05. September 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
VfL Gummersbach II – Longericher SC 32:28 (14:14). Diese Partie am Sonntagabend zum Abschluss des ersten Spieltages war vieles – aber ganz bestimmt nichts für schwache Nerven. Als Verantwortliche und Mannschaft des LSC einen Blick auf die Gummersbacher Aufstellung geworfen hatten, war ihnen schon vor dem Anpfiff noch klarer, dass sie im Oberbergischen vor einer schwierigen Aufgabe stehen würden. Der VfL mit dem neuen Trainer Goncalo Miranda hatte sich ausgiebig im Profi-Kader bedient: Spieler wie Keeper Diogo Valerio (22), Julius Fanger (18), Tom Kiesler (20) oder Gabriel Da Rocha Viana (19) gehören parallel zum Zweitliga-Aufgebot von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Dass sie Akzente setzen würden, war naturgemäß die Hoffnung der Hausherren – und aus Sicht der Kölner fast zu befürchten. Am Ende lag es tatsächlich nicht zuletzt an den 17 Toren von Fanger (6), Kiesler (5) und Da Rocha Viana (4), dass der VfL nach einem packenden Kampf die Oberhand behielt. Für die Longericher, die in dieser Saison um die beiden ersten Plätze in der Gruppe D mitmischen und so die Aufstiegsrunde erreichen wollen, war die Auftakt-Niederlage der zweite Rückschlag nach der Hiobsbotschaft aus der Trainingswoche mit dem Kreuzbandriss bei Torhüter Valentin Inzenhofer.
Der LSC erzielte mit dem 1:0 (2.) durch Daniel Koenen sein erstes Saisontor und lag nach dem 5:2 (10.) von Dustin Thöne sowie dem 6:3 (12.) von Maximilian Zerwas mit jeweils drei Toren vorne. Dass die Gummersbacher bereit zu größerer Gegenwehr waren, zeigten sie mit einem Zwischenspurt und fünf Toren in Folge innerhalb von nur vier Minuten zum eigenen 8:6 (16.), das übers 10:10 (21.) 12:12 (25.) und 14:14 (29.) die Eröffnung für eine sehr abwechslungsreiche Partie war.
Das Team von LSC-Trainer Chris Stark legte im zweiten Abschnitt immer wieder vor – 16:15 (34.), 19:17 (40.), 20:18 (41.), 22:21 (45.). Weil der VfL erneut den Weg zu einer Wende fand, ging er nach dem 24:22 (49.) mit den besseren Aussichten auf die Zielgerade. Und er kam nun nicht mehr vom Kurs ab, obwohl Longerich kämpferisch alles gab. Das 27:24 (55.) von Loic Kaysen gegen gerade dezimierte Gäste (Zeitstrafe für Christopher Wolf, die der LSC überhaupt nicht nachvollziehen konnte) war für Longerich so etwas wie der Anfang vom Ende, zumal Gummersbach immer schnelle Antworten fand, in der letzten Minute nach dem 28:30 (60.) durch Marian Dahlke sogar zwei weitere Treffer anbringen konnte und somit noch relativ deutlich mit 32:28 gewann.
LSC-Coach Stark konnte nachher wenig mit dem Ergebnis anfangen, aber sehr viel mit dem Niveau der gesamten Partie: „Wir haben ein hochklassiges Drittligaspiel gesehen. Und wir haben nicht verloren, weil wir eine schlechte Leistung gezeigt haben.“ Seiner Ansicht nach ging der Erfolg unter anderem deshalb an den VfL, weil in der Defensive der Gäste nicht alles optimal lief. „Da haben wir einiges aufzuarbeiten“, fand Stark, „für mich gab es eine entscheidende Szene, als wir in der zweiten Halbzeit beim Stande von 20:18 eine dumme Zeitstrafe bekommen, weil wir beim Anwurf den Abstand nicht eingehalten hatten. Da waren wir in Unterzahl und Gummersbach konnte einfache Tore erzielen.“ Erschwerend aus Sicht des LSC: VfL-Keeper Valerio bewies jetzt mit einigen guten Paraden, warum er in der 2. Liga sein eigentliches Zuhause hat.
VfL Gummersbach II: Valerio, Werz – Fanger (6), Maier, Keil (3), Schroven (3), Unbehaun, Schmidt (1), Viebahn, Da Rocha Viana (5), Kaysen (1), Kiesler (6), Harder (7/4), Eickhoff.
Longericher SC: Ruch, Fischbach – Koenen (4), Peters, Zerwas (2), Pyszora (4), Richter (6/4), Lux, Thöne (2), Wolf, Tomassini, Zimmermann, Schulz (3/1), Nolting (2), Dahlke (5).