Oberliga Mittelrhein
Refrath jagt den Überraschungs-Ersten
Der TuS Derschlag übernimmt nach dem Sieg über Dormagen Rang drei, der MTV Köln rückt auf Rang vier vor.

Wahnsinn: Dennis Breuer und der TuS 82 Opladen II verbringen die Herbstpause weiter an der Tabellenspitze der Oberliga. (Foto: Thomas Schmidt)

TuS 82 Opladen II – Longericher SC II 25:18 (11:10). Das 1:0 (1.) durch Simon Breuer sollte für Longerich die einzige Führung im Spiel bleiben. Anschließend drehte Opladen die Partie und lag im weiteren Verlauf der ersten Hälfte mehrmals mit drei Treffern vorn – 5:2 (7.), 7:4 (10.), 10:7 (17.). Da ihnen in den letzten 13 Minuten vor der Pause allerdings auch nur noch ein Treffer gelang, konnte der LSC wieder verkürzen. Im zweiten Durchgang war der Drei-Tore-Vorsprung schnell wieder hergestellt – 13:10 (33.). Mit einem 5:0-Lauf vom 14:12 (39.) zum 19:12 (47.) stand dann spätestens fest, dass die beiden Punkte in der Bielerthalle bleiben. Damit geht die Zweitvertretung des TuS 82 bei 7:1 Zählern tatsächlich als Tabellenführer in die kurze Herbstpause – was das Trainerteam um Dennis Breuer allerdings realistisch einschätzt: „Wir wissen natürlich, dass wir auch eine schlechte Phase erleben werden, aber für den Augenblick genießen wir die Situation und arbeiten weiter an den natürlich vorhandenen Schwächen. Die Mannschaft hat sich diese Momentaufnahme  voll verdient.“ Sein Gegenüber Philipp Krüger sah einen sehr unsicheren Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben gar nicht ins Spiel gefunden, werfen zahlreiche Bälle weg oder scheitern oft frei vorm gegnerischen Torhüter.“

TuS 82 Opladen II: Schöpper – Bachler (4), Benger (1), Lintz (1), Meuser (4), Wendler, Voell (2), Maurer, Kreutzer (1), Flemm (4), Selle, Gerresheim (6/6), Krefting, Munkel (2).

Longericher SC II: Briese, Schiffbach – Breuer (2), Vallbracht, Ponzelar, Matysiak (3), Heider (1), Schiefer (1), Malolepszy (1), Gottlob (1), Keil, Boeing (6), Hoffmann, Falkenreck (3).

 

BTB Aachen II – HSG Refrath/Hand 19:26 (9:14). Bis in die 15. Minute konnten die Aachener das Spiel offen gestalten – 4:5. Danach setzte sich die individuelle Klasse der Gäste immer mehr durch und der Favorit war zur Pause bereits mit fünf Toren vorne. Zu Beginn der zweiten Hälfte kämpften sich die Hausherren zurück ins Spiel – und sie waren beim 15:16 (39.) wieder voll im Geschäft. Dass es letztendlich nicht zu mehr reichte und die HSG erneut die Kontrolle übernahm, lag nach Ansicht ihres Trainers Christopher Braun an der wieder stabileren Deckung mit dem eingewechselten Stephan Vatter im Tor. „19 Gegentore insgesamt sind natürlich auf eine gute Abwehrleistung im Verbund mit den Torhütern zu erklären. Vorne war sicherlich noch Steigerungspotential.“  BTB-Coach Zbigniew Krzyskow war auf der anderen Seite trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Unsere Abläufe und die Abwehr agieren immer besser, auch wenn wir da immer noch cleverer werden müssen. Dann dürfen wir uns demnächst über Punkte freuen.“

TuS Derschlag – TSV Bayer Dormagen II 34:32 (15:18). Im Verfolgerduell in Derschlag schien TSV-Coach Freddy Rudloff in der Halbzeit schon so eine Ahnung zu haben: „Wir haben sehr gut angefangen, fahren dann leider schon in der ersten Hälfte etwas herunter. Ich habe den Jungs dann gesagt, wir müssen wieder mit hundert Prozent in die zweite Halbzeit starten, sonst verlieren wir hier. Außerdem dürfen wir es nicht zulassen, dass die Schiedsrichter zum Faktor werden.“ Im Nachhinein musste er feststellen, dass beide Warnungen verpufften. „Wir haben weiter mit 70 bis 75 Prozent gespielt und waren auch häufig in Unterzahl, weshalb wir unsere Abwehr nicht mehr so aggressiv gestalten konnten wie vorher.“ Der TuS kam nach einem 9:14 (21.) Rückstand im zweiten Abschnitt früh heran – 18:20 (34.). Mit einem 7:0-Lauf zum 25:20 (45.) war das Duell dann komplett gedreht und Dormagen konnte es mit dem 29:31 (56.) nur noch etwas spannend machen, aber die erste Saison-Niederlage nicht verhindern. Klar: In Derschlag freuen sie sich sehr über den dritten Platz.

 

SC Fortuna Köln – SG GFC Düren 30:26 (18:10). Die Fortuna kam sehr gut ins Spiel und lag schnell mit 5:1 (7.) vorne. Nach einer Auszeit gelang es Düren, sich etwas zu stabilisieren und auf 6:8 (19.) zu verkürzen. Mit einem 7:0-Lauf legten die Kölner dann jedoch den Grundstein für den Sieg – 15:6 (26.). Später trauerte SG-Coach Peter Hochgürtel natürlich vor allem den ersten 30 Minuten hinterher: „Aufgrund der schlechten ersten Halbzeit war es eine verdiente Niederlage, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit Moral bewiesen haben.“ Als Fabian Wolf, mit insgesamt elf Toren bester Werfer des Abends, zum 26:17 (48.) getroffen hatte, schien alles für die Fortuna entschieden zu sein. Düren konterte mit einem 7:0-Lauf zum 24:26 (56.), doch die Fortuna behielt die Nerven. Entsprechend zufrieden war ihr Trainer Stephan Schulze: „Die erste Sieben hat über 45 Minuten einen tollen Job gemacht und uns ein komfortables Polster aufgebaut. Als wir durchgewechselt haben, hat Düren das genutzt. Aber am Ende ist der Sieg völlig verdient.“

SC Fortuna Köln: Musacchio, Hoffmann – Hütten (4), Künkele (2), Stutzki, Lammer (3), Riegert, Stabauer (4/1), Koetzle (4), Wolf (11/5), Lichter, van Impel (1), Schmidt (1), Feldmann.

SG GFC Düren: F. Saus – Folsche (1), Beck(3), Hilgers, Senden(1), R. Dürselen (2), Risteski (7/2), Nolden (3), Becker (1), Cuscito (2), P. Saus (2), Kolbe (1), Rügenberg (3/1)

TV Birkesdorf – MTV Köln 1850 20:25 (9:13). Einen Start-Ziel-Sieg gab es für den MTV. In der zehnten Minute lagen die Gäste mit 6:1 vorne, ehe Birkesdorf auf drei Tore herankam – 8:11 (22.). Insgesamt konnte der TV das Fehlen dreier wichtiger Stammkräfte (verletzt) zu keinem Zeitpunkt kompensieren, obwohl er mit dem 20:21 (53.) wieder für Spannung sorgte. Dieses Tor war allerdings auch der letzte Treffer des Heimteams, sodass die Punkte nach Köln gingen. Dessen Coach Moritz Adam wusste den Sieg durchaus einzuordnen: „Birkesdorf hat mit einer Rumpftruppe gespielt. Dennoch möchte ich gerne Kemal Kara im Tor herausheben, der mit 17 Paraden ein überragendes Spiel hinter einer sehr guten Abwehr gemacht hat.“ Für TV-Coach Karsten Bohmann-Hesse war das Ergebnis angesichts der dünnen Besetzung ebenfalls kaum zu verhindern: „Uns fehlten dann einfach die Alternativen im Rückraum. Wir müssen die Niederlage so in Kauf nehmen, mehr war nicht drin. Die Abwehr war in Ordnung, auch Felix Schroven im Tor hat eine ordentliche Partie abgeliefert. Im Angriff hatten wir aber zu wenig Durchschlagskraft.“

TV Birkesdorf: Hoeschen, Schroven – Pelzer (4), Schönenborn, Botz (2), Perez Fernandez, Strücker (6), Kirschfink (1), Grings, Stern, Meise, Stass (7).

MTV Köln: Kara, Bremen-Evers – Lenz (1), Bonstein (3), Ratzka (3), Troebs (1), Henning (5/3), Hilbert (5), Zebralla (2), Herzhoff, Maus, Jebbink, Ziegler (3/2), Becker (2).