Oberliga Niederrhein
Wird Ronny Laschs Haan die dritte Kraft?
Bergischer HC II bekommt es mit gefährlichen Mettmannern zu tun, Unitas eine Chance auf Bestätigung. Mönchengladbach ist Zuschauer.

Komfortabel: Christian Mergner und Heider Thomas können mit der Borussia aus Mönchengladbach zunächst in Ruhe beobachten, was die Konkurrenz anstellt. (Foto: Herbert Mölleken)

In jeder Meisterschaft geht es am zweiten Spieltag meistens um drei Dinge: Bestätigung, Prävention und Rehabilitation. Bestätigen können die Gewinner des ersten Spieltages, Prävention müssen die betreiben, die nach dem zweiten Spieltag nicht schon mit dem Rücken zur Wand stehen wollen. Und Rehabilitation beschreibt den Fall der Adler aus Königshof ganz gut. Die Mannschaft von Trainer Marius Timofte sollte eigentlich zu den Topteams in der Oberliga Niederrhein gehören, erlitt allerdings beim Auftakt eine herbe Pleite bei der wiederbelebten Unitas aus Haan. In Zahlen lautete die Bruchlandung der Adler in Haan 29:41 – was vermutlich auch dem TV Angermund große Sorgen bereiten wird. Angermund, nach dem 24:28 gegen den TSV Aufderhöhe selbst ein Auftakt-Verlierer und damit wohl auf Prävention aus, wird in Königshof einer Mannschaft mit ordentlicher Wut im Bauch gegenüberstehen – und damit einer echten Herkulesaufgabe.

Ebenfalls um Rehabilitation bemüht dürfte der LTV Wuppertal sein. Nach der Pleite bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade (23:24) empfängt der Zweitplatzierte der Saison 2019/2020 den VfB Homberg und die Partie wird ein Wegweiser. Verliert der LTV, muss er sich wohl auf eine harte Saison einstellen und Homberg (mit einem 22:19 über den TV Krefeld-Oppum gestartet) kann vielleicht an vorherige, erfolgreichere Zeiten anknüpfen. Bei einem LTV-Sieg dürfen die Wuppertaler aufatmen, während der VfB seinen tatsächlichen Stand in den kommenden Wochen herausfinden kann – das immerhin ganz ohne großen Druck.

Bestätigen können genau zwei Teams ihren ersten Auftritt. Wenig überraschend zählt dazu der Bergische HC II, der Mettmann-Sport mit Trainer André Loschinski zu Gast hat. Die U 23 der Löwen aus Solingen wird hoch gehandelt und gilt als einer der Titelrivalen für Borussia Mönchenglach. Mettmann wiederum musste bei der noch höher gehandelten Borussia eine Niederlage einstecken, die allerdings im Rahmen blieb (26:32) und somit durchaus für Mettmann spricht. Die Borussia, die selbst diesmal spielfrei ist, kann das Ganze in Ruhe aus dem Hintergrund verfolgen und gleichzeitig ihre Augen auf den TV Krefeld-Oppum richten. Dort ist die Unitas Haan zu Gast, die aus dem bisher erwarteten Meisterschafts-Zweikampf vielleicht einen Dreikampf machen wird – falls sie nun den bärenstarken Auftritt vom ersten Spieltag bestätigen kann. Krefeld-Oppum seinerseits tut gut daran, sich nach 19:22 gegen Homberg mit allen Mitteln zu wehren – Prävention also.

Übrig bleibt eine Partie, die für den am ersten Spieltag noch pausierenden TV Lobberich sogar die Saison-Premiere ist. Trainer Christopher Liedtke strebt keinen bestimmten Platz an, hat aber einen klaren Plan für die kommenden Wochen: „Unser Ziel ist es, erst einmal 20 Punkte zu holen. Dann schauen wir, wie es weitergeht. Hiesfeld wird für uns ein sehr schweres Spiel, weil die HSG schon ein bisschen im Rhythmus ist und wir nicht. Das sehe ich als kleinen Nachteil. Aber wir freuen uns riesig auf unser erstes Heimspiel. Wir schauen einfach mal, was wir machen können.“ Ein Erfolg über den Wuppertal-Bezwinger HSG Hiesfeld/Aldenrade wäre aus Lobbericher Sicht sicher ein guter Anfang.