noch ihren genauen Standort suchen.