Oberliga Mittelrhein
Refrath untermauert seine Favoritenstellung
Titelkandidat gewinnt ohne Probleme. Auch Bayer Dormagen II überzeugt am ersten Spieltag.

So soll es sein: Lennart Niehaus und die HSG Refrath/Hand sind der erste Tabellenführer der neuen Saison. (Foto: Thomas Schmidt)TV 

TV Birkesdorf – Pulheimer SC 25:24 (13:13). Pulheim gelangen nach Ansicht von Trainer Kelvin Tacke „gute  45 Minuten“. Das Team von Karsten Bohmann-Hesse zeigte aber, dass gute 45 Minuten in Birkesdorf nicht ausreichen. Die erste Hälfte lief ausgeglichen, kein Team konnte sich absetzen – 5:5 (10.), 9:9 (21.), 13:13 (29.). Nach dem Seitenwechsel schien der Vizemeister der vergangenen Saison auf die Siegerstraße abzubiegen, doch nach ihrem 22:17 (45.) verloren die Hornets den Faden. Mit einem 7:0-Lauf zum 24:22 (55.) hatten die Hausherren nun die Nase vorn und brachten den Vorsprung ins Ziel. „Trotz unserer schwachen Chancenverwertung haben wir eine gute Leistung abgeliefert“, sagte Bohmann Hesse, während Tacke nur schwer Erklärungen fand: „Wir haben es uns mit eigenen Fehlern selbst zuzuschreiben. Zudem fehlten uns gegen Ende die einfachen Tore.“ Besonders bitter: Jan Giesen fällt mit einer Wadenverletzung vorerst  aus.

TV Birkesdorf: Höschen, Feistkorn – Pelzer (3), Pestinger (6), Ernst (4), Schöneborn (3), Botz (1), Perez Fernandez, Strücker, Kirschfink (1), Grings (1), Leven, Meise, Stass (6).

Pulheimer SC: Middel, Lankert – Gottschling (1), Bartsch, Waldecker, Semeraro (4), Giesen (1), Jäckel, Worm (7/1), Bleckart (3), Geerkens (1), Romberg, Mokris (7/1).

 

ASV SR Aachen – HSG Refrath/Hand 18:32 (8:16). Nach einem schnellen 5:1 (5.) baute Titelkandidat Refrath den Vorsprung erst auf 12:5 (20.) aus, ehe er in der zweiten Halbzeit konstant bei rund zehn Treffern lag – 20:10 (34.), 25:15 (47.), 30:18 (56.). „Wir waren heute gut drauf und körperlich sehr überlegen, obwohl Aachen eine attraktive Mannschaft bietet“, fand der zufriedene HSG-Coach Christopher Braun. Das Lob wird in Aachen angekommen sein, obwohl Trainer Cornelius Hesse eher von Lehrgeld sprach, das seine Mannschaft bezahlen musste: „Refrath hat uns die Grenzen aufgezeigt und klar verdient gewonnen. Wir haben Ansätze gesehen, dass wir in der Oberliga eine Chance haben, aber für ein ausgeglichenes Spiel war der Gegner zu stark.“

ASV SR Aachen: Hombrecher, Vitz – M. Monteiro Pai (3), Korsten (7/2), Wigger, Durst (1), Schnalle (5), Bilo, Fiedler (2), Schwarz, K. Monteiro Pai, Thielen, Müller.

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Faulhaber (1), Faust (2), Funke (3), Klaus (1), Niehaus (8/4), Wendler (2), Benninghaus (1), Wischmeyer (2), Wittig (7), Asselborn (2), Merz (3).

TuS Derschlag – Turnerkreis Nippes 29:19 (10:9). Nach dem 3:3 (12.) stellte die Mannschaft des Derschlager Trainers Andy Palm auf 7:3 (16.), doch Nippes kam noch vor der Halbzeit wieder in Schlagdistanz. Das 10:10 (33.) sollte dann aber der letzte ausgeglichene Spielstand sein und der TuS zog übers 17:12 (40.) entscheidend auf 22:14 (47.) davon. In der Schlussminute sorgte Fynn Wandschneider, einer der „alten Derschlager“ im umgebauten Team, für den 29:19-Endstand. Und auch die besten Torschützen des Spiels sind aus der TuS-Vergangenheit bekannt:  Norman Krause und Vladislav Veselinov markieren je sechs Treffer. Der Neustart für Nippes ging unter dem neuen Trainer Frank Rösgen trotz der Zugänge von Ali Kinanah und Torhüter Routinier Axel Sierau gründlich daneben.

TuS Derschlag: Sega, Bauch – Koester, Wandschneider (1), Veselinov (6), Seifert (1), Grozdek (3), Nenne-Kolb (2), Malek, Cabrales (4), Krause (6/3), Mlynczak (1), Hodo (5), Gossens.

Turnerkreis Nippes: Sierau – Sauerbier (1), Ahrens (1), Engels (3), Lesch, Pohlig (3), Bredehorst (2), Kaltenhäuser (1), Staat, Michael, Bieck (4/2), Duttle (2), Kinanah (2).

 

HC Weiden II – Longericher SC II 22:32 (12:15). Nach einem ausgeglichenen Start mit einigen Führungswechseln gelang es den Gästen, Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen und ab dem 9:9 (23.) die Kontrolle zu übernehmen. „Wir hatten viele unsichere Aktionen, was sicherlich dem geschuldet war, dass wir in der Vorbereitung kein Testspiel bestritten haben. In der Auszeit konnten wir dann einiges ansprechen, was auch gefruchtet hat“, fand der zufriedene LSC-Coach Philipp Krüger, „das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Herausheben wollte er nur der Mirco Böing (zehn Tore), dem er ein „bärenstarkes Spiel“ bescheinigte.

Nach dem 9:8 (21.) gelang den Hausherren für fast sechs Minuten kein Treffer – was der LSC II dazu nutzen konnte, sich bis zur Halbzeit bereits abzusetzen. In der zweiten Halbzeit stellte Longerich die Weichen schnell auf Sieg – 18:12 (32.) und 22:15 (42.). Am Ende wurde es deshalb ein ungefährdeter Auswärtssieg, der Weidens Coach Philipp Havers ratlos zurückließ: „Kein Spieler erreichte Normalform. Ich hoffe, das war ein Warnschuss zur rechten Zeit und das Team stellt die Fehler ab. Sonst wird es gegen jeden Gegner schwer.“

HC Weiden II: Lütz (1), Rückle – Schröder (2), Pieper (3), Moll, Akintunde (1), Scheidtweiler (2), Bergerhausen (4), Kraus, Eich (2/2), Kreutzer, Gawlas, Signon, Steins (7/3).

Longericher SC II: Briese, Burggraf – Breuer (1), Peters (3), Matysiak (7), Heider (4), Richartz (2), Hipp (1), Gottlob (2), Keil, Böing (10), Falkenreck (2).

TuS 82 Opladen II – SG GFC Düren 32:27 (17:13). Nach der schwierigen letzten Saison gelang der Opladener Zweiten in diesem Jahr ein besserer Start. Besonders die 3:2:1-Deckung funktionierte hervorragend und überraschte den Aufsteiger aus Düren offensichtlich.  Nach einer knappen Viertelstunde markierte Aaron Ellmann das 11:3 (14.) für die Hausherren, aber in der Folge bewies Düren viel Moral und verkürzte sogar auf 21:22 (42.). Bis zum 27:26 (54.) für den TuS 82 blieb es spannend, ehe ein Opladener 3:0-Lauf zum 30:26 (57.) die Partie entschied. Trainer Dennis Breuer verteilte ein Sonderlob: „Youngster Justus Wendler hat nach der Manndeckung gegen Timm Kreutzer die Fäden gezogen und das Spiel auf unsere Seite geholt. Ich bin nach einer schwierigen Vorbereitung zufrieden.“

TuS 82 Opladen II: Schöpper, Meusel – Benger (3), Ellmann (5), Wendler (2), Ludolph, N. Meuser, Maurer (1), T. Meuser (2), Kreutzer (13/8), Flemm, Sonnenberg (5), Munkel (1).

SG GFC Düren: Dürselen (1) – Folsche, Beck (1), Rügenberg (7/3), Becker (1), Kolbe (2), Nolden (1), Risteski (6), Hilgers (1), Senden, Cuscito (6), P. Saus (1), F. Saus.

 

Fortuna Köln – TSV Bayer Dormagen II 23:31 (12:18). Fortuna-Trainer Stephan Schulze zog ein klares Fazit: „Heute gab es nichts zu gewinnen.“ Nach dem noch ausgeglichenen Start nahm Dormagen das Heft in die Hand und zog vom 6:5 (10.) auf 13:6 (15.) davon. Diesen Vorsprung ließ sich die Bayer-Zweite auch nicht mehr nehmen und kurz vor dem Ende fiel sogar noch die Zehn-Tore Marke – 29:19 (56.). Die Meinungen der Trainer decken sich anschließend. Während Schulze bei der Fortuna kein Mittel gegen die Dormagener 6:0-Abwehr sah, lobte Jan Lück (vertrat als Co-Trainer den verhinderten Freddy Rudloff) seine Deckung und seinen Torhüter. Außerdem habe der Bayer-Angriff „strukturiert und diszipliniert“ agiert. Ein kleines Sonderlob verdiente sich ein Neuling: „Obwohl er noch nie bei uns trainiert hat, hat Linksaußen Max Hinrichs aus der A-Jugend ein wirklich gutes Spiel mit einer tollen Quote gemacht.“

BTB Aachen II – SSV Nümbrecht 15:25 (8:13). Das Aachener Gillesbachtal sah zunächst eine ausgeglichene Partie. Nach dem 6:6 (15.) erarbeitete sich Nümbrecht trotz doppelter Unterzahl leichte Vorteile –  10:7 (22.), 13:8 (29.). „Nümbrecht hat seine Angriffe lang und abgezockt ausgespielt“, fand BTB-Kapitän Kapitän Jasper Ewers. Nach dem Seitenwechsel sorgte der SSV mit dem 19:11 (44.) für klare Verhältnisse und selbst hektische Phasen im Spiel meisterten die Gäste besser als die Aachener. „Heute haben wir im Angriff eine ganz schwache Leistung gezeigt und wir sind dazu schlecht mit unseren Chancen umgegangen. Sie haben uns verdient geschlagen“, resümierte Ewers.

BTB Aachen II: M. Bourceau, P. Bourceau – Quetting (3), Herzog, Kell (2), Nellessen, Schmitz (3/2), Plum (1/1), Bleuel (1), Kaesgen (1), Bihn, Lütz, Ewers (2), Grimm (2).

SSV Nümbrecht: Seinsche, Rydzewski – Eutenreuter, Weissner, Lang, Kaminski, Schanz, Sonka, Deilmann, D. Donath, Borisch, Frey, Miebach, R. Donath.

 

CVJM Oberwiehl – MTV Köln 31:35 (16:21). MTV-Coach Moritz Adam formulierte es treffend: „Ein Spiel ohne Abwehr.“ Mit der Angriffsleistung war er dagegen hochzufrieden. Obwohl die Kölner stets führten, blieb es bis in die Schlussminuten hinein spannend – ehe nach dem 30:28 (54.) der Auftritt von Robin Ziegler kam: Die letzten fünf Kölner Treffer gingen auf sein Konto und am Ende war er an seiner alten Wirkungsstätte 13 Mal erfolgreich. Nils Hühn nahm für seinen CVJM ebenfalls Positives mit: „Wir haben uns schnell an das hohe Tempo angepasst und guten Offensiv-Handball gespielt. Leider fehlt uns am Ende die Belohnung, aber MTV hatte den Sieg auch verdient.“​

CVJM Oberwiehl: Gläser, Schoger – A. Rischikov (6), Gröbner (6), Schneevogt (2), Berndt (2), Bluhm (1), D. Rischikov (5/5), Madel, Marenbach (4), Binder (5), Kruse, Krieg.

MTV Köln 1850: Kara, Theisen – Lenz, Diederich, Ratzka (2), Troebs (1), Henning (3), Bonstein (5), Hilbert (4), Maus, Jebbink (1), Zebralla (4), Ziegler (13/4), Becker (2).