2. Bundesliga
Gummersbach gewinnt Mittwochs-Krimi
VfL tat sich beim 30:29 gegen Hüttenberg sehr schwer. Dormagen blieb ohne Beschäftigung.

Was ist hier los? Gummersbachs neuer Trainer Gudjon Valur „Goggi“ Sigurdsson musste gegen Hüttenberg viele bange Minuten überstehen. (Foto: Thomas Schmidt)

VfL Gummersbach – TV Hüttenberg 30:29 (15:16). Konstanz scheint zurzeit noch ein Fremdwort zu sein für die Gummersbacher. Nach dem 27:25 vom ersten Spieltag beim VfL Lübeck-Schwartau und dem 40:25 über den TuS Fürstenfeldbruck schien das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson bereits auf einem sehr guten Weg zu sein, doch mit dem ziemlich überflüssigen 25:27 beim ASV Hamm-Westfalen folgte der erste Rückschlag. Und im Heimspiel gegen die Hüttenberger bot der VfL über 60 Minuten eine eher überraschende Berg- und Talfahrt, in der bis in die Schlussphase hinein jedes Ergebnis möglich war. Beim 27:28 (55.) lag der VfL nicht zum einzigen Mal hinten, ehe Lukas Blohme (55.) und Alexander Hermann (56.) erneut für die Führung sorgten – 29:28. Das 29:29 (57.) für Hüttenberg durch Ian Weber beantwortete Malte Meinhardt nur neun Sekunden später mit dem 30:29 (57.) und die letzten zweieinhalb Minuten waren ein verbissener Kampf, in dem Gummersbach das bessere Ende für sich hatte.

Eine treibende Kraft bei den Hausherren vor leeren Rängen war  besonders Kreisläufer Jonas Stüber, den die bereits mit 0:6 Zählern und Rang 17 angereisten Hüttenberger kaum verteidigen konnten. Dass es nach dem 11:8 (19.) trotzdem nicht zur Pausenführung reichte, hatte viel mit der zu schwachen Chancenverwertung zu tun – und mit Hüttenbergs Rückraumspieler Dieudonne Mubenzem, der besonders auf der Zielgeraden der ersten Hälfte sehr wirkungsvoll traf und den zweiten Durchgang mit dem 17:15 (31.) für den TV eröffnete. Beim 15:18 (32.) drohte dann sogar größeres Unheil – das vier Minuten später mit dem 18:18 (37.) wieder vom Tisch war.

Gummersbach war immer dann stark, wenn die nach dem Wechsel offensivere Abwehr gut funktionierte und einfache Treffer durch Tempogegenstöße ermöglichte – wie beim 17:18 (36.) und 19:18 (38.) von Lukas Blohme. Anschließend lief das spannende Duell stets nach dem identischen Muster – Führung, Ausgleich. Am Ende konnte der VfL ganz tief durchatmen und mit jetzt 6:2 Zählern hat er weiter einen Spitzenplatz im Blick. VfL-Coach Sigurdsson war hinterher auch eher erleichtert als zufrieden: „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die richtig frisch und unbekümmert war. Die sind in jede Eins-gegen-eins-Situation gegangen und wir hatten da unsere Schwierigkeiten. Vielleicht wäre es mit Zuschauern einfacher gewesen, dann hätten uns die Fans sicher pushen können. Denn natürlich lebt der Sport von den Emotionen. Trotzdem bin ich natürlich überglücklich, dass wir gewonnen haben.“

VfL Gummersbach: Valerio, Puhle – Vidarsson (1), Blohme (5), Kontrec, Hermann (5), Schneider (2), Herzig (1), Meinhardt (3), Santos, Stüber (5), Bozovic (8/4).

HSV Hamburg – TSV Bayer Dormagen ausgefallen. Die Dormagener waren am Dienstag schon fast auf dem Weg Richtung Hamburg, als die Nachricht kam, dass mehrere Hamburger Spieler positiv auf das Coronavirus getestet seien. Die Partie wurde kurzfristig abgesagt, ein Nachholtermin steht noch nicht fest.