26. September 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Im Kontrast zum maximal engen Saisonstart ließen einige Teams am zweiten Spieltag klare Ansagen folgen. Dem zu den Top-Teams zählenden TV Korschenbroich etwa gelang mit seinem klaren 31:22 gegen den HC Weiden bei der Rückkehr in die Waldsporthalle eine echte Party. Die SG Langenfeld und der BTB Aachen schrieben dafür gemeinsam das Drehbuch für einen wahren Krimi – beim 21:20 mit einem Happy End für die Gäste. Interaktiv.Handball und die TSV Bonn rrh. fuhren ebenfalls deutliche Erfolge ein, während der HC Gelpe/Strombach eine Bauchlandung erlebte und wieder in der Realität angekommen ist: Nach dem Auftaktsieg beim BTB Aachen (28:22) setzte es vor allem aufgrund einer katastrophalen ersten Halbzeit (9:16) eine 30:34-Heimniederlage gegen den TV Aldekerk.
SG Langenfeld – BTB Aachen 20:21 (10:10). Martin Becker atmete durch, denn in einem nicht nur seiner Ansicht nach „ganz engen Ding“ sicherte sich Aachen die ersten Punkte in der neuen Saison. Tatsächlich ging es kaum enger, denn die Partie gab beim 7:5 (19.) für den BTB nur eine einzige Zwei-Tore-Führung her (19.). Entsprechend ausgeglichen gestaltete sich mit dem 10:10 auch der Pausenstand, ehe die zweite Hälfte lange einem einzigen Muster folgte: Aachen legte vor, die SGL zog nach – und das bis in die Schlussphase hinein. Dramatisch liefen die letzten zwei Minuten, nachdem Antoine Baup die Hausherren mit dem 20:19 (58.) nach langer Zeit mal wieder in Führung gebracht hatte. Der Doppelschlag von Philipp Wydera, der mit zwölf Treffern der Mann des Abends war, brachte Aachen das 20:20 (59.) und acht Sekunden vor dem Ende das 21:20 (60.). Im Gegenzug bekam Langenfeld einen Siebenmeter zugesprochen – mit dem Sandro Gohly scheiterte.
„Langenfeld wollte den Schwung aus dem Amateurpokal mitnehmen, da haben wir gut dagegengehalten“, urteilte Becker, der zufrieden war mit seiner Mannschaft – die mit dem Schlusspfiff ihren Torhüter Benedikt Schüler feierte, der bei bereits abgelaufener Uhr jenen Gohly-Siebenmeter festhielt. „Das war am Ende glücklich, aber alles in allem hochverdient. Eine tolle Leistung“, fand Becker.
SG Langenfeld: Wolters, Bang – Ahrens, Pötzsch (4), Preissegger, Rahmann (2), Schulz (3), Winter (3/2), Richartz (2), Becker, Gohly (2/1), Hambrock (1), Baup (2), Raschke (1).
BTB Aachen: Dosch, Schüler – Ernst (1), Wydera (12/5), Quetting (1), Saive-Pinkall (1), Bleuel (1), Jacobs (3), Ürlings (1), Horn, Rückels, Heyme, Käsgen (1), Zylus.
Interaktiv.Handball – Neusser HV 29:22 (14:12). Es war ein Auf und Ab der Gefühle für Gilbert Lansen. „Wir sind super ins Spiel gekommen, waren dann aber nicht clever genug“, sagte der NHV-Coach über die 5:1-Führung (10.) seiner Mannschaft, die Interaktiv nach wenigen Minuten fast egalisierte. Beim 5:6 (17.) war der Anschluss hergestellt und die Partie zur Pause mit dem 14:12 umgekrempelt. „Nach dem Seitenwechsel schaffen wir es einfach nicht, heranzukommen. Wir verlieren komplett den Faden“, erklärte Lansen. Bis zum 18:20 (42.) blieb der Außenseiter in Schlagdistanz, ehe Interaktiv klare Verhältnisse herstellte und spätestens mit dem 28:20 (58.) alle Zweifel beseitigt hatte. Lansen gab sich als fairer Verlierer: „Der Sieg geht verdient nach Ratingen. Mit so einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit wird es gegen jeden Gegner schwer.“
Interaktiv.Handball: Büttner, Karic – Markotic (8), Janus (2), Claussen (1), Stock (4), Oelze (2/1), Mensger, Sete, Nuic (3), Cupinski, Crnic (6), Koenemann (3/3), Arnaud.
Neusser HV: Dreyer, Schroif – Kurth, Menze, Schriddels, Rosendahl, Klause (1), Barentzen (7/4), Jennes (5), Ingenpass (2), Dicks (6), Küpper Ventura (1), Rothkopf, Petrovic.
TSV Bonn rrh. – TV Rheinbach 34:23 (19:11). „Das war keine gute Leistung von uns“, räumte Rheinbachs Co-Trainer Jan Hammann ein. Bonns Coach Frank Berblinger war zunächst froh „ein Derby in einer stimmungsvollen Halle“ spielen zu dürfen – und darüber hinaus stimmte aus seiner Sicht das Ergebnis. Bonn begann etwas schleppend, stabilisierte dann jedoch seine Deckung und wurde vor allem im Gegenstoß konsequent: Aus dem 7:5 (14.) machte der TSV so ein 16:7 (25.). Nach dem Wechsel bewies Rheinbach zwar Moral und konnte auf 16:21 (41.) verkürzen, sah dann allerdings seine Felle davonschwimmen. „Unsere technischen Fehler haben uns das Genick gebrochen“, meinte Hammann. Berblinger hingegen konnte nun sogar Spielanteile an alle vergeben, weil der TSV defensiv erneut sicherer wurde und wieder weit davonzog – 28:19 (52.). „Mit der guten Deckung und den einfachen Toren bin ich insgesamt zufrieden heute“, stellte Berblinger fest.
TSV Bonn rrh.: Ahmed Elnoamany, Meissenburg – Krohn (2), Röhrig (7/2), Bullerjahn (3), Weikl (1), Benninghoff- Lühl (3/2), Schöneseiffen, Fischer (6), Maeser (1), Bohrmann (6), Struif (2), Rohloff (3).
TV Rheinbach: Thürnau – Schwolow (8/6), Kurth (5), Eusterholz, Schmitz, Götz (2), Ollefs, Kazimierski (4), Künkler (2), Genn (2), Funke, Stötzel.
HC Gelpe/Strombach – TV Aldekerk 30:34 (9:16). Die Mannschaft von HC-Trainer Michiel Lochtenbergh, die beim Start mit dem 28:22 in Aachen den durchaus hohen Erwartungen gerecht zu werden schien, führte nur ein einziges Mal – beim 1:0 nach 33 Sekunden. Kaum sieben Minuten darauf lagen die Gäste aber mit ihrem 7:2 (9.) auf dem Weg zum Erfolg, der tatsächlich kein einziges Mal mehr in Gefahr geriet. Ab dem 13:5 (19.) drohte Aldekerk die vor der Serie prominent verstärkten Hausherren (Tobias Schröter, Malte Meinhardt/beide VfL Gummersbach, Tim Hartmann/Longericher SC) dann in ein Debakel zu stürzen – das mit dem 22:11 (35.) vorübergehend sogar zweistellig wurde. Dass es unter dem Strich doch nicht ganz so deutlich endete, lag an nachlassendem Zupacken in der Abwehr der Gäste, bei denen Julian Mumme mit 13 Treffern (sieben per Siebenmeter) herausragte.