Oberliga Niederrhein
Mettmann ohne Tiedermann und ohne Punkte
Der Coach hinterlässt am Sonntag einige Fragezeichen, seine Ex-Mannschaft verliert in Krefeld. Borussia Mönchengladbach und der BHC II feiern jeweils den vierten Sieg im vierten Spiel.

Das wars: Jürgen Tiedermann (Mitte) erklärte am Sonntagvormittag sein Engagement beim Oberligisten Mettmann-Sport überraschend für beendet. (Foto: Michael Jäger)

TV Krefeld-Oppum – Mettmann-Sport 33:31 (19:15). Für Mettmann ist es ein Saisonstart zum Vergessen. Kurz vor der Partie erklärte Jürgen Tiedermann, seit Langem der Trainer des Oberliga-Teams, dass er seine Aufgabe mit sofortiger Wirkung beende. Die Hintergründe nannte der Coach selbst auf Nachfrage nicht, sprach in seiner Erklärung nur von einer „Entscheidung der Mannschaft“, die er nicht weiter kommentieren wolle. Co-Trainer Andre Loschinski übernimmt vorerst die Aufgaben von Tiedermann – und unterlag mit denkbar schlechten Vorzeichen bei seinem Debüt in Krefeld.

Vom 1:1 (2.) aus stellte Oppum auf 7:1 (7.) und wenig später auf 12:4 (15.). Mettmann biss sich aber noch vor der Halbzeit zurück in die Partie. Nach dem 15:19-Halbzeitstand hatte Mettmann beim 18:20 (34.) fast wieder direkten Anschluss, verlor diesen allerdings schnell wieder. Oppum ging mit 25:19 (41.) in Führung – und ließ die Tür weiter einen Spalt offen. Loschinskis Mannschaft schaffte noch das 29:30 (56.), letztendlich brachten die Hausherren den Sieg jedoch über die Zeit. „Wir haben insgesamt 16 technische Fehler gemacht, damit bringst du Mettmann zurück ins Spiel“, erklärte Oppums Sportlicher Leiter Frederick Küsters, der sich eine frühere Entscheidung gewünscht hätte. Am Ende überwog beim TV trotzdem die Erleichterung über zwei wichtige Punkte.

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Hoffmann – Krantzen (4), Bednarzik (8/1), Peich (4), Kilic, Linden (5), Walch (4), Köffers (6), Schellekens (1), Winkels, Held, Küsters, Ditz (1).

Mettmann-Sport: Hackmann, Sippli, Hüttel – Maesch (5), Schirweit (1), Mandlik (2), Falkenberg (3/1), Wittenberg, Königs (10), Hebel, Klein, Horn (1), d’Avoine (9/1).

HSG Hiesfeld/Aldenrade – Borussia Mönchengladbach 23:34 (9:17). Die Borussia brauchte nur etwas mehr als fünf Minuten, um wieder den Turbo in Richtung Tabellenspitze zu zünden. Die HSG lag beim 3:1 (5.) zum einzigen Mal mit zwei Treffern vorne – und kurz darauf mit 3:4 (7.) hinten. Vom 4:4 (8.) zog Mönchengladbach auf 7:4 (12.), 10:6 (16.) und 14:7 (22.) weg. In den letzten sieben Minuten vor der Pause ließ die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska gar keinen Treffer der Hausherren mehr zu, machte aus dem 14:9 (24.) aber auch „nur“ den 17:9-Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel verwaltete die Borussia den Vorsprung weitgehend souverän. Das 26:20 (47.) verwandelten die Gäste mit einem 7:1-Lauf in der Schlussphase zum 33:21 (58.) und sicherten sich so einen mehr als deutlichen Erfolg. Mit 8:0 Punkten hat Mönchengladbach sein erklärtes Ziel, den Aufstieg in die Regionalliga, unverändert fest im Blick.

Borussia-Trainer Ronny Rogwaska war sehr einverstanden damit, wie sein Team die Aufgabe am Sonntag löste: „Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr diszipliniert gespielt und ich wollte viel Wert auf die Abwehr legen und daraus schnelle und einfache Tore erzielen. Das haben die Jungs richtig gut umgesetzt. Außerdem haben wir im gebundenen Angriffsspiel viele richtige Lösungen gefunden.“ Nach der Pause fehlte seiner Ansicht nach zwar hin und wieder die Konzentration – ohne dass sich am Fazit viel änderte. „Das ist ein richtig gutes Ergebnis für uns“, fand Rogawska.

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Hillig, Schnier – Baier, Schwengers (4), Nils Berner (3/3), Homscheid, Blum (3), Pobric (1), Krölls (4), Möller, Kirchner (4), Jurzik (3), Schwarz (1).

Borussia Mönchengladbach: Plath (1), Lyrmann – Ranftler (3), Aust, Prinz (4), Heider, Panitz (9/8), Müller, Weis (5), Mergner (4), Niklas Berner (5), Lipok, Akuinor (3).

 

LTV Wuppertal – Bergischer HC II 33:35 (19:18). Das Bergische Derby geriet zu einem echten Torfestival und zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Ende behielten die Gäste, bei denen Urgestein und Ex-Profi Kristian Nippes (bis zum Ende der vergangenen Saison Teil der Bundesliga-Mannschaft) sein Debut gab, die Nase vorn. In der ersten Halbzeit hatte der LTV noch ein paar Vorteile auf seiner Seite und führte beim 6:4 (13.) und 12:10 (20.). Drei Treffer in Folge brachten jedoch die Reserve des Bundesligisten wieder in Front – 13:12 (23.). Das 16:14 für den BHC (26.) konterte wiederum Wuppertal mit drei schnellen Toren zum 17:16 (28.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es spannend: Die 23:20-Führung der Hausherren (35.) drehten die Gäste mit einem 5:1-Lauf zum 25:24 (39.). Ab diesem Zeitpunkt kam Wuppertal nicht mehr vorbei, sondern höchstens zum Ausgleich – 29:29 (48.), 33:33 (58.). Den letzten Stich setzten dann erneut die Gäste, die durch ihre finalen Treffer von Tobias Schmitz (59./Siebenmeter) und Ivo Santos (60.) zum 35:33-Sieg beide Punkte auf die kurze Heimreise mitnahmen. Trotz der Niederlage schwärmte Wuppertals Trainer Jens Buss von einem „überragenden Oberligaspiel“ und wollte seiner Mannschaft keinerlei Vorwurf machen: „Ich bin total zufrieden.“

LTV Wuppertal: Oppolzer, Brunecker – Pack, Görigk (6), Pagel (1), Lorenz (1), Pauksch (3), Grewel (2), F. Breenkötter (8), Micus (2), Franzen (4), Jahn (6/4), Pauls.

Bergischer HC II: Johann, Joest – Exner (1), Santos (3), Austrup (4), Nippes (2), A. Breenkötter, Leppich (4), Keull (6), Artmann, Gamradt (5), Schmitz (10/6), Büscher.