Oberliga Niederrhein
Refrath gegen Dormagen II: Heißer Kampf ohne Sieger
Beide Mannschaften hätten das Spitzenspiel gewinnen können - und für beide ging das 22:22 in Ordnung.

Bloß nicht aufgeben: Dormagens Trainer David Röhrig (rechts) hatte für Moritz Köster, Maximilian Hinrichs, Florian Träger und Janis Beckers (von links) beim 15:20-Rückstand offensichtlich noch ein paar richtige Hinweise auf Lager. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Refrath/Hand – TSV Bayer Dormagen II 23:23 (10:13).  TSV-Coach David Röhrig brachte das Ganze zusammenfassend auf den Punkt: „Wir können gegen super starke Refrather am Ende mit diesem Punkt leben und müssen das auch, weil wir heute einfach nicht besser waren.“ Von Beginn an entwickelte sich tatsächlich ein umkämpftes und enges Duell zweier Aufstiegsfavoriten, in dem die HSG jeweils vorlegte – und Dormagen meist postwendend antwortete. Die erste Führung gelang Dormagen, als Florian Träger zum 7:6 (16.) traf – und der TSV Bayer zog sogar auf 9:6 (25.) weg, ehe er zur Pause mit 13:10 die Nase vorne hatte. Den zweiten Abschnitt begann die HSG mit einem 4:0-Lauf zum 14:13 (35.), das Dormagens junge Mannschaft noch mit dem 14:14 (38.) ausglich.  Nach der nächsten 4:0-Serie der Hausherren, die sich auf 18:14 (42.) absetzten, sah sich Röhrig zu einer Auszeit gezwungen – die zunächst keine Wirkung zu haben schien, weil die Refrather durch einen Doppelschlag von Niklas Funke auf 19:15 (46.) und 20:15 (47.) erhöhen konnten. Dass Dormagen nicht aufgab und trotzdem einen Zähler holte, nötigte seinem Coach später höchsten Respekt ab:  „Die Jungs haben dann erkannt, dass wir zusammen kühlen Kopf bewahren müssen, und sie haben sich einfach hervorragend wieder herangekämpft.“ Tatsache: Keine fünf Minuten später hieß es in der von vielen Emotionen geprägten Partie 20:20 (52.).

Auf der Zielgeraden hätten beide Teams gewinnen können: Alexander Schoss brachte Bayer mit dem 22:21 (58.) nach vorne, bevor erneut Niklas Funke (60.), mit sechs Treffern der beste Werfer der HSG, genau 56 Sekunden vor der Schluss-Sirene den 22:22-Endstand besorgte. Dass die Dormagener sechs ihrer insgesamt acht Zeitstrafen nach der Pause hinnehmen mussten, war für David Röhrig im Übrigen vor allem ein weiterer Nachweis für die Klasse der Refrather: „Wir haben es in der Abwehr nicht geschafft, die Achse Wittig/Funke gut zu verteidigen. Und Michael Wittig hat dann einfach die Erfahrenheit und das Niveau, in diesen Situationen immer noch eine Zeitstrafe zu ziehen. So wird es natürlich schwer, unseren Rhythmus zu entwickeln.“ Problematisch war es anschließend auch für Refraths Trainer Christoper Braun, wie das Gesehene einzuschätzen sei: „Schwer zu sagen, ob der Punkt gewonnen oder verloren war. Wir haben zur Halbzeit glücklich nur 10:13 zurückgelegen und uns dann ganz toll da rausgekämpft. Wenn man die letzten Minuten sieht, ist es verdient für beide Seiten.“

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Krause (4), Schallenberg (1), Scott, Faust, Funke (6), Niehaus (5/3), Wendler (1), Benninghaus (3), Wischmeyer, Dordic (1), Wittig (1), Asselborn.

TSV Bayer Dormagen II: Brenken, Broy – Eugler, Hinrichs (7/4), Wolfram (1), Kasper (1), Beckers (2), Köster (3), Träger (2), Steinhaus (2), Werschkull, Schoss (3), Stein (1).