27. März 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
VfL Gummersbach – TV Emsdetten 38:30 (18:13). Neues Spiel, alte „Taktik“: Man nehme eine starke Phase in der ersten Halbzeit, lege den Grundstein für einen halbwegs entspannten Abend und bringe die beiden Punkte ebenso sicher wie unaufgeregt über die Bühne. Drei Tage nach dem 30:21 über den ASV Hamm-Westfalen überwies Gummersbach durch den klaren Erfolg über die gefährdeten Gäste aus Emsdetten die nächsten beiden Punkte auf sein Konto – und wieder machte das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson deutlich, dass es im Kampf um den Aufstieg zumindest keinen Zähler mehr unnötig abgeben, sondern den direkten Konkurrenten TuS N-Lübbecke weiter unter Druck setzen will. Hinter dem Handball Sport Verein Hamburg (37:5 Punkte/trifft erst am Sonntag auf den TV Großwallstadt) liefern sich der VfL (35:9) und N-Lübbecke (34:10) weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Manchmal genügen tatsächlich vier Minuten, um alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Weil die Hausherren vor allem Emsdettens Marcel Schliedermann im rechten Rückraum nicht richtig in ihrer Kalkulation zu stehen hatten, gab es einen mühseligen Start – 6:6 (10.). Dann ging manches zu schnell für die Gäste, die sich an der besser zupackenden Gummersbacher Abwehr mit dem erneut überzeugenden Keeper Matthias Puhle die Zähne ausbissen. Resultat: Durch fünf Treffer hintereinander legte das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson eine 11:6-Führung (14.) vor und damit den Grundstein für das Polster zur Pause – das noch deutlicher hätte ausfallen können, wenn sich die Gummersbacher nach dem 16:9 (24.) und 17:10 (25.) nicht ein paar Ungenauigkeiten geleistet hätten. So vergab Jonas Stüber frei am Kreis (27.), während sich Julian Köster ein Stürmerfoul leistete (28.) und Janko Bozovic den Ball nach der sehenswerten Puhle-Parade beim Versuch des schnellen Angriffs irgendwie ins Nirgendwo beförderte.
Der VfL hätte vermutlich bei insgesamt mehr Konsequenz mit zehn oder mehr Toren Differenz gewinnen können, rief jedoch gemeinsam mit dem TV zunehmend einen Tag der offenen Tür auf – an dem beide Seiten ihre Deckungs-Aufgaben hin und wieder nur halbherzig erledigten und regelmäßig die eine oder andere Chance ausließen. Und wieder konnte es sich Gummersbach erlauben, im Laufe der zweiten Halbzeit die Belastung zu verteilen und personell zu rotieren. Das nutzte unter anderem Tom Kiesler, indem er fürs 33:25 (53.), 34:25 (55.) und 35:27 (56.) nur etwas mehr als drei Minuten brauchte. Bester Werfer waren allerdings mit jeweils sieben Toren Linksaußen Malte Meinhardt und Rückraumspieler Fynn Herzig – der nach einer langen Verletzungspause erst gegen Hamm sein Comeback gegeben hatte. Dass den Gastgebern in Alexander Hermann und Ellidi Vidarsson zwei wichtige Stammspieler wegen Verletzung fehlten, dass der angeschlagene Lukas Blohme lange geschont wurde und Raul Santos überhaupt nicht zum Einsatz kam, fiel kaum auf.
VfL-Coach Sigurdsson wollte das Ergebnis nicht zu hoch bewerten, konnte allerdings mit dem Auftritt der Hausherren gut leben: „Ich bin größtenteils zufrieden heute. Wir haben uns schwergetan am Anfang, die 5:1-Deckung hat nicht so gut geklappt. Aber Emsdetten hat in den letzten fünf Spielen auch nur einmal weniger als 30 Tore geworfen, die sind sehr gefährlich im Angriff, sodass wir auf 6:0 umstellen mussten, was gut geklappt hat. Ich bin einfach glücklich und zufrieden, wie die Jungs das zurzeit machen. In der zweiten Halbzeit waren das ein bisschen zu viele technische Fehler, da verlieren wir den Ball zu einfach. Aber wir haben diese zwei Punkte.“ Die nächsten soll es am kommenden Mittwochabend geben – im Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV, der wie Emsdetten aus dem Keller der Tabelle in die Schwalbe-Arena kommt. Ob es das nächste neue Spiel mit der alten „Taktik“ wird?
VfL Gummersbach: Valerio, Puhle – Schröter (4/2), Fanger, Köster (5), Blohme (3), Kontrec (2), Häseler (1), Schneider, Herzig (7), Meinhardt (7), Santos, Kiesler (3), Haller, Stüber (3), Bozovic (3).