08. Mai 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
ThSV Eisenach – VfL Gummersbach 27:35 (14:15). Diese Tabelle würde der VfL Gummersbach beim Saisonende wohl so unterschreiben: Mit zwei Punkten in Eisenach erhöhte der VfL sein Punktekonto auf 43:13 und zieht so für mindestens eine Nacht am Hamburger SV vorbei auf den zweiten Tabellenplatz – der am Ende der Saison einen Platz im Fahrstuhl zur ersten Bundesliga bedeuten würde. Die Hamburger stehen mit 42:10 Punkten auf Rang drei, haben aber schon am Sonntag (gegen den Wilhelmshavener HV) die Möglichkeit, wieder auf den ersten Platz zu springen. Dort stehen aktuell Trainer Emir Kurtagic und sein TuS N-Lübbecke mit 44:12 Punkten.
Gudjon Valur Sigurdsson sah mal wieder zwei Gesichter seiner Mannschaft. Die erste Halbzeit in Thüringen stand dabei symbolisch für das Auswärtsgesicht der Gummersbacher in dieser Saison: Schnell lag der VfL hinten, weil er im Angriff nur schwer aus dem Startblock kam. Markus Murfuni, der Ur-Gummersbacher und Trainer des ThSV schien seine Mannschaft richtig eingestellt zu haben, die Eisenacher unterbrachen die VfL-Angriffe in den ersten Minuten konsequent. Nach dem 1:4 (8.) und 2:6 (11.) aus Gummersbacher Sicht wachte der VfL schließlich auf: Lukas Blohme glich zum 7:7 aus (16.). Doch eine Initialzündung war auch das nicht und die Gäste gerieten wieder ins Hintertreffen – 8:11 (20.).
Nach den ersten 20 Minuten zeigte Gummersbach dann, warum die Mission Aufstieg keinesfalls nur dem großen Namen des Vereins geschuldet ist. Noch vor dem Seitenwechsel holte sich Sigurdssons Team die Führung (14:12/29.) und brachte diese mit 15:14 in die Halbzeit. Aus dieser heraus zeigten die Oberbergischen nun das Gesicht, dass der ehemalige Weltklasse-Linksaußen von seinem Team sehen möchte: Die Deckung stand gut und die Flügelzange der Gummersbacher schaltete den Turbo ein. Durch viele Gegenstöße – das Markenzeichen von Sigurdsson als aktiver Spieler – entschied der Favorit die Partie in wenigen Minuten. Aus dem 16:16 (32.) schloss Raul Santos einen 8:1-Lauf per Konter zum 24:17 (41.) ab. Diese Sieben-Tore Führung verwalteten die Gäste anschließend. Eisenach konnte nur noch beim 25:29 (55.) mal auf einen Punkt hoffen, doch Gummersbach ließ letztlich nichts mehr anbrennen. In der Höhe verdient gewann der VfL somit nach zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht mit 35:27. Neben dem Ergebnis und dem Hochgeschwindigkeitshandball in der zweiten Hälfte hatte Sigurdsson einen weiteren Grund zur Freude: Rückraumspieler und Leistungsträger Alexander Hermann konnte sich nach Gesichtsverletzung zurückmelden und sogar einen Treffer zum Sieg beitragen.
VfL Gummersbach: Puhle, Valerio – Schröter, Vidarsson (3), Köster (4), Blohme (6), Kontrec (1), Hermann (1), Schneider (4), Herzig (2), Meinhardt, Santos (5), Kiesler, Haller, Stüber (3), Bozovic (6/3)