3. Liga Mitte
Alles dunkel: Longerich gegen Opladen fällt ins Wasser
Der Saisonstart in der brandneuen Halle des LSC wurde ein technisches Debakel.

Wie man sieht, sieht man nichts: Der Blick von der Tribüne aufs Spielfeld war zwischendurch von totaler Finsternis geprägt. (Foto: Harzhelden)

Es sollte am Freitagabend endlich der späte Start in eine Saison sein, die wohl ohnehin zahlreiche Herausforderungen  bieten wird. Und der Longericher SC war heiß darauf, zum Auftakt den Nachbarn und Aufsteiger TuS 82 Opladen zu empfangen. Außerdem sollte es das erste „echte“ Heimspiel im Stadtteil Longerich sein, denn nach mehreren Jahren ist die neue Halle an der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule endlich bezugsbereit. Die Premiere fiel dann aber flach – und es wird den Kölnern schwerfallen, das Debakel karnevalistisch wegzulächeln. Weil das Licht in der Halle zwischen bescheiden bis gar nicht funktionierte, begann um kurz vor 20 Uhr guter Rat auf einmal sehr teuer zu werden. Um die mit der heißen Nadel praktisch erst 24 Stunden vorher freigegebene Halle zu betreuen, waren sogar der Hallenwart und ein Vertreter der Stadt anwesend – aber nicht in der Lage, das Problem zu lösen. Es wurde fünf nach acht, zehn nach acht, 15 nach acht. TuS-82-Manager Volker Leisner wählte dann die Nummer von Spielleiter Andreas Tiemann und reichte sein Smartphone den Unparteiischen weiter. Die Auskunft war deutlich: Bis 20.30 Uhr warten, dann das Spiel absagen und die Sachen packen.

Auf dem Spielfeld trabten die Spieler beider Mannschaften im Dämmerlicht eher halbherzig hin und her, ehe sich bald Gesprächskreise bildeten, in denen sich die verhinderten Hauptdarsteller über den ungewöhnlichen Abend austauschten. Zusätzlich bewiesen die Hausherren ein ungewöhnliches Gespür für die Situation, der sie mit dem Brings-Hit eine heitere Note  gaben: „Mer sin besoffe, besoffe vör Glück.“ Absicht? Um 20.33 machten schließlich die Schiedsrichter der Sache mit einem lauten Pfiff ein Ende: Abbruch. Das rief draußen vor der Halle bei einigen LSC-Fans durchaus eine deutliche Stellungnahme hervor: „Peinlich, peinlich.“ Zumindest die Gäste machten immerhin gute Miene zum bösen Spiel – was vermutlich mit der kurzen Anreise zu tun hatte. Was wäre wohl gewesen, wenn der Gegner etwa aus Kaiserslautern (TuS Dansenberg) gekommen wäre?

Twilight Zone: Longerichs Thorben Richartz (Nummer 25) und Opladens Karl Nitsche (ganz links) nutzten die Gelegenheit zu einem schummrigen Gedanken-Austausch. (Foto: Thomas Schmidt)

„Ich werfe hier keinem etwas vor“, meinte Opladenes Trainer Fabrice Voigt, „aber natürlich sind wir enttäuscht. Wir hatten uns sehr intensiv vorbereitet, wir wären da gewesen.“ Noch frustrierter wirkte Longerichs Trainer Andreas Klisch: „Wir sind megatraurig und enttäuscht. Das ist für uns eine totale Super-Katastrophe. Wir hatten uns so auf dieses Spiel gefreut. Mannschaft und Orga-Team hatten so viel investiert. Das ist, als würdest du einem kleinen Kind das Eis wegnehmen. Hoffen wir mal, dass beim nächsten Mal alles gut läuft.“ Die Partie soll neu angesetzt und an einem noch zu bestimmenden Termin nachgeholt werden. Während der LSC seine Saisonpremiere nun am 10. Oktober bei der HSG Rodgau Nieder-Roden bestreitet, startet der TuS 82 Opladen am 9. Oktober gegen den Leichlinger TV. Es ist wieder ein Freitag, es ist wieder ein Derby-Kracher, es soll wieder um 20 Uhr losgehen. Eine Empfehlung: Überprüft vorher noch mal das Licht, die Sicherungen und die Elektrik.