2. Bundesliga
Dormagen rettet im spannenden Finale einen Punkt
Der TSV spielt gegen den TuS N-Lübbecke 25:25. Gummersbach muss corona-bedingt pausieren.

Antreiber: Ian Hüter hielt seinen TSV gegen Nettelstedt vor allem vor der Pause in Schlagdistanz. (Foto: Thomas Schmidt)

TSV Bayer Dormagen – TuS N-Lübbecke 25:25 (12:13). Das Ende war dramatisch, das Ergebnis aber gerecht. 40 Sekunden vor Schluss gewinnt Dormagen den Ball in der Abwehr beim Stand von 25:25. Der finale Angriff fällt dann aber zu unkonzentriert aus und die Gäste aus Nettelstedt bekommen fünf Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal die Chance zum Tempogegenstoß. Ausgerechnet der Ex-Dormagener Peter Strosack hat den Siegtreffer vor Augen – und vergibt. Weil die Gäste in der Szene noch ein Foul reklamieren, können die Dormagener mit dem Punkt zunächst deutlich besser leben und feiern den Teil-Erfolg ausgelassen. Schon vor dem Fernseh-Mikrofon kann Strosack die Szene aber entspannter sehen und gibt zu: „Dormagen hatte den Punkt verdient.“ Für den TSV bleibt das Punktekonto in der corona-verzerrten Tabelle damit ausgeglichen und bei 3:3 Zählern ist die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic Zwölfter.

Die Gastgeber kamen ordentlich in die Partie und hatten vom 4:2 (4.) bis zum 8:6 (11.) die ersten Vorteile. Danach leistete der TSV sich allerdings deutlich zu viele Fehler und schwächere Abschlüsse. In knapp 15 Minuten gelangen Bilanovics Team nur zwei Treffer und schon beim 8:9 (16.) lag Dormagen erstmals hinten. Auch vom 10:10 (19.) bis zum 10:13 (25.) boten die Hausherren nur Leerlauf und ließen in der Folge noch einen Siebenmeter durch Pascal Noll (26.) ungenutzt. Weil der an diesem Abend starke Ian Hüter (27.) und Bruder Patrick Hüter (30.) vor der Pause noch auf 12:13 verkürzten, blieb der TSV aber in Reichweite. Und die Halbzeitansprache von Bilanovic zeigte dann offenbar Wirkung: Zum Start in Durchgang zwei bot das Team vor allem eine starke Defensivleistung und Keeper Martin Juzbasic zeigte einige gute Paraden. So drehte Dormagen die Partie zum 16:14 (37.). Die Gäste reagierten mit einer Auszeit, um sich neu aufzustellen. Schlimmer noch für den TSV: Nach einem Foul in der Luft sah Alexander Senden die Rote Karte – hart, aber vertretbar (38.). Mit dem zusätzlichen Handicap war der Dormagener Schwung ausgebremst und die Begegnung kippte in der Folge Stück für Stück zugunsten der Gäste – 18:15 (42.), 19:18 (45.), 22:22 (51.), 23:24 (55.). Für den TSV übernahm Ante Grbavac in dieser Phase viel Verantwortung und vor allem sein Treffer zum 24:24 (57./Unterarmwurf aus 15 Metern) war ein reiner Akt des Willens. Am Ende blieb die Partie ohne Sieger – womit letztlich vermutlich doch alle leben konnten.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Bartmann – Senden, Meuser (5), Juric, Richter, Iliopoulos, I. Hüter (5), Reimer, Noll (2), P. Hüter (3), Sterba (2), Grbavac (8), Mast.

Wilhelmshavener HV – VfL Gummersbach abgesagt. Die Nachricht erreichte den VfL erst, als die Mannschaft am Freitag bereits auf dem Weg Richtung Nordsee war: Wegen eines positiven Corona-Tests bei einem Spieler des Wilhelmshavener HV wurde die für Samstag geplante Partie kurzfristig abgesagt. „Es ist natürlich maximal ärgerlich, auf der Autobahnraststätte eine Stunde vor dem Ziel zu erfahren, dass das Spiel morgen nicht stattfindet. Dass wir jetzt auf den Kosten von Hotel und Bus von mehreren tausend Euro sitzen bleiben, ist eine weitere Episode in dieser für uns alle so skurrilen Zeit“, meinte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler.