2. Bundesliga
Drei VfL-Trümpfe: Puhle, seine Abwehr und der Rückraum
Gummersbach klettert mit dem verdienten 34:26 über den Dessau-Roßlauer HV zurück an die Tabellenspitze.

So geht das! Torhüter Matthias Puhle stärkte dem VfL Gummersbach mit vielen tollen Paraden den Rücken – mal wieder. (Foto: Thomas Schmidt)

VfL Gummersbach – Dessau-Roßlauer HV 34:26 (17:13). Es war ein Spitzenspiel – und dann über weite Strecken doch eine sehr klare Angelegenheit. Weil das Team von VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson von der ersten Sekunde an wach wirkte, konnte es sich am Ende auch selbst belohnen. Ein 17:13 aus der ersten Halbzeit und das identische Resultat aus der zweiten summierten sich zu einem deutlichen Erfolg, der Gummersbach wieder an die Tabellenspitze beförderte. Dort thront der VfL mit jetzt 12:2 Punkten vor dem Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt (12:6) und dem ASV Hamm-Westfalen (10:6), der von vielen zu den härtesten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg gehört – und mit dem überraschenden 19:25 gegen den HC Elbflorenz Dresden wertvolle Zähler abgab. Nach Minusunkten erster Verfolger des Tabellenführers ist unverändert der HSV Hamburg (8:2).

Der VfL lag nur beim 0:1 (2.) und 1:2 (3.) hinten, bekam die Angelegenheit jedoch schnell in den Griff und brauchte nur sechs Minuten für fünf Treffer hintereinander – 6:2 (9.). Erstes Plus: Die bei Bedarf sehr offensive Abwehr mit dem vorgezogenen Ellidi Vidarsson störte viele Angriffsversuche der Gäste entschlossen. Zweites Plus: Torhüter Matthias Puhle zeigte dahinter eine glänzende Vorstellung – nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Ebenfalls auffällig: Der zuletzt nach dem Krimi gegen Hamburg (26:25) kritisierte Rückraum leistete ganze Arbeit. Janko Bozovic saß zwar über fast 60 Minuten draußen, doch der von Rechtsaußen auf seine Position gerückte Lukas Blohme erzielte sieben Treffer – wie Alexander Hermann auf links. Zwischen beiden betätigte sich Regisseur Timm Schneider mit Um- und Übersicht als souveräner Regisseur.

Dessau blieb übers 5:6 (13.), 6:7 (15.) und 12:13 (27.) dran, ehe Sigurdsson die aufkommende Nachlässigkeit in einer Auszeit wirkungsvoll bekämpfte – 17:12 (29.). Der Rest lief ungefährdet, zumal die Gastgeber nach der Pause nur gut acht Minuten bis zum entscheidenden 23:15 (39.) brauchten. Den leichten Hänger bis zum 25:20 (46.) beantwortete Gummersbach mit dem 28:20 (49.) durch Raul Santos, der mit insgesamt neun Treffern der erfolgreichste Werfer des Abends war. Klar: Der VfL nutzte die Gunst der Stunde auf der Zielgeraden für viele Wechsel. Für Puhle kam Keeper-Kollege Diogo Valerio, während sich vorne die jungen Mathis Häseler (für Tobias Schröter), Malte Meinhardt (für Santos) und Tom Kiesler (für Hermann9 bewähren konnten. 

Sigurdsson hatte später wenig am Auftritt seiner Mannschaft auszusetzen. „Ich bin natürlich sehr zufrieden. Dessau hat in den ersten Spielen super Handball gezeigt. Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass unsere Abwehr so wenig zugelassen hat. Ich bin auch darüber zufrieden, dass wir so hoch gewonnen haben, weil ich das bei Weitem nicht erwartet habe.“ Sein Kollege Uwe Jungandreas schätzte das Gesehene treffend ein: „Glückwunsch an Gummersbach zum auch in der Höhe verdienten Sieg.“ Weiter geht die Hetzjagd für den VfL am kommenden Mittwoch bei den Rimpar Wölfen.

VfL Gummersbach: Valerio, Puhle – Schröter (1), Fanger, Vidarsson (3), Blohme (7), Kontrec (3), Häseler, Schuster, Hermann (7), Schneider (2), Meinhardt (1), Santos (9/4), Kiesler (1), Stüber, Bozovic.