Regionalliga Nordrhein
Rheinhausen jubelt in Langenfeld, Gelpe/Strombach verzweifelt
Bei den beiden Klassen-Neulingen könnte die Stimmung nicht unterschiedlicher sein. Spitzenreiter bleibt weiter TuSEM Essen II.

Volldampf: Felix Molsner und der OSC Rheinhausen sind gut in der Regionalliga angekommen und verbringen die Herbstpause erstmal auf Rang drei. (Foto: Herbert Mölleken).

SG Langenfeld – OSC Rheinhausen 25:27 (14:14). Aufsteiger Rheinhausen erwischte mit dem 7:4 (12.) einen guten Start und die Mannschaft von Trainer Thomas Molsner lag bis zum 13:11 (23.) immer vorne, kurz nach der Pause aber mit 14:16 (32.) hinten. Ab jetzt begaben sich beide Teams mit wechselnden Führungen auf eine beständige Berg- und Talfahrt – 17:16 (36.) für den OSC, 18:18 (42.), 22:19 (45.) für die SGL, 24:24 (55.), 25:25 (57.). Patrik Ranftler (58.) und Don Singh Toor (59.) sorgten dann fürs 27:25 der Gäste, die mit drei Siegen aus vier Spielen offensichtlich voll in der Regionalliga angekommen sind. Der Sportliche Leiter Olaf Mast zeigte sich extrem erfreut: „Es ist ein am Ende glücklicher, aber über die gesamte Spielzeit nicht unverdienter Sieg. Die Truppe hat trotz einer drohenden Wende die Hoffnung und den Willen nicht verloren und gekämpft bis zum Umfallen. Ein Riesenkompliment an die ganze Mannschaft – inklusive Trainer. 6:2 Punkte sind ein toller Start.“

SG Langenfeld: Riebau, Schmidt – Pötzsch (1), Jung (3), Preissegger (1), Rahmann (1), Tobolski, Eich (4/1), Boelken (7/3), Becker (4), Schulz, Völker (2), Raschke (1), Ißling (1).

OSC Rheinhausen: Otterbach, Köss – Schwarz, Y. Kamp, Krumschmidt, Grefer (4), Kryzun (4/2), Ranftler (3), F. Molsner (2), M. Molsner (4), Rennings (2), J. Kamp (5), Brakelmann, Singh Toor (3).

BTB Aachen – TuSEM Essen II 28:32 (14:16). Die Essener und ihr Trainer Nelson Weisz richten sich immer mehr an der Tabellenspitze ein, mussten dafür aber viel Aachener Widerstand überwinden. Nach dem 4:2 (5.) für TuSEM entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Hausherren beim 12:11 (20.) und 13:12 (22.) vorne lagen. Dann begann die zweite Halbzeit unglücklich für den BTB, als Philipp Wydera einen Siebenmeter verwarf – und kurz darauf Tim Koenemann einen Strafwurf für Essen zum 17:14 (32.) verwertete. Bis zum 20:22 (44.) und 22:24 (48.) blieben die Hausherren dran, ehe TuSEM beim 26:22 (52.) und 28:24 (56.) entscheidende vier Treffer vorne lag – und seine weiße Weste auf 8:0 Punkte ausbaute. Der BTB, der zum dritten Mal hintereinander verlor, muss sich vorerst nach unten orientieren (Elfter/2:6 Zähler).

„Wir haben vorne stark angefangen und hatten dann eine Schwächephase, als wir in der ersten Halbzeit zurückliegen“, fand TuSEM-Coach Weisz, dem für die zweite Halbzeit nach der Verletzung von Alexander Telohe nur noch drei Rückraumspieler zur Verfügung standen. Aus seiner Sicht waren eine Steigerung in der Abwehr und bei den Torhütern die Basis für den Erfolg – zu dem auch Rechtsaußen Tom Scholten mit einigen Treffern in Überzahl viel beitrug. „Später haben wir es souverän zu Ende gebracht“, fand Weisz. Für den BTB war Trainer Martin Becker mit dem Auftritt seiner Aachener nicht unzufrieden, weil er eine Steigerung im Vergleich zum 28:32 gegen die TSV Bonn rrh. feststellte: „Wir haben ein besseres Spiel als am Mittwoch gemacht. Ausschlaggebend war die bessere Chancenverwertung der Essener.“

BTB Aachen: Dosch, Elsen – Ernst (1), Wydera (6/2), Saive-Pinkall, Bleuel (1), Jacobs (4/1), Oslender (4), Breuer (3), Bökmann (5), Uerlings, Horn (4), Käsgen, Zylus.

TuSEM Essen II: Fuchs, Lukas Stumpf – Schmidt (4), Ellwanger, Scholten (7), Engels, Bornkamm, Lewandowski (3), Sayin (1), J. Weisz (2), Sprick, Telohe (3), Neher (6), Koenemann (6/4).

 

TV Rheinbach – TSV Bonn rrh. 20:20 (10:9). Während Rheinbachs Trainer Jan Hammann einen gewonnenen Punkt für seine Mannschaft sieht, musste Frank Berblinger von einem verlorenen sprechen. In Rheinbach dominierten – wie in den zwei Saisonspielen des TV zuvor – überwiegend die Abwehrreihen das Geschehen. Nach dem 2:0-Start (3.) für Bonn war es Rheinbachs Deckung, die einen Gang hochschalten konnte und für die 7:4 (15.) des TV sorgte. Die Kampfkraft der Rheinbacher Deckung hinterließ jedoch spuren, zur Halbzeit tastete sich Bonn wieder ran – 10:9.

Die Pause nutzten die Gäste dann deutlich effektiver: Nach dem 12:12 (37.) zog der TSV auf 18:13 (43.) davon. „Wir haben das Spiel eigentlich im Griff“, erklärte Frank Berblinger, „aber dann haben wir oft zu früh die Entscheidungen im Angriff gesucht.“ Was beim 20:16 (50.) nach einem komfortablen Vorsprung aussah, war der letzte erzielte Treffer der Gäste. „Uns hat vielleicht auch etwas die Kraft gefehlt nach der hohen Belastung“, bemerkte Berblinger, der mit „einem guten Saisonstart“ zufrieden ist. Hammann konnte den Kampfgeist seiner Mannschaft loben: „Obwohl wir die zweite Halbzeit verschlafen, geben wir doch nie auf. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte sich das vielleicht noch bezahlter gemacht.“

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (2), Kurth (2), Schöneseiffen (5), Schmitz (1), Sato, Ollefs, Kazimierski (5), Voihs (2), Genn (1), Stief (2).

TSV Bonn rrh.: Meissenburg, Rieder – Krohn (1), Palmen, Bullerjahn, Ghussen (1), Benninghoff-Lühl (6/5), Fischer (4), Terehov (1), Mäser, Bohrmann (2), Struif (3), Rohloff (2).

HC Gelpe/Strombach – TV Aldekerk 23:32 (13:10). Drei Spiele, drei Siege zum Auftakt: Der TV Aldekerk löste auch seine Aufgabe Gelpe/Strombach. Dabei sah TV-Trainer Nils Wallrath in Gummersbach den erwartet starken Gegner, der seiner Mannschaft zunächst auch ganz schön zusetzte: Nach der 7:5-Führung der Aldekerker drehten die Gastgeber das Spiel. Harald Roth erzielte das 13:9 (27.) für seinen HC.

Aus den Kabinen heraus gab es für die Hausherren aber nicht mehr viel zum Feiern. Aldekerk glich beim 15:15 (36.) wieder aus, ehe die Mannschaft von Wallrath beim 25:20 (48.) auf der Zielgerade angekommen war. „In der zweiten Halbzeit haben wir aus der guten Torhüterleistung viel Tempo gezogen und Strombach so geknackt“, analysierte Wallrath und bescheinigte seiner Mannschaft eine „gute Umsetzung der Vorgaben“ nach der Pause. Gelpe/Strombach hingegen zerfiel auf der Zielgeraden mehr und mehr in seine Einzelteile: Nach Johannes Urbachs 23:29 (58.) setzte es noch vier weitere Gegentreffer für das Team von Michiel Lochtenbergh. Mit dem 23:32 in eigener Halle fängt sich der Aufsteiger somit die erste richtig deutliche Niederlage ein – den Fehlstart mit 0:8 Punkten wird der HC erstmal verdauen müssen.

HC Gelpe/Strombach: Banaschewitz, Blech – Schürmann (1), Rostalski, Urbach (5), Altjohann, Hilger (3/2), Roth (4), Borgard (1), Steinhagen (4), Bader (3), Panske (2), Wollenberg.

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (4), Grützner, Greven, Plhak (9/5), Jentjens (2), Upietz (2), Gentges (3), Tobae, Küsters (4), Zwarg (4), Julian Mumme (4).

 

HC Weiden – SG Ratingen abgesagt. Die Partie wurde am Samstagnachmittag abgesetzt, nachdem ein bestätigter Corona-Fall in den Reihen der Ratinger bekannt wurde. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.