3. Liga
Gegensätze: LTV im Höhenflug, Panther im Sinkflug
Leichlingen gewinnt zum zweiten Mal in Folge. Trainer Marcel Mutz und sein Team verlieren erneut.

Abwehrversuch: Robin Eigenbrod und die Panther mussten in Gummersbach 38 Gegentreffer hinnehmen – so viele wie lange nicht. (Foto: Herbert Mölleken)

VfL Gummersbach II – Bergische Panther 38:31 (18:17). Kämpferisch brauchten sich die Panther bis in die Schlussphase hinein erneut nichts vorzuwerfen – wie vor einer Woche, als sie beim Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein mit dem 27:32 nach drei Auftaktsiegen auch aufgrund eines dezimierten Kaders ihre erste Niederlage in dieser Saison erlitten hatten. Diesmal war unter anderem Simon Schlösser wieder an Bord und der Rückraumspieler war mit seinen neun Tore auch bester Werfer der Gäste – und konnte das am Ende doch noch hohe Resultat trotzdem nicht verhindern. Das Ergebnis machte sich natürlich in der Tabelle direkt schmerzhaft bemerkbar, obwohl die Panther ihren vierten Tabellenplatz sogar behalten konnten. Bei 6:4 Zählern ist der Kontakt nach oben zu den SG Schalksmühe-Halver Dragons, dem TuS 82 Opladen und der HSG Krefeld Niederrhein (alle 10:0) zumindest vorerst aber abgerissen.

Die Gäste gerieten zwar schnell mit 0:1 (1.) in Rückstand und bewegten sich dennoch sofort auf Augenhöhe. Mit dem 6:3 (8.) und 8:4 (11.) sagte die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz den Hausherren auch ziemlich deutlich den Kampf an – was der VfL so nicht im Raum stehen lassen wollte. Ab dem 11:11 (18.) mussten vorübergehend die Panther hinterherrennen, ehe sich übers 16:16 (28.) bis weit in die zweite Halbzeit hinein eine enge Partie entwickelte. Entscheidend absetzen konnte sich niemand – und Mutz‘ Mannschaft kam nach dem 24:27 (44.) eindrucksvoll zurück – 28:28 (49.). Der Ausgleich durch Kreisläufer Max Weiß, der es insgesamt auf acht Treffer brachte, sollte allerdings für den Rest des Duells das letzte ernsthafte Ausrufezeichen der Panther sein.

Keine fünf Minuten darauf hatte der VfL durch einen 5:0-Lauf die Basis für den Erfolg gelegt – 33:28 (54.). Auf der Zielgeraden kamen die Panther dann nie mehr für etwas Zählbares in Frage, obwohl sie bis zum 31:35 (56.) erfolgreich Schadensbegrenzung betrieben. Aufschlussreich war im Anschluss ein Blick auf die weiteren Gummersbacher Tore: Fynn Herzig (57./58.) und Julius Fanger (59.) erhöhten auf 38:31. Beide gehören zum Stammpersonal des Zweitliga-Teams, an das Herzig nach einer längeren Pause (wegen Verletzung) zurück  auf Zweitliga-Niveau geführt werden soll. Herzigs 13 Treffer zeigten, warum ihn Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson so schnell wie möglich wieder oben sehen will.

VfL Gummersbach II: Valerio, Werz – Fanger (5), Da Rocha Viana (2), Unbehaun, Suiters, Schroven (2), Schmidt (3), Viebahn, Maier, Kiesler (3), Kaysen (10/3), Eickhoff, Herzig (13).

Bergische Panther: Fuchs, Eigenbrod, Conzen – Schütte, Reinarz (2/1), Görgen (3), Elverfeld, Schlösser (9), Korbmacher, Weiß (8), Padeken (1), Ueberholz (5), Heider (1), Jesussek (1), Wolter (1).

Leichlinger TV – ESG Gensungen/Felsberg 33:28 (13:10). Nach drei Spielen stand das Konto der Leichlinger mit 2:4 Zählern im Minus. Und das 29:32 gegen die SG Menden Sauerland Wölfe war auch nicht dazu geeignet, mit riesiger Zuversicht in die kommenden Wochen zu sehen. Doch seit jenem 19. September hat sich auf dem Konto des LTV eine Menge getan, denn das Team von Trainer Lars Hepp gewann zunächst beim TuS Volmetal mit 33:28 und nun am Sonntagnachmittag auch gegen den Konkurrenten aus Nordhessen. Der hat inzwischen 0:10 Zähler – was aber den Erfolg der Leichlinger eigentlich noch wertvoller macht, weil es für sie in erster Linie um den Kampf gegen den Abstieg geht. Dafür sind die inzwischen erreichten 6:4 Punkte und Rang sieben eine vernünftige Basis. Co-Trainer Achim Symmanek bescheinigte der Abwehr sowie den beiden Torhütern David Ferne und Dennis Stöcker eine gute Leistung. Außerdem blickte er zuversichtlich nach vorne: „Jetzt kommt die nächste große Aufgabe. Wenn wir da noch mal zwei Punkte holen, haben wir ein bisschen was erreicht.“ Dass der sieglose Aufsteiger TuSEM Essen das für den kommenden Sonntag ganz anders sieht, steht allerdings fest.

Die Gastgeber gewannen verdient, zumal sie ab dem 1:0 (2.) von David Schreibelmayer und dem 2:0 (3.) von Jan Speckmann immer in Führung lagen. Die ESG blieb bis zum 4:5 (11.) dran, ehe sie vor der Pause den Anschluss verlor und Leichlingen wegziehen konnte – 9:5 (19.), 12:8 (27.). Auf die Gensunger Treffer zum 9:12 (28.) und 10:12 (29.) antwortete Leichlingen mit vier Treffern in Folge durch Alexander Kübler, der direkt vor der Pause das 13:10 erzielte, Kevin Symmanek (34.) und zweimal Moritz Barwitzki (34./35.) zum beruhigenden 16:10. Dass die ESG auf 15:17 (39.) und 16:18 (40.) verkürzen konnte, schien auf eine spannende Endphase hinzudeuten, doch der LTV ersparte sich größeres Zittern. Sieben Minuten darauf hieß es 25:18 (47.) und der Erfolg geriet anschließend nicht mehr in Gefahr. Dass Gensungen in den letzten 65 Sekunden noch zweimal traf, war nur Ergebniskosmetik.

Leichlinger TV: Stöcker, Ferne – Zulauf, Weiler (1), Taymaz, Novickis (6), Linnemannstöns (2/2), F. Barwitzki, Kübler (3), Schreibelmayer (5), M. Barwitzki (5/1), Speckmann (2), Blum (1), Swiedelsky (1), K. Symmanek (5), Natzke (2).