DHB-Pokal
„Hexer“ sieht lösbare Aufgaben für Gummersbach und Dormagen
Torhüter-Legende Andreas Thiel war aufmerksamer Beobachter bei der Auslosung zur ersten Runde.

Ist doch in Ordnung: Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, Kreisläufer Jonas Stüber und Rückraumspieler Janko Bozovic (von links) hätten es bei der Pokal-Auslosung mit dem VfL Gummersbach schlechter antreffen können. (Foto: Thomas Schmidt)

Andreas Thiel, die große Torhüter-Legende des Handballs, heute erfahrener Jurist und einer der Vizepräsidenten des Deutschen Handball-Bundes, blieb im Hintergrund – wo er genau darauf achtete, dass bei der Auslosung zur ersten Runde des DHB-Pokals alles vorschriftsmäßig ablief. Besonders viel Arbeit hatte er allerdings nicht: „Losfee“ Jutta Ehrmann-Wolf, zurzeit noch für den Frauen-Bundesligisten TSV Bayer 04 Leverkusen tätig und ab 1. August als Leiterin Schiedsrichterwesen im DHB verantwortlich, brachte die Auslosung zusammen mit HBL-Spielleiter Andreas Wäschenbach zügig und reibungslos innerhalb von nur 15 Minuten über die Bühne. Am Ende standen zwölf zum Teil sehr viel Spannung versprechende Paarungen fest – die in zwei Fällen auch Thiel sehr interessiert registriert haben dürfte, weil zwei seiner früheren Vereine betroffen waren. Eine der besonders reizvollen Paarungen könnte als Art Westderby durchgehen: Der Aufsteiger VfL Eintracht Hagen erwartet den TuS Ferndorf zum Duell zweier durchaus benachbarter Zweitligisten.

Zwischen 1979 und 1991 stand Thiel, der sich im Laufe seiner Karriere den Spitznamen „Hexer“ verdiente, beim VfL Gummersbach zu dessen Glanzzeiten zwischen den Pfosten. Nun treten die Gummersbacher, die nach dem Abstieg vor ihrem dritten Jahr in der 2. Bundesliga stehen, bei der SG Pforzheim/Eutingen im Nordwesten von Baden-Württemberg an – und gelten gegen den Drittligisten sicher als klarer Favorit. Nach seiner Gummersbacher Zeit stand Thiel beim TSV Bayer Dormagen unter Vertrag, der damals ebenfalls der 1. Bundesliga angehörte und vor drei Jahren aus der 3. in die 2. Bundesliga zurückkehrte. Dort ist die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic mittlerweile eine feste Größe geworden – und sicher in der Lage, die Pokal-Aufgabe beim Drittligisten ATSV Habenhausen in Bremen zu lösen. Was Gummersbacher wie Dormagener sicher wissen: Mit halber Kraft werden sie den Einzug in die 2. Runde nicht schaffen. Einen Platz für die zweite Runde und ein Los gegen die Großen des nationalen Handballs aus der 1. Liga kann es nur über hundert Prozent Einsatz geben.

Für die erste Runde ist das Wochenende 28./29. August vorgesehen. Die Auslosung der Zweitrunden-Partien folgt kurz darauf am 4. September im Rahmenprogramm des Pixum-Supercups in Düsseldorf zwischen dem Meister THW Kiel und dem Pokalsieger TBV Lemgo. Die zweite Pokalrunde hat der DHB für den 5./6. Oktober angesetzt – mit den zwölf Gewinnern der ersten Runde, 18 Erstligisten und den beiden Finalisten des Amateur-Pokals 2020. Dessen Final-Four-Turnier findet am 17./18. September mit den HF Illtal aus dem saarländischen Landkreis Neunkirchen als Gastgeber statt. Weitere Teilnehmer sind SG Langenfeld, SG VTB/Altjührden  und SG OF Berlin.

Die Paarungen der ersten Runde

3. Liga gegen 2. Liga: HSG Rodgau Nieder-Roden – DJK Rimpar Wölfe, HC Empor Rostock – SG BBM Bietigheim, TGS Pforzheim – ASV Hamm-Westfalen, ATSV Habenhausen – TSV Bayer Dormagen, SV 64 Zweibrücken – TuS N-Lübbecke, HC Oppenweiler/Backnang – TV Hüttenberg, OHV Aurich – TV Großwallstadt, SG Pforzheim/Eutingen – VfL Gummersbach, VfL Eintracht Hagen – TuS Ferndorf, VfL Potsdam – EHV Aue.

2. Liga gegen 2. Liga: VfL Lübeck-Schwartau – ThSV Eisenach, Handball Sport Verein Hamburg – HC Elbflorenz Dresden.