Supercup/Auslosung DHB-Pokal
Zweite Runde: Gummersbach gegen Ferndorf, Dormagen gegen Lemgo
Die Auslosung brachte am Samstagabend nach dem Supercup in Düsseldorf attraktive Paarungen.

Geht doch: Trainer Gudjon Valur Sigurdsson und der VfL Gummersbach dürfen sich in der 2. Runde des DHB-Pokals auf ein Derby gegen den Ligarivalen TuS Ferndorf freuen. (Foto: Thomas Schmidt)

Unten hatte der Meister in den 60 Minuten zuvor die Kräfteverhältnisse wieder halbwegs geradegerückt. Der THW Kiel, in der Addition sämtlicher Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten das Maß aller Dinge in Handball-Deutschland, gewann im Pixum-Supercup zum Saisonauftakt das inzwischen traditi0nelle Kräftemessen mit dem Pokalsieger. Es war gegen den TBV Lemgo die unter dem Strich gelungene Revanche fürs überraschende Halbfinal-Aus im Final Four des DHB-Pokals – das die Zebras im Juni in Hamburg trotz einer Sieben-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit (36./21:14) gegen zunehmend entfesselt auftretende Lemgoer mit 28:29 verloren hatten. Von einer ähnlich aufregenden Wende war der Außenseiter aus Ostwestfalen-Lippe am Samstagabend im Düsseldorfer PSD Bank Dome ein Stück weit entfernt. Lemgo kämpfte sich zwar immer wieder in Reichweite, lag aber zur Pause beim 14:17 mit drei Treffern hinten und konnte die Kieler auch nach dem Wechsel nur ansatzweise in Gefahr bringen,  obwohl bei einigen Ein-Tore-Rückständen mehr drin zu sein schien. Der letzte Treffer der Partie durch Gedeon Guardiola brachte den TBV zwei Sekunden vor der Schluss-Sirene vom beim 26:30 (57.) beginnenden Endspurt erneut heran, aber das Tor fiel zu spät. Durch das 30:29 (17:14) holte die Mannschaft von THW-Trainer Filip Jicha den ersten Titel in der Saison 2021/2022 – und konnte dann bei der nach der Partie vorgenommenen Auslosung zur zweiten Runde des DHB-Pokals relativ gelassen zur Kenntnis nehmen, was da demnächst am 5./6. Oktober auf sie zukommen wird. Freuen darf sich hier vor allem der Zweitligist EHV Aue, der die Kieler dann in eigener Halle erwartet.

Die Zweitligisten aus dem Harzhelden-Gebiet, die ebenfalls auf ein Traumlos aus der Kategorie SG Flensburg-Handewitt, Kiel oder SC Magdeburg gehofft hatten, bekamen immerhin einen Teil-Wunsch erfüllt. Begeistert dürfte der TSV Bayer Dormagen sein, der auf einen Bundesligisten trifft: Ausgerechnet der gerade eben im Supercup an den Kielern gescheiterte TBV Lemgo kommt ins Sportcenter. Die Gummersbacher mit Trainer Gudjon Valur Sigurdsson treffen in einem Derby auf den Nachbarn TuS Ferndorf – was nach den Top-Duellen mit einem Erstligisten eine der attraktivsten Lösungen sein dürfte. Ebenfalls im Lostopf waren die Teilnehmer am Final Four um den Deutschen Amateurpokal, die am 18./19. September ihren Pokalsieger ermitteln – der gemeinsam mit den Endspiel-Verlierer an der zweiten Runde des DHB-Pokals teilnehmen darf. Mit im Rennen ist hier der Nordrhein-Regionalligist SG Langenfeld. Wer sich letztlich mit wem aus dem Kreis der Größeren in der Branche messen darf, ist immerhin klar: Der Sieger des Amateurpokals erwartet Hannover-Burgdorf aus der Bundesliga, der Final-Verlierer den Bergischen HC. Ein Pflichtspiel-Treffen zwischen den Langenfelder und dem großen Nachbarn aus Solingen/Wuppertal ist somit im Bereich des Denkbaren.