2. Bundesliga
Enge Kiste: Dormagen siegt erst auf der Zielgeraden
TSV Bayer gewinnt knappes Freitags-Duell gegen den EHV Aue nach 25:26 noch mit 28:26.

Du machst das schon: Linksaußen Tim Mast (19) nahm die Hinweise seines Trainers Dusko Bilanovic so gut auf, dass er fünf Treffer zum Sieg über Aue besteuerte. Noch erfreulicher für Dormagen: In Aaron Seesing und Christian Wilhelm wussten zwei weitere Eigengewächse zu überzeugen. (Foto: Thomas Schmidt)

TSV Bayer Dormagen – EHV Aue 28:26 (15:14). Das war ein hartes Stück Arbeit. Dormagen sicherte sich gegen den sportlich und emotional angeschlagenen EHV Aue, der zuletzt einige Rückschläge hinnehmen musste, nach einem 25:26 (53.) durch einen späten 3:0-Lauf noch einen knappen Sieg. In einem Spiel mit wenig Verschnaufpausen holte die Mannschaft von Dusko Bilanovic gegen mit viel Herzblut spielende Gäste ihre nächsten beiden Zähler, behauptete mit jetzt 29:19 Punkten Rang fünf und bleibt weiter auf Kurs zum Saisonziel (einstelliger Tabellenplatz).

Früh war klar: An diesem Freitagabend würde es keine hohe Niederlage für die Gäste aus Aue geben – wie sie der EHV in den vergangenen Wochen öfter hatte hinnehmen müssen. Die Gäste spielten mit viel Einsatz und Intensität und sie ließen Dormagen kaum Luft zum Atmen. Nach dem 5:3 (8.) und 8:6 (12.) für Aue kam Dormagen aber auf Touren und durch Ante Grabavac zum 8:8 (14.). Die erste Bayer-Führung ließ nicht lange auf sich warten: Benjamin Richter erzielte per Siebenmeter das 10:9 (19.). Es folgte eine Bürde für Dormagen: Abwehrchef Patrick Hüter kassierte nach 23 Minuten bereits seine zweite Zeitstrafe. Die Arbeit im Mittelblock erledigte Aron Seesing fortan zusammen mit Christian Wilhelm – und die beiden Eigengewächse des TSV machten ihre Sache mehr als ordentlich.

Trotzdem erkämpfte sich der EHV die Führung zurück. Das 13:12 (25.) für Aue war ein Produkt von Tempohandball, der häufig bis zu den Außenbahnen ging und Sven Bartmann im Tor der Hausherren immer wieder vor Probleme stellte. Generell hatten beide Torhüter nicht viel zu feiern im ersten Abschnitt: Neben fünf Paraden der beiden TSV-Keeper gab es nur zwei Paraden der EHV-Kollegen. Noch vor dem Wechsel schaffte Dormagen einen 3:0-Lauf zum 15:13 (29.), doch Aue konnte noch auf 14:15 verkürzen.

Aus der Kabine heraus bauten die Hausherren ihre Führung mit dem 17:14 (32.) erstmals auf drei Tore aus, mussten aber den Verlust von Andre Meuser wegstecken. Meuser, ohnehin noch angeschlagen, blieb nach einem Angriff zunächst liegen, konnte allerdings aus eigener Kraft das Feld verlassen. Richter ersetzte Meuser und sollte dann eine fast fehlerfreie zweite Halbzeit spielen. Hier schien Dormagen mit dem 20:16 (41.) das Geschehen mehr zu kontrollieren, doch der Schein trog: Aue dachte nicht ans Aufgeben – 18:20 (42.), 20:21 (45.), 22:22 (48.). Beim 25:24 (52.) war der EHV sogar wieder vorne, aber der TSV hatte eine Antwort: Benjamin Richter.

Nach einem spektakulären Heber von Tim Mast, der mit dem Rücken zum Tor zum 25:25 (52.) traf, legte der EHV das 26:25 vor (53.). Ein Doppelschlag von Richter brachte Dormagen beim 27:26 (58.) wieder nach vorne und hinten verhinderte Christian Ole Simonsen im Dormagener Kasten, dass Aue erneut zurückkam. Dank der sieben Treffer aus neun Versuchen von Richter, der zehn Paraden von Simonsen (40 Prozent der Bälle gehalten) und des entscheidenden 28:26 (60.) von Ian Hüter blieben am Ende beide Punkte nach 60 intensiven Minuten im Bayer-Sportcenter.

TSV Bayer Dormagen: Simonsen, BartmannSeesing (2), Meuser (1), Richter (7/3), Iliopoulus, I. Hüter (4), Reimer (3), Skroblien, Görgen, Noll, P. Hüter (3), Wilhelm, Sterba, Grbavac (3), Mast (5).