Oberliga Niederrhein
Borussia gegen die Adler: Immer ein Spitzenspiel
Zwei Konkurrenten des Bergischen HC II treffen sich zum direkten Duell. Unitas Haan könnte dranbleiben.

So war es vor einem Jahr: Sebastian Bartmann (rechts) und seine Adler warfen ihre ganze Leidenschaft in die Waagschale, doch der Sieg ging an Mönchengladbach mit (von links) Dennis Aust und Thomas Prinz. (Foto: Herbert Mölleken)

Vor dem ersten Spieltag deutete vieles auf eine klare Reihenfolge hin: Die personell bestens ausgestattete Borussia aus Mönchengladbach müsste eigentlich im Kampf um die Meisterschaft die größten Aussichten haben. Ernsthaftester Verfolger sollte wohl der Bergische HC II sein, dessen Trainer Mirko Bernau wiederum dem Borussia-Kollegen Ronny Rogawska ein „klasse Gesamtpaket“ bescheinigte. Dritte Kraft schien die DJK Adler Königshof mit dem erfahrenen Trainer Marius Timofte und Kapitän Sebastian Bartmann als führenden Figuren zu sein. Genau auf diese Frage könnte es am Samstag zumindest eine Teil-Antwort geben: Mönchengladbach, das beim 32:26 gegen Mettmann-Sport erst ein Mal im Einsatz war, erwartet die Adler, die auf ihre 29:41-Pleite bei Unitas Haan mit dem 29:22 gegen den TV Angermund immerhin eine schnelle Antwort fanden. Es ist zwar nur das Duell zwischen dem aktuellen Fünften Mönchengladbach und dem Siebten Königshof, aber tatsächlich ein Spitzenspiel – wie vor fast einem Jahr am 10. Oktober 2020, als Mönchengladbach beim 23:22 in Königshof mit einigem Glück beide Punkte mitnahm. Sollte das Pendel jetzt erneut in Richtung der Borussia ausschlagen, wären die Adler vorläufig tatsächlich eher im Mittelfeld untergebracht. Ganz nebenbei würde von einem Sieg der Gäste in erster Linie der aktuelle Spitzenreiter BHC II profitieren.

Dessen Coach Bernau sah zwei ungefährdete Startsiege  – 33:26 gegen TV Geistenbeck, 31:18 gegen Mettmann-Sport. Fürs dritte Heimspiel hintereinander ist jetzt kaum davon auszugehen, dass sich der BHC im Solinger Derby gegen den TSV Aufderhöhe einen Ausrutscher erlauben will/wird. Unterschätzen sollten die Gastgeber den TSV allerdings nicht, weil Aki Ktenidis/Heino Kirchhoff als Trainergespann inzwischen über ein stärker aufgestelltes Team verfügen. Der Saison-Auftakt war mit dem 28:24 beim TV Angermund auch erfolgreich, ehe der TSV am vergangenen Wochenende in der 13er-Gruppe direkt wieder pausieren durfte.

Ob die „neue“ Unitas Haan, die mittelfristig die Rückkehr in die Regionalliga anpeilt, schon in dieser Saison für mehr in Frage kommt, kann sie gegen die zweimal sieglosen Angermunder zeigen. Um Platz zwei zu festigen oder eventuell sogar die Spitze zu übernehmen, muss die Mannschaft von Trainer Ronny Lasch ihre dritte Partie ebenfalls für sich entscheiden. Dass Haan mit Druck ganz gut umzugehen versteht, bewies es zuletzt beim TV Krefeld-Oppum: Da sah es zur Pause (12:15) und bis in die zweite Halbzeit hinein (40./16:18) nicht so gut aus, bevor die Gäste eine Wende schafften (53./27:24) und Philippe d’Avoine sieben Sekunden vor der Schluss-Sirene aus dem 30:30 den 31:30-Erfolg machte. 

Weiter unten warten neben dem TV Angermund auch der TV Krefeld-Oppum und Mettmann-Sport auf ihren ersten Punkt. Während Mettmann nach zwei klaren Niederlagen beim Überraschungsdritten HSG Hiesfeld/Aldenrade antritt und der TV in Haan vor einer hohen Hürde steht, erwarten die unglücklichen Oppumer den bislang ebenfalls sieglosen LTV Wuppertal. Der sah am vergangenen Wochenende beim 26:26 gegen den VfB Homberg fünf Minuten vor dem Ende fast wie der Gewinner aus – und wurde noch kalt erwischt. Wer nun das direkte Duell verliert, hängst zumindest für die nächsten Wochen im Keller der Tabelle fest.