2. Bundesliga
Zweiter Versuch: Dormagens Dienstreise zu den Wölfen
Der TSV Bayer will und muss im Nachholspiel hinten einiges besser machen als in Dresden.

Ich zähl auf dich! Dormagens Trainer Dusko Bilanovic (rechts) ist erleichtert darüber, dass Ante Grbavac wieder ins Geschehen eingreifen kann. (Foto: Thomas Schmidt)

Es ist keine zwei Wochen her, als der TSV Bayer Dormagen schon einmal Richtung Würzburg aufbrechen wollte. Kurz zuvor hatte sich allerdings der Winter noch einmal zurückgemeldet und in Teilen Deutschlands für gefährliche Straßenverhältnisse gesorgt. Folge: Beide Seiten einigten sich kurzfristig darauf, die Partie bei der DJK Rimpar Wölfe zu verschieben und den Dormagenern die etwas mehr als 300 Kilometer weite Fahrt zu ersparen. Als neuen Termin fanden HBL und beteiligte Vereine dann schnell Dienstag, den 23. Februar – als hätten sie geahnt, dass an diesem Abend frühlingshafte Verhältnisse herrschen. Ob die freundlicheren äußeren Verhältnisse den Mannschaften einen entsprechenden Schwung verleihen, ist eine andere Frage. Der TSV Bayer hat als Sechster (19:11 Punkte) sicher den geringeren sportlichen Druck, aber nach der 30:34-Niederlage beim HC Elbflorenz durchaus etwas gutzumachen. Und die Wölfe (14:20) können sich von Rang 14 aus mit dem Blick nach hinten kaum die dritte Heimniederlage in Folge erlauben. TSV-Trainer Dusko Bilanovic, der in der 2. Bundesliga ohnehin keine einfachen Gegner sieht, rechnet jedenfalls mit hartnäckigem Widerstand: „Das wird schwierig.“

Erste Voraussetzung für einen vernünftigen Auftritt: Dormagen muss sich gegenüber Dresden hinten wieder deutlich kompakter präsentieren. Die 34 Gegentreffer in Sachsen waren Saison-Minusrekord und sie lagen weit über dem Durchschnitt von 25,73 – über jenem Wert in der Nähe der 25, die sich Bilanovic als Messlatte vorstellt. Damit ist das Thema aus seiner Sicht allerdings erledigt: „Wir haben darüber gesprochen, was in Dresden nicht so gut funktioniert hat und welche Fehler wir gemacht haben. Jetzt schauen wir nach vorne.“ Keine kühne Prognose: Die Partie bei den Wölfen droht ein zähes Ringen zu werden, weil die DJK im Februar keins ihrer vier Spiele gewinnen konnte (1:7 Punkte) und zuletzt zwei besonders bittere Pleiten hinnehmen musste – 24:25 gegen die HSG Konstanz, 16:19 gegen den EHV Aue. Vor allem das trefferarme Duell mit Aue gehörte dabei in die Kategorie ungewöhnlich, weil Rimpar hier nach einem 11:12 zur Pause nur fünf weitere eigene Tore schaffte – wofür nicht zuletzt Aues Keeper Anadin Suljakovic mit einer nahezu unfassbaren Quote von 70 Prozent an gehaltenen Bällen beitrug. Bilanovic warnt sein Team trotzdem: „Die Wölfe haben immer noch selbst eine starke Abwehr gestellt.“

Dormagen verspricht sich einiges davon, dass der in den vergangenen Wochen verletzt fehlende Ante Grbavac (Leiste) ins Aufgebot zurückkehrt und dadurch eine Alternative mehr im Rückraum zur Verfügung steht. Grbavac dürfte seine Spielanteile unter anderem deshalb bekommen, um die Kollegen zu entlasten – denn allen gemeinsam stehen alleine bis zum 31. März acht weitere Begegnungen bevor. Und die Dormagener sind ziemlich fest entschlossen, sich mindestens auf dem aktuellen sechsten Rang festzubeißen. Da gibt es durchaus eine Reihe von Verfolgern, die es zu beachten gilt – vom Siebten Aue (17:13) bis hin zum ASV Hamm-Westfalen (15:15) auf Platz 15. Erst dahinter beginnt mit dem THSV Eisenach (15:21) das Paket derjenigen Klubs, die zurzeit keine Ansprüche auf eine Position in der oberen Tabellenhälfte anmelden können.