Oberliga Niederrhein
Das Titelrennen ist jetzt erst mal ein Zweikampf
Der Bergische HC II meistert gegen die DJK Adler Königshof eine hohe Hürde. Borussia Mönchengladbach hat gegen den LTV Wuppertal nur am Anfang ein paar Probleme.

Zielstrebig: Lennard Austrup (hier noch im Trikot von Unitas Haan) holte mit dem Bergischen HC II den fünften Sieg im fünften Spiel. (Foto: Burkhard Kasan)

Bergischer HC II – DJK Adler Königshof 32:30 (15:15). Die Zweitvertretung des Bundesligisten ist durch den Erfolg über die bisher ungeschlagenen Gäste nun endgültig ein ernsthafter Titelkandidat und liegt gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach (beide 10:0 Punkte) an der Tabellenspitze. Die Partie gegen die Adler lief über 60 Minuten dabei auf Augenhöhe und das 10:8 (20.) des BHC war lange Zeit das einzige mal, dass sich überhaupt mal ein Team um mehr als ein Tor absetzen konnte. Bis zum 19:19 (35.) ging es hin und her, dann sorgten Kristian Nippes (37.), Ivo Santos (38.) und Tim Gamradt (38.) für den ersten echten Vorsprung der Hausherren – 22:19. Adler-Coach Marius Timofte nahm eine Auszeit und seine Mannschaft kämpfte sich nach und nach wieder heran.

Das 28:28 durch Tim Legermann (56.) war der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase, in der Santos (59.) und Nippes (60.) am Ende aus dem 30:30 den knappen 32:30-Erfolg für die Solinger machten. Königshofs Kapitän Sebastian Bartmann war mit der Leistung seiner Mannschaft grundsätzlich einverstanden: „In den letzten zehn Minuten machen wir in der entscheidenden Phase drei bis vier technische Fehler zu viel. Beide Mannschaften waren auf Augenhöhe, ein Punkt wäre verdient gewesen. Aber der BHC hat das gut runtergespielt.“ Weil die Adler mit jetzt 6:2 Punkten weiterhin klar in ihrem selbst gesetzten Zielkorridor liegen, lässt sich die Niederlage in Krefeld vermutlich einfacher verschmerzen.

Bergischer HC II: Klaama, Johann – Exner (1), Santos (4), Austrup (1), Nippes (5), Breenkötter (1), Leppich (1), Keull (7), Artmann (1), Gamradt (2/1), Schmitz (7/3), Berger, Büscher (2).

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl, Zavada (4), Thelen (7), Legermann (5), Meurer, Kuhlen, Bartmann (8/3), Vogel (1), Koch (5).

Borussia Mönchengladbach – LTV Wuppertal 28:18 (15:12). Gegen die Gäste aus Wuppertal tat sich das Team von Ronny Rogawska anfangs schwer und lag bis zum 10:11 (24.) sogar immer wieder hinten. Erst zum Ende der ersten Halbzeit drehte der Spitzenreiter auf und lag zur Pause mit drei Toren vorne. „Wir hatten zu Beginn Probleme, uns auf die Deckung des LTV einzustellen“, sagte Rogawsk „dann hatten wir aber eine gute Phase vor Ende der ersten Halbzeit und konnten uns erstmals leicht absetzen.“ In der Kabine fand der Coach zudem offensichtlich die richtigen Worte, weil ab jetzt besonders die Abwehr deutlich präsenter war: „Meine Jungs haben das perfekt umgesetzt und nach Ballgewinnen leichte Tore im Tempogegenstoß gemacht. Auch die zweite Welle war stark.“ Mit dem 22:13 (40.) war bereits die Entscheidung gefallen. „Den Vorsprung mussten wir nur noch diszipliniert verwalten“, stellte Rogawska zufrieden fest. Neben der Abwehr verdiente sich Torhüter Sven Plath eine Bestnote: „Er hat einfach überragend in Halbzeit zwei gehalten.“

Während die Borussia einen insgesamt erfreulichen Abend erlebte und mit 10:0 Punkten weiter an der Spitze liegt, wirkte LTV-Trainer Jens Buss eher traurig: „Die erste Halbzeit auf Augenhöhe war prima. In der zweiten Halbzeit sind wir total eingebrochen und haben uns nicht mehr ans Spielsystem gehalten. Damit bin ich sehr unzufrieden.“ Die 3:7 Punkte aus den ersten fünf Begegnungen der Saison lösen in Langerfeld ebenfalls keine Begeisterung aus.

Borussia Mönchengladbach: Plath, Lyrmann – Ranftler (3), Aust, Prinz (2), Heider (3), Panitz (3/1), Müller (1), Weis (5), Mergner (2), Berner (2), Lipok (1), Akuinor (3/3).

LTV Wuppertal: Oppolzer, Brunecker – Pack, Görigk (2), S. Pagel, Pauksch (2), Micus, Breenkötter (5), Grewel (2), Franzen (3), Jahn (4/2).

 

Mettmann-Sport – TV Geistenbeck 32:15 (15:12). Ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller: Nach drei Spielen ohne Punktgewinn holte Mettmann-Sport den ersten Sieg in der noch jungen Saison. Angeführt von Top-Scorer Lennard Maesch, setzte sich Mettmann in der zweiten Halbzeit deutlich ab, nachdem es bis zur 23. Minute beim 11:9 einigermaßen ausgeglichen war. „Am Anfang der zweiten Hälfte sind wir dann schnell mit sechs Toren in Rückstand geraten“, klagte Gäste-Coach Thomas Laßeur, „diesem Rückstand sind wir den Rest des Spiels hinterhergelaufen.“ Entscheidend war auch aus Sicht der Geistenbecker die größere physische Präsenz der Mettmanner. „Wir haben verdient verloren“, meinte Laßeur, „zumindest haben wir das furchtbare Spiel in Langenfeld gut weggesteckt und kämpferisch abgerufen, was ich mir vorstelle.“ Nach dem 14:29 (39.) kam der Aufsteiger nicht mehr heran und die Hausherren schaukelten den Vorsprung mühelos über die Runden.

Mettmann-Sport: Hackmann, Sippli – Schirweit (2), Meißel, Maesch (8), Mandlik, Falkenberg (2), Wittenberg (1), Königs (4), Hebel, D’Avoine (6/2), Horn (4), Klein (5), Fuhrmann.

TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg – D. Meißner (2), De la Verga (1), Bautz (6/3), A. Meißner (1), Hansen (1), Hermanns (3), Bremges (3), Reinartz, Krücken, Schütte (3), Hüpperling (5).

TV Angermund – TV Krefeld-Oppum 31:21 (17:7). Im Duell der Tabellen-Nachbarn ging Krefeld nach einer dürftigen Leistung unter. In den ersten Minuten war die Partie noch ausgeglichen und der TV bis zum 6:6 (12.) ein ebenbürtiger Gegner. „Eigentlich sind wir gut ins Spiel gekommen“, fand Gäste-Spieler Frederick Küsters, der gleichzeitig als Geschäftsführer der Handballer fungiert, „dass wir dann über 15 Minuten bis zum Ende der ersten Hälfte kein Tor mehr machen, war natürlich fatal.“ Angermund nutzte die Abschluss-Schwäche der Gäste konsequent aus und zog bereits bis zur Pause entscheidend davon. „Grund für unsere Niederlage war aber tatsächlich eine über 60 Minuten grausame Abwehrleistung“, meinte Küsters, „im Moment liefern wir nicht das Bild in der Abwehr ab, das wir in den letzten Jahren gezeigt haben.“ Angermund durfte sich dafür am Ende über einen ungefährdeten Heimsieg freuen.