11. Juni 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TSV Bayer Dormagen – DJK Rimpar Wölfe 34:24 (15:11). Dormagen hatte gehofft, dass es die Serie von drei Niederlagen hintereinander beenden und dann mit guten Aussichten in die restlichen drei Saisonspiele gehen kann. Dieser Teil des Plans ging auch voll auf, weil sich die verbesserte Mannschaft mit sehr viel Kampf und Leidenschaft einen verdienten Sieg gegen streckenweise zahnlos-konfuse Wölfe sicherte. Dormagen hatte außerdem gehofft, nach quälend langen Monaten ohne Fans in der Halle vor einer entsprechenden Kulisse antreten zu können. Dieser Teil der Idee erfüllte sich allerdings nur zu einem Viertel, weil die offizielle Statistik nicht mal in die Nähe der erlaubten 1000 Besucher kam – sondern mit 210 hinter den Erwartungen blieb. Dazu gehörten unter anderem die leidenschaftlichen Trommler des eigenen Fanclubs „Fan Power 09“, die ihr Team von der ersten Sekunde an pausenlos nach vorne trieben und am Ende mit 34 Treffern der Hausherren belohnt wurden. Die Mannschaft belohnte sich zugleich mit einem nicht unwichtigen Erfolg, durch den sie ihr Konto auf 36:30 Zähler aufstockte. Der TSV Bayer kletterte zurück auf Platz fünf und liegt zumindest vorerst wieder knapp vor der SGM BBM Bietigheim (36:30) sowie dem EHV Aue (35:31). Gleichzeitig ist der Vierte HC Elbflorenz Dresden (36:28) ebenfalls nicht weit weg – und es besteht weiter/wieder die Chance, dass die letzte Partie der Saison am 26. Juni gegen Dresden ein echtes Endspiel um Platz vier wird.
Gäste-Trainer Dr. Rolf Brack gilt zumindest als Mit-Erfinder des siebten Feldspielers, der für die eigenen Angriffe eine Überzahl produzieren soll – um so mehr Druck aufzubauen. Die Dormagener zwangen die vor der Pause chancenlosen Gäste aber erst mal dazu, sich in der defensiven Arbeit etwas einfallen zu lassen. Der TSV machte sich schließlich ab dem 3:3 (8.) zunehmend daran, die Kontrolle zu übernehmen – 6:3 (12.), 8:6 (16.), 9:7 (18). Zuerst ordnete Brack eine Manndeckung gegen Dormagens Ian Hüter an, der tatsächlich der nimmermüde Dreh- und Angelpunkt bei den Hausherren war. Die Maßnahme schien vorübergehend sogar zu wirken, zumal Benjamin Richter kurz darauf mit einem Siebenmeter scheiterte (20.) und den Gästen plötzlich das 8:9 gelang (21.). TSV-Coach Dusko Bilanovic antwortete mit einer Auszeit, die ab dem 10:9 (23.) mehr und mehr zu wirken begann, weil Dormagen jetzt trotz einer auf beiden Seiten bisweilen hohen Fehlerquote erneut hellwach aussah. Bester Beleg: Kapitän Patrick Hüter nahm sich hinten den Ball, den Rimpar gerade mal wieder verloren hatte, sah den Kasten der Wölfe ohne Keeper – und traf über das ganze Feld zum 12:9 (25.). Fast eine Kopie dieses Tors lieferte gut 140 Sekunden später Ian Hüter, der sich das Spielgerät selbst erkämpfte – 14:10 (27.). Schon mit dem 15:11 (30.) zur Pause deutete alles auf einen Sieg der Gastgeber hin.
Rimpar wirkte bemüht, kam jedoch nie wirklich gefährlich auf – 19:15 (37.), 22:17 (41.), 24:19 (43.). 25:21 (48.). Mit der Drei-Tore-Schau von Benjamin Richter zum 26:21 (48.), 27:21 (49./Siebenmeter) und 28:21 (51./Siebenmeter) war die Angelegenheit bereits endgültig geklärt – und der Nachholbedarf der Dormagener längst nicht gestillt. Die aus der A-Jugend ausgeliehenen Lucas Rehfus (58./Siebenmeter) und Aron Seesing (59.) erhöhten auf 32:24 und 33:24, bevor der Mann des Abends den Schlusspunkt setzte. Und logisch: Nach dem 34:24 von Ian Hüter legten die Trommler noch mal an Lautstärke zu. Sie haben sich den Termin fürs nächste und gleichzeitig letzte Heimspiel in dieser Saison bestimmt längst freigehalten. Vielleicht kommen die Dormagener dann sogar etwas näher an die 1000 erlaubten Fans heran.
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Bartmann – Skroblien, Seesing (4), Senden (5), Meuser (4), Richter (4/3), Iliopoulos, I. Hüter (4), Reimer (5/2), Görgen, P. Hüter (3), Rehfus (1/1), Sterba, Grbavac, Mast (4).