Regionalliga Nordrhein
Rheinhausen zeigt Stärke, Ratingen hat Glück
Aufsteiger OSC gewinnt in Dinslaken klar mit 31:25, die SG quält sich gerade noch zum 26:25 gegen den Neusser HV.
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Eine Hand genügt nicht: Fabian Hoffmann (vorne, Nummer 7) und seine Dinslakener konnten den Angriff des OSC manchmal kaum stoppen – auch David Kryzun nicht (beim Wurf), der acht Treffer erzielte. (Foto: Herbert Mölleken)

MTV Rheinwacht Dinslaken – OSC Rheinhausen 25:31 (11:18). Dinslaken hatte Heimrecht in der Douvermannhalle, die schon für einige Mannschaften ein unüberwindbares Hindernis war – erst recht zur ungewohnten Anwurfzeit am Sonntag um 11.15 Uhr. Herr im Haus war die Mannschaft des neuen Trainers Boris Lietz zum Auftakt der Saison aber nicht. Im Gegenteil: Über weite Strecken fegte Aufsteiger Rheinhausen wie ein Orkan durch die Spielstätte mit der besonderen Atmosphäre. Die 7:5-Führung aus der zwölften Minute ließ vielleicht noch auf eine Chance für den MTV schließen, doch ab jetzt drückte Rheinhausen der Partie mit einer kompakten Abwehr und schnellen Angriffs-Aktionen ihren Stempel auf – 11:7 (21.), 16:8 (26.), 22:11 (36.), 24:12 (42.). Anders gerechnet: Dinslaken erlebte bis hierhin ein 5:19-Debakel.

Weil der OSC die Konzentration sinken ließ, konnten die Gastgeber wenigstens das Ergebnis verbessern. Doch selbst ein 7:0-Lauf bis zum 19:24 (49.) änderte am Ausgang des Duells wenig. Übers 27:20 (53.) 29:22 (56.) und 30:23 (57.) brachte Rheinhausen den Sieg fast mühelos über die Zeit. Trainer Thomas Molsner fasste seine Stimmung knapp zusammen: „Ein toller Start.“ Sein Sportlicher Leiter Olaf Mast war ebenfalls sehr einverstanden: „Der Erfolg geht auch in der Höhe voll in Ordnung.“ MTV-Coach Boris Lietz hätte sich seine Meisterschafts-Premiere sicher anders vorgestellt. „Am Sieg des OSC gibt es nichts zu rütteln“, fand Lietz, „wir haben es vor allem in der ersten Halbzeit nicht geschafft, mit Mut den eigenen Tor-Erfolg zu suchen. Selbst bis zum 7:5 war viel Stückwerk. In Halbzeit zwei sind wir deutlich mutiger reingegangen. Rheinhausen hat aber nachher auch viel Klasse bewiesen und konnte in den entscheidenden Situation noch eine Schraube hochdrehen.“

MTV Rheinwacht Dinslaken: Steffel, Christmann – Backhaus (2), Gorris (3), Fabian, Jakobs, Enders, Höffner (1), Ben Youssef (4), Ahls, Kruse, Tuda (3/2), Rhede (3), Pagalies (9/1).

OSC Rheinhausen: Otterbach, Köss – Schwarz, Y. Kamp (2) Krumschmidt (2), Grefer (3), Kryzun (8/5), Ranftler (9), F. Molsner (1), M. Molsner (1), Rennings, J. Kamp (3), Brakelmann, Singh Toor (2).

SG Ratingen – Neusser HV 26:25 (11:13). Eins ist nach dem Sonntagabend zumindest klar: Die von den meisten als Top-Favorit auf die Meisterschaft gehandelten Ratinger werden in der Regionalliga keinen Start-Ziel-Durchmarsch zum Aufstieg landen. Im Heimspiel gegen die extrem junge und komplett umgebaute Mannschaft des Neusser HV kam die SG nur mit allerhöchster Mühe zu den beiden Punkten. Sechseinhalb Minuten vor dem Ende traf José Rosendahl in Unterzahl zum 25:24 (54.) für den Außenseiter, ehe Ratingen auf der Zielgeraden durch Thomas Bahn zum 25:25 (55.) und durch den aus der Bundesliga vom TVB Stuttgart geholten Robert Markotic sogar zum 26:25 (56.) kam. Die restlichen vier Minuten zitterten sich die Gastgeber gegen nie aufsteckende Neusser über die Runden.

Logisch: Die SG atmete anschließend tief durch. „Das war ein schwieriges Spiel gegen eine junge Neusser Mannschaft, die nichts zu verlieren hatte“, meinte SG-Sprecher Marc Steppke, „wir haben sehr viel verworfen und sind nicht wirklich an die Normalform rangekommen.“ Dass es soeben zur Wende reichte, führte er auf eine Steigerung der Abwehr und wichtige Paraden von Torhüter Leo Loose zurück. Der Neusser Coach Gilbert Lansen bescheinigte seinem Team trotz des verpassten Happy Ends einen starken Auftritt: „Die erste Halbzeit war unsere Halbzeit und wir führen dann nur mit einem, weil wir uns dumme Zeitstrafen einfangen. Am Ende hat die erfahrenere und abgezocktere Mannschaft gewonnen. Wir waren über weite Strecken sicher das bessere Team. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen und sogar ein Sieg drin. Ich hoffe, wir können in den nächsten Wochen an diese Leistung anknpüfen.“

SG Ratingen: Karic – Hadzic (1), Schäfer, Markotic (7), Rutzki, Oelze (4/2), Eugler (2), Mensger (2), Lazarov (1), Bahn (3), Ciupinski (6), Ditzhaus, Arnaud.

Neusser HV: Dreyer, Schroif  – Kurt, Menze (2), Rosendahl (2), Barentzen (1), Pusch (1), Maros (5/4), Ingenpaß (3), Wolfhagen, Jurisic (8), Küpper Ventura (3), Zarnekow, Janicic.