Regionalliga Nordrhein
Rolle rückwärts: Halle für die Aufstiegsrunde ist weg
Stadt Düsseldorf widerruft Genehmigung für Rath. Die Suche nach einer Ersatz-Lösung wird spannend.

Objekte der Begierde: Ob die Regionalliga-Handballer in dieser Saison noch einmal zu Wettkampfzwecken nach verharzten Bällen greifen dürfen, steht plötzlich wieder in den Sternen. (Foto: Thomas Schmidt)

Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Könnte eine Überschrift über dem sein, was sich zurzeit rund um die Handball-Regionalliga zuträgt. Sie liebt mich, sie liebt mich nicht. Wäre auch eine passende Zusammenfassung. Eine Art Abzählreim, dessen Resultat eine Menge mit dem Prinzip Zufall zu tun hat. Die Ausgangslage: Nach langen Überlegungen hatte Handball Nordrhein, der für die Organisation der Regionalliga zuständige Verein, erstens die Bereitschaft erklärt, eine Qualifikationsrunde zur Ermittlung eines Aufsteigers in die 3. Bundesliga einzurichten. Zweitens hatten sich drei Teilnehmer angemeldet: TuSEM Essen II, OSC Rheinhausen, SG Ratingen. Drittens war Handball Nordrhein unter Vorlage eines sehr eng gefassten Hygienekonzepts auf der Suche nach einer Spielstätte fündig geworden. Die Stadt Düsseldorf gab grünes Licht, am 11., 12. und 13. Juni in der Waldhalle Düsseldorf-Rath ein Kurzturnier mit insgesamt drei Spielen zu bestreiten (jeder gegen jeden). Um mehr Raum zur Vorbereitung zu haben, folgte wenig später die Idee, das Ganze um 14 Tage nach hinten zu verschieben. Alles schien erledigt zu sein.

Aus der Düsseldorfer Staatskanzlei soll aber in Zusammenhang mit einer anderen Angelegenheit die Einschätzung gekommen sein, dass in der Durchführung dieser Aufstiegs-Spiele ein Verstoß gegen die Corona-Schutzverordnung des Landes läge, nach der „Breitensport“ als unzulässig genannt wird. Dann dauerte es nicht mehr lange, bis die Halle in Düsseldorf-Rath jetzt eben nicht mehr verfügbar ist, denn am Donnerstag zog die Stadt ihre Genehmigung zurück. Was zunächst bleibt: Für die Aufstiegsrunde steht damit aktuell keine Halle zur Verfügung und die Betroffenen müssten nach einer Alternative suchen, um das Kind zu retten, das in den Brunnen zu fallen droht. Was sonst bleibt, ist der alte Streit darüber, ob die 3. Liga im Handball und damit die in einer Aufstiegsrunde stehenden Klubs vielleicht doch Berührungspunkte zum professionellen Sport haben. Wie das Ganze jetzt weitergeht? Ob eine neue Lösung auf den Tisch kommt? Die Regionalliga hat seit Monaten nicht gespielt und sie ist gerade trotzdem spannend wie ein Krimi.