18. September 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
VfL Gummersbach II – HSG Krefeld Niederrhein 26:32 (15:11). Maik Pallach wirkte wie von einer Zentnerlast befreit. Richtig viel Stimme hatte der Krefelder Trainer nicht mehr, aber dafür gute Laune – weil seine Eagles trotz eines schlechten Starts auch im dritten Spiel einen Sieg holten und damit im Kampf um die Spitzenplätz bei 6:0 Punkten auf Kurs bleiben. „Die erste Halbzeit war nicht das, was wir uns vorstellen. Für uns war es wahnsinnig schwer hier mit wenig Zuschauern und eher in einer Trainingshalle, auch wenn das keine Ausrede sein darf. Wir haben sehr lange gebraucht, um das anzunehmen. Gummersbach hat das mit vielen Emotionen und einem guten Spiel gnadenlos bestraft. Wir wir das dann in der zweiten Halbzeit verteidigen und ins Tempospiel kommen, war einer Spitzenmannschaft würdig. Das war schon eine Ansage. Jetzt gehen wir nächste Woche voller Vorfreude ins Spitzenspiel gegen die Bergischen Panther.“
Der neue Gummersbacher Trainer Goncalo Miranda hatte erneut die Gunst der Stunde genutzt und sich viel Verstärkung aus dem Zweitliga-Kader ausgeliehen. Zu Keeper Diogo Valerio, die „oben“ zurzeit nur die Nummer drei zu sein scheint, gesellte sich für den Posten zwischen den Pfosten noch Martin Nagy – aktuell offensichtlich zweiter Mann hinter Tibor Ivanisevic. Zusammen mit Julius Fanger, Gabriel Da Rocha Viana, Tim Kiesler und Bruno Eickhoff standen den Hausherren damit sechs Spieler zur Verfügung, die auch schon in der 2. Liga zum Einsatz kamen. Das war einer der Gründe dafür, dass die Eagles von Beginn an einen sehr schweren Stand hatten – und mit dem 2:1 (5.) von Merten Krings nur ein einziges Mal in Führung gingen. Nach dem 3:3 (10.) von Lars Jagieniak musste Krefeld zunehmend abreißen lassen – 4:6 (15.), 5:9 (20.). Nur beim 7:9 (21.) sah es noch einmal so aus, dass die Gäste wieder herankommen würden, doch der VfL fand immer wieder gute Antworten – 12:8 (24.), 15:11 (30.). Längst nicht mehr dabei war zu diesem Zeitpunkt der vom TSV Bayer Dormagen gekommene Antonio Juric, dem die Unparteiischen die glatte Rote Karte gezeigt hatten (Foul).
Den deutlich besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte Krefeld, zumal Finn Schroven direkt einen Siebenmeter (31.) vergab und damit die große Chance zum 16:11 vergab. Kurz darauf war Krefeld wieder dran – 12:15 (32.) durch Steffen Hahn, 13:15 (35.) durch Krings, 14:15 (35.) durch Nick Braun. Mirandas logischer Schritt: Er nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft zurück auf den bisherigen Weg zu bringen. Die Unterbrechung führte aber nicht zum durchschlagenden Erfolg – im Gegenteil, denn Kevin Christopher Brüren traf per Siebenmeter sogar zum 15:15-Ausgleich für Krefeld (39.) und für die letzten 20 Minuten war noch einmal alles offen. Im ab jetzt anhaltenden Kopf-an-Kopf-Rennen legte die HSG ab dem 17:17 (42.) bis zum 22:21 (48.) zunächst jeweils einen Treffer vor, ehe sie auf der Zielgeraden konsequent ihre Chance zur Entscheidung suchte und auch fand. Ab dem 25:22 (52.) geriet Krefeld, das sich in der zweiten Halbzeit deutlich steigerte und sich besser auf den VfL einstellte, nicht mehr in Gefahr. Spätestens mit dem 29:24 (57./Andrej Obranovic per Siebenmeter) stand der Gewinner fest.
VfL Gummersbach II: Valerio (1), Danzenbächer, Nagy – Keil (1), Fanger (2), Da Rocha Viana (3), Unbehaun, Schroven (7/6), Eickhoff (3), Schmidt (3), Kiesler (3), Kaysen (2/1), Harder (1).
HSG Krefeld Niederrhein: Hasenforther, Bartmann – Krings (7), Schnalle, Juric, Schneider (2), Noll (1), Hahn (4), Molz, Schulz (1), Braun (2), Brüren (4/1), Jagieniak (6), Obranovic (4/3), Mircic (1).
GSV Eintracht Baunatal – TuSEM Essen II 26:25 (11:14). Nach der dritten knappen Niederlage steckt der Aufsteiger weiter sieglos im Tabellenkeller fest. Dabei sah es lange danach aus, als könnte das Team von Trainer Nelson Weisz diesmal die ersten Punkte einfahren. 285 Zuschauer in Baunatal bildeten den Rahmen fürs Spiel, in dem sich zunächst keine der beiden Mannschaften absetzen konnte (4:4). Drei Tore innerhalb von 90 Sekunden sorgten dann fürs 7:4 (12.) der Gäste und in der Folge trug sich fast jeder Spieler in die Torschützenliste ein. Dabei sah TuSEM immer gut aus – und der Start in die zweite Halbzeit ließ die Hoffnungen sogar weiter wachsen.
Nach einem Doppelschlag von Jonas Kämper zum 18:14 (36.) und 19:14 (37.) lag das Polster zum ersten Mal bei fünf Toren. Bitter für die Gäste: Jetzt kam ein Bruch in ihr Spiel und nach 48 Minuten war das Duell mit dem Anschluss der Baunataler wieder offen – 21:20. Es kam zum offenen Schlagabtausch und mit dem 23:23 in der 54. Minute auch zum Ausgleich. Anschließend erwischte es die Mannschaft von Trainer Nelson Weisz noch bitterer, weil Baunatal beim 24:23 (55.) zum ersten Mal seit Langem wieder vorlegen konnte und den knappen Vorsprung nicht mehr abgab. Essens Trainer Weisz war traurig: „Wir rufen wieder über 45 bis 50 Minuten eine sehr gute Leistung ab – und bringen uns um den mehr als verdienten Lohn. Es war eine starke erste Halbzeit, aber ab der 40. Minute verlieren wir den Faden und versuchen zu schnell, in Abschluss-Situationen zu kommen. Es kommt hinzu, dass kurz vor Schluss ein Treffer von Tom Scholten nicht gegeben wurde, der einen Punktgewinn bedeutet hätte.“
TuSEM Essen II: Fuchs, Solbach-Domingo, Borchert – Fabian Neher (2), Kämper (7), Reidegeld (3), Scholten, Frederic Neher, Schmidt, Homscheid (8/5), Schenderlein (2), Sayin, Stumpf (2), J. Weisz, Telohe, Ellwanger (1).
TuS 82 Opladen – ESG Gensungen/Felsberg 31:24 (14:11). Die Opladener und mit ihnen alle Konkurrenten dürften sich gerade ziemlich verwundert die Augen reiben. Erstens: Der glatte Erfolg war fürs Team von Trainer Fabrice Voigt im dritten Saisonspiel der dritte Sieg – und die perfekte Rückkehr in die Bielerthalle (zuvor wegen Hochwasser-Schäden gesperrt). Zweitens: Das Konto steht nun bei 6:0 Punkten. Drittens: Opladen ist damit hinter dem Spitzenreiter SG Schalksmühle-Halver Dragons und dem Zweiten Bergische Panther die dritte Kraft – noch vor der zu den Gruppenfavoriten zählenden HSG Krefeld Niederrhein und dem GSV Eintracht Baunatal (alle 6:0 Punkte). „Wir sind super happy“ fand Trainer Voigt, „erst mal darüber, dass wir wieder in unserer Halle spielen konnten. Wir haben von Anfang an das umgesetzt, was ich wollte. Ich denke, am Ende war es auch ein verdienter Sieg. Wir haben wieder eine überragende 6:0-Deckung gestellt. Jeder hat sich richtig reingeknallt. Jetzt feiern wir erst mal und dann bereiten wir uns ab Montag auf TuSEM vor.“
Opladen erwischte einen guten Start – 3:0 (5.), 5:1 (11.). Die fünf Gegentreffer in Folge zum 5:6 (15.) warfen die Hausherren nicht aus der Bahn und ab dem 10:10 (23.) neigte sich die Waage wieder auf die andere Seite. Drei Treffer vor der Pause machten aus dem 11:11 (26.) die 14:11-Führung (30.), ehe Oliver Dasburg den zweiten Durchgang mit dem 15:11 (32.) eröffnete. Übers 19:12 (39.) lag Voigts Team bis zum 25:18 (47.) immer mit sieben Toren Differenz vorne. Selbst die Roten Karten gegen die Top-Torschützen Maurice Meurer (54.) und Oliver Dasburg (60.) brachten den deutlichen Erfolg nicht mehr in Gefahr.
TuS 82 Opladen: Schmidt, Trögel – Bachler (1), Rachow (1), J. Sonnenberg (1), Meurer (8), Meuser (2), Adams, Dittmer, Nitzschmann (2), Jagieniak (4), Dasburg (7/4), Boelken, M. Sonnenberg (4), Krefting (1), Rinke.