Regionalliga Nordrhein
Klare Sache: Essener Blitzstart setzt OSC matt
TuSEM II gewinnt am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde zur 3. Liga klar mit 25:18 gegen Rheinhausen.

Würdet ihr euch bitte wieder konzentrieren? Essen Trainer Nelson Weisz (Mitte) sah zuerst eine stark auftrumpfende Mannschaft – und später doch viel Stückwerk. (Foto: Thomas Ellmann)

OSC Rheinhausen – TuSEM Essen II 18:25 (7:13). Wer weiß, was passiert wäre, wenn der als Außenseiter geltende OSC Rheinhausen sofort in der Partie gewesen wäre. Dann hätte sich am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde zur 3. Liga vielleicht so etwas wie Spannung oder Atmosphäre in der Halle in Düsseldorf-Rath entwickelt und die Rheinhausener wären womöglich zu einer Bedrohung für die Zweite des Bundesligisten geworden. Weil das Team von Trainer Thomas Molsner jedoch in der gespenstisch leeren Halle (keine Zuschauer, nur direkt am Spiel beteiligte Personen zugelassen) einen fürchterlichen Start erwischte, brauchte Essen später kaum zu bangen. Der Auftakt mit der 10:1-Führung (15.), an der Rheinhausener Respekt und ein glänzend aufgelegter TuSEM-Keeper Arne Fuchs die auffälligsten Punkte waren, machte den Sieg früh klar. Und eins ist bereits sicher: Die Entscheidung über den Aufstieg fällt definitiv nicht schon morgen ab 18 Uhr im Duell zwischen Rheinhausen und der SG Ratingen, sondern erst am Sonntag ab 15 Uhr, wenn TuSEM II und die SG zum Abschluss aufeinandertreffen.

Essen legte schnell das 1:0 (1.) durch Sezgin Sayin vor und dann erst richtig los. Während bei TuSEM viele Puzzleteile griffen, passte bei Rheinhausen lange weniger als nichts zusammen und der OSC setzte sich wie von einem Turbo angetrieben immer weiter ab – 4:1 (6.), 7:1 (11.), 10:1 (15.). Der Treffer von Rechtsaußen Patrik Ranftler, insgesamt mit fünf Toren bester Rheinhausener Werfer, zum 2:10 (17.) weckte so etwas wie neue Lebensgeister im Team. Und ab jetzt begegneten sich die beiden Kontrahenten tatsächlich auf Augenhöhe, was auch am nachlassenden Schwung und der steigenden Fehlerquote bei Essen lag. Weil TuSEM bis zur Pause selbst nur weitere drei Mal erfolgreich war, schien sich die Moral des OSC sogar irgendwie bezahlt zu machen.

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Größtes Handicap, das eine echte Aufholjagd verhinderte: Immer dann, wenn es hätte richtig knapp werden können, blieben Chancen sowie eigener Ballbesitz ungenutzt – und Essen konnte so die Dinge übers 15:12 (40.), 18:14 (48.) und 22:16 (52.) relativ unbedrängt im Griff behalten. Deshalb setzte sich die TuSEM-Zweite klar durch und sie kann nun in Ruhe abwarten, was die Ratinger am Samstag hinbekommen. Der Rheinhausener Auftritt von Freitagabend wird der SG allerdings kaum Angst und Schrecken eingejagt haben. Und vielleicht liegen genau darin die einzige Chance für den OSC und die größte Gefahr für die Ratinger.

OSC Rheinhausen: Otterbach, Köß – Schwarz, Enders, Y. Kamp (3), Grefer (2), Kryzun (3/2), Ranftler (5), F. Molsner (2), M. Molsner (3), Rennings, Woyt, Brakelmann, Singh Toor.

TuSEM Essen II: Fuchs, Solbach Domingo – Homscheid (2), Ellwanger, Reidegeld (1), Schmidt, Lewandowski (6), Sayin (1), M. Stumpf (6/3), J. Weisz, Sprick, Telohe (7), Buschhaus (2).