2. Bundesliga
Gummersbacher Aktien steigen und steigen
VfL gewinnt in Bietigheim mit 31:25, während Tabellenführer Hamburg mit 27:30 gegen Ferndorf verliert.

Obenauf: Jonas Stüber (blaues Trikot) war am Kreis nicht zu bremsen. Und die Gummersbacher nahmen jeden Widerstand der Gastgeber aus Bietigheim mit energischer Gegenwehr zur Kenntnis. (Foto Thomas Schmidt)

SG BBM Bietigheim – VfL Gummersbach 25:31 (9:16). Streckenweise sah das aus die der alte VfL Gummersbach – wie jene Mannschaft, die vor dem Jahreswechsel ziemlich souverän ihre Kreise gezogen und immer wieder die Ansprüche zum Aufstieg in die Bundesliga untermauert hatte. Torhüter Matthias Puhle zeigte mit glänzenden Paraden seine Extraklasse und die vor ihm aggressiv arbeitende Abwehr nahm den Hausherren zusätzlich den Spaß am Handball. Das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson wies hier sehr deutlich nach, dass es gerade rechtzeitig vor den entscheidenden Aufgaben auf der Zielgeraden der Saison wieder an sich glaubt. Und kurz nach dem insgesamt ungefährdeten Erfolg durften sie in Gummersbach sogar noch ausgelassener feiern – als die Nachricht von der 27:30-Niederlage des Tabellenführers Handball Sport Verein Hamburg gegen den Gummersbacher Nachbarn TuS Ferndorf eintraf. Die Spitze hat sich dadurch erneut enger zusammengeschoben und der Dreikampf um die beiden Fahrkarten ins Oberhaus wird immer dramatischer: Zwischen Hamburg (46:12 Punkte), dem TuS N-Lübbecke (46:14) und Gummersbach (45:13) liegen bloß ein paar Zentimeter.

Welten lagen dafür zwischen den zuletzt fünf Mal hintereinander siegreichen Hausherren und den Gästen, die zwar durch Nikola Vlahovic das 1:0 (2.) erzielten, ab jetzt aber an Puhle und der Deckung des VfL zu verzweifeln drohten. Aus dem 3:2 (6.) machte Gummersbach mit vier Treffern in Folge das beruhigende 7:2 (14.) und beim 10:3 (17.) nahm SG-Trainer Brian Ankersen bereits seine zweite Auszeit – die ein überschaubares Resultat brachte. Mit dem 14:6 (25.) und 16:8 (29.) blieb Gummersbach sicher Herr der Lage.

An den klaren Kräfteverhältnissen änderte sich im zweiten Durchgang wenig, obwohl Bietigheim für eine Ergebnis-Verbesserung mehr investierte. Dass es gegen Ende nach dem 28:20 (51.) tatsächlich dazu kam, lag jedoch eher am Entgegenkommen der Gummersbacher, die in den Kraftspar-Modus schalteten und hin und wieder nur das Nötigste taten. Echte Spannung kam allerdings selbst nach dem 28:23 (53.) nicht auf, zumal der inzwischen für Puhle aufs Feld gekommene Diogo Valerio ebenfalls seine Qualitäten nachwies – mit den Paraden bei einem Tempogegenstoß (54.) und einem Siebenmeter (57.). Durch einen weiteren Auswärtssieg am kommenden Donnerstag beim Dessau-Roßlauer HV könnte Gummersbach nun auf den zweiten Platz zurückkehren – und dann sehr vorsichtig auf den 28. Mai mit dem Top-Spiel beim TuS N-Lübbecke blicken. Der Mai hat plötzlich das Zeug dazu, ein echt goldener Monat für Sigurdsson und seine Mannschaft zu werden.

VfL Gummersbach: Puhle, Valerio – Schröter, Vidarsson (1), Köster (5), Blohme (6), Kontrec (3), Hermann, Schneider, Herzig (1), Meinhardt, Santos (5), Kiesler, Haller, Stüber (3), Bozovic (7/3).