Regionalliga Nordrhein
Viele Fehler – und Rheinhausen lässt Remscheid leiden
OSC holt mit dem 26:24 über die HG seine ersten Punkte. Das Niveau auf beiden Seiten war übersichtlich.

Treffsicher: David Kryzun (beim Wurf) war mit sieben verwandelten Siebenmetern (von acht) nicht unwesentlich am Sieg der Rheinhausener beteiligt. (Foto: Herbert Mölleken)

OSC Rheinhausen – HG Remscheid 26:24 (12:8). Natürlich ist es kompliziert, mit nur acht Toren aus einer Halbzeit ein Spiel in der Regionalliga zu gewinnen. Und natürlich hatte Alexander Zapf nach dem mühsam erarbeiteten Auftaktsieg über den MTV Rheinwacht Dinslaken (27:25) sowieso damit gerechnet, dass die HGR in Duisburg vor einer hohen Hürde stehen würde. Dass seine Remscheider am Ende nichts in der Hand hatten, ärgerte den Trainer am Sonntagnachmittag trotzdem nachhaltig, zumal auf der Zielgeraden plötzlich wieder mehr drin zu sein schien – weil sich die Gäste eben nicht frühzeitig aufgegeben, sondern weiter um den Anschluss gekämpft hatten. Mit dem 20:20 (51.) und 21:21 (53.) warf Remscheid den Hausherren noch einmal den Fehdehandschuh hin und ging wenig später dennoch leer aus. In der Addition verfügen jetzt beide Teams auf den Rängen sieben und acht über ein ausgeglichenes Konto (2:2 Punkte). Das lässt vor allem einen Schluss zu: Auch die Remscheider wissen bisher nicht präzise, wo sie wirklich stehen. Mehr Aufschluss darüber könnte die bevorstehende Aufgabe am nächsten Samstag beim Neusser HV bringen (ebenfalls 2:2) und es geht dann um die Frage, ob sich die HGR eher in die obere Hälfte orientieren darf oder ob der Blick vorsichtshalber lieber ein Stück nach unten gehen sollte. Klar: Ähnliches gilt für den OSC, der am Samstag bei der sieglosen HSG Siebengebirge antritt.

Nach dem 0:1 (2.) per Siebenmeter durch Rheinhausens David Kryzun drehte Remscheid den Spieß um und lag in der 16. Minute nach dem Treffer von Philipp Hinkelmann noch vorne – 5:4. Im Rest des ersten Durchgangs setzten sich die Gäste in einer ohnehin torarmen Auseinandersetzung offensiv fast auf Nulldiät und ab dem 8:9 (26.) trafen sie vor dem Wechsel überhaupt nicht mehr, ehe der zweite Abschnitt ebenfalls denkbar ungünstig begann. Die dezimierten Remscheider (Zeitstrafe gegen Dominic Luciano) brachten einen Angriff nicht gut zu Ende und OSC-Keeper Matthias Puhle nutzte die Gelegenheit zu einem weiten Wurf in den hier verwaisten Kasten seines Kollegen Linus Mathes – 13:8 (31.). Für Zapfs Mannschaft sprach dann vor allem die intakte Moral, die übers 16:17 (41.) und 18:19 (44.) mit dem 20:20 von Pascal Hermann und dem 21:21 von Michael Heimansfeld wieder einen Punktgewinn möglich machte. Bis zum 23:24 (58.) lebte die Remscheider Hoffnung, bevor Rheinhausen 25:23 (59.) durch den nächsten Kryzun-Siebenmeter und erst recht durch das 26:23 (60.) von Felix Molsner die Entscheidung herstellte.

Zapf machte seiner Mannschaft kämpferisch keinen Vorwurf: „Das war absolut einwandfrei. Wir waren aber technisch und taktisch einfach nicht gut genug. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht.“ Der erneute Ausfall der verletzten Sebastian Schön und Florian Hinkelmann wollte er dafür nicht als Erklärung gelten lassen – obwohl beide mehr Variationen erlaubt hätten. „Wir haben uns zu oft nicht an unseren Plan gehalten“, fand der HGR-Coach, „und dafür bekommst du die Quittung.“ Kein Wunder: Die Hausherren aus Rheinhausen konnten besonders mit dem Ergebnis deutlich besser leben. „Das Spiel war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten. Aufgrund des Spielverlaufs ist das ein verdienter Sieg“, fand Olaf Mast, der Sportliche Leiter des OSC, „für beide Teams ist spielerisch und taktisch noch viel Luft nach oben. Wir nehmen die beiden Punkte aber gerne mit.“

OSC Rheinhausen: Puhle (1), Heesen – Schwarz, Enders (3), Y. Kamp (1), Krumschmidt (2), Kryzun (8/7), Ranftler (4), F. Molsner (4), M. Molsner (2), Rennings (1), Brakelmann.

HG Remscheid: Geske, Mathes (1) – Heimansfeld (3), Pflüger, Pütz, P. Hinkelmann (2), Hertz (1), Luciano (1), Handschke (8/2), Jansen (3), Rath (2), Hermann (3).