12. September 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen II – Bergische Panther 24:27 (10:14). Die einen wird das Ergebnis vom Sonntagabend nicht in tiefe Depression stürzen – weil sie von Anfang an damit gerechnet hatten, dass für sie nur der Kampf gegen den Abstieg in Frage kommt. Die anderen werden daraus keine voreiligen Schlüsse ziehen – weil sie lieber die vorsichtige Schiene fahren. Das allgemeine Ziel stand schließlich seit einiger Zeit fest: „Wir wollen so schnell wie möglich alle Punkte für den Klassenerhalt sammeln.“ Dass die Panther dann doch ein bisschen höher unterwegs sein könnten, zeigten sie nach dem 31:17 vom Auftakt gegen die ESG Gensungen/Felsberg am Sonntagabend mit dem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel. Dadurch eroberte die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz die über Nacht verlorene Spitzenposition in der Tabelle zurück und das Duell am kommenden Freitag gegen den mit zwei Niederlagen weniger gut gestarteten Longericher SC (0:4 Punkte) dürfte der nächste Höhepunkt der noch jungen Saison werden.
Aufsteiger Essen, der sich selbst regelmäßig als Außenseiter sieht, stand nach dem Start bei der HSG Krefeld Niederrhein (30:33) direkt vor der nächsten hohen Hürde – und lief von Beginn an hinterher. Das 1:0 (3.) der Panther durch Hendrik Heider glich Nils Homscheid per Siebenmeter schnell zum 1:1 (3.) aus und Luca Lewandowski schaffte wenig später das 2:2 (5.), das aber bis ganz spät in der Partie der letzte Gleichstand war. Die deutlich erfahreneren Gäste setzte sich über eine Vierer-Serie auf 6:2 (12.) ab, ehe sich TuSEM zurückkämpfte – 7:8 (20.), 8:9 (24.), 9:10 (27.). Mutz‘ Team antwortete darauf unbeeindruckt und lag beim 13:9 (30.) schnell wieder mit vier Treffern vorne.
Bezeichnend für den Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten: Essen ließ kämpferisch nie locker – und die ohnehin ebenfalls bissigen Panther wehrten erneut jeden Ansturm ab. Als Jens-Peter Reinarz gerade eine Zeitstrafe verbüßte (34.), gelangen Sven Jessusek sogar die Tore zum 15:12 (34.) und 16:12 (35.). Dass TuSEM trotzdem mit dem 20:20 (48.) der dritte Ausgleich gelang, war erstens ein Beweis für die tolle Moral der Hausherren – und zweitens der Einstieg in eine plötzlich wieder offene Schlussphase.
Dort wiederholten die Panther den vorher gezeigten „Trick“ bei einer weiteren Zeitstrafe gegen Reinarz: Diesmal traf Justus Ueberholz – 24:22 (55.). Aufatmen durfte der Favorit trotzdem erst in den letzten drei Minuten: Da machten Moritz Görgen und Maximilian Weiß aus dem 24:23 (57.), das Essen durch Jonas Kämper ebenfalls in Unterzahl erzielt hatte (dritte Zeitstrafe gegen Jordi Weisz), das 25:23 (58.) und 26:23 (59.). Panther-Trainer Marcel Mutz atmete auf: „Es war ein kampfbetontes Spiel und wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt. Wir hätten uns deutlicher absetzen können, hatten aber unglaubliches Wurfpech. Nach der Pause stellt Essen die Abwehr um und damit hatten wir ein bisschen Probleme. Nach der Auszeit beim 20:20 gehen wir mit dem siebten Feldspieler rein und schaffen es, uns ein bisschen zu lösen. Max Conzen hat uns in der letzten Phase mit wichtigen Paraden geholfen. Ich finde, dass wir verdient gewonnen haben. Meine Mannschaft hat eine super Moral gezeigt. Trotzdem auch Kompliment an Essen, die das sehr gut gemacht haben. Mit 4:0 Punkten sind wir natürlich sehr glücklich.“
TuSEM Essen II: Fuchs, Solbach-Domingo, Borchert – Kämper (3), Reidegeld, Scholten (3), Homscheid (7/4), Engels, Schenderlein, Lewandowski (5), Sahin (3), Stumpf (1), Weisz, Buchhaus, Telohe (2), Ellwanger.
Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Schütte, Reinarz (6/3), Görgen (3), Elverfeld, Schlösser (2), Korbmacher, Weiß (4), Padeken, Ueberholz (4), Heider (3), Jesussek (5).