Oberliga Mittelrhein
Röhrigs Dormagener bleiben dran an Refrath
Zweite des TSV Bayer bezwang den ASV SR Aachen nach langer Anlaufzeit noch deutlich mit 41:31.

Aufwärts soll es gehen: Trainer David Röhrig und Dormagens Zweite konnten bisher alle Hindernisse ganz gut bewältigen. (Foto: Thomas Schmidt)

Das Feld der ernsthaften Titelkandidaten, die auch wirklich in die Regionalliga aufsteigen wollen, scheint sich früh zu lichten. Manche hatten gar nicht erst Ansprüche auf einen Spitzenplatz erhoben, weil sie nur den Gang in die Abstiegsrunde vermeiden wollen. Andere wollten von einer Favoritenrolle nichts wissen – wie der Pulheimer SC, dessen Trainer Kelvin Tacke sich in seiner abwehrenden Haltung inzwischen angesichts der personellen Probleme der Hornets auch bestätigt sieht. Nach dem 27:28 vor einer Woche gegen den Longericher SC II kam Pulheim jetzt beim einstigen Überraschungs-Spitzenreiter Birkesdorfer TV trotzdem zu einem 25:25, das aber überwiegend den Top-Teams half. Die HSG Refrath/Hand, die am Samstag beim TuS Derschlag ein 37:29 vorlegt hatte, und der TSV Bayer Dormagen II, der am Sonntag-Nachmittag mit dem 41:31 gegen den ASV SR Aachen nachzog, scheinen die Meisterschaft zu dominieren (beide 9:1 Punkte). Mithalten können vor allem die LSC-Zweite (8:2) und der MTV Köln (beide 8:2), der ebenfalls am Sonntag-Nachmittag gegen die SG GFC Düren in der zweiten Halbzeit aufdrehte und sich mit 37:27 durchsetzte.

Dormagen tat sich gegen Aachen vor der Pause schwer und schien vom jungen Gäste-Rückraumspieler Milan Monteiro-Pai noch nie etwas gehört zu haben: Der 20-Jährige, der alleine vor der Pause sieben Tore erzielte, bereitete dem Team von TSV-Trainer David Röhrig mit dem 1:0 (3.) und 2:0 (5.) einen ungemütlichen Start. Bis zum 8:9 (15.) rannte Dormagen immer wieder hinterher, ehe es die Wende einleitete – 17:13 (25.). Dass der ASV kurz vor der Pause auf 17:19 (30.) verkürzen konnte, ging natürlich auf das Konto von Mittelmann Monteiro-Pai (insgesamt zehn Tore). Nach dem Wechsel erwies sich Schwarz-Rot bis zum 20:21 (34.) weiter als sehr hartnäckiger Kontrahent, konnte die Hausherren aber nicht mehr ausreichend unter Druck setzen. Übers 28:23 (40.) und 33:26 (49.) bog der TSV in eine klare Schlussphase ein, die einen deutlichen 41:31-Erfolg brachte. „Das sieht klarer aus, als es war“, fand Aachens Trainer Cornelius Hesse, „wir haben bis zur 35. Minute gut mitgehalten. Der Gegner spielt dann einfach cool und clever seine individuelle Klasse aus. Dormagen ist der verdiente Sieger.“ Bayer-Kollege Röhrig, der im Moment besonders den personellen Spagat zwischen Zweitliga-Team, A-Jugend und Oberliga-Mannschaft hinbekommen muss, war erleichtert: „Es ist im Moment nicht ganz einfach für uns. Wir werden ein bisschen zerrieben und das merkt man. Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Tatsache. Wenn dann die drei, vier Leistungsträger, die da sind, nicht ihr Level finden in der Abwehr, wird es eben schwierig gegen Aachen.“ 

Dürens Trainer Peter Hochgürtel war traurig darüber, dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang so stark nachgelassen hatte: „Wir haben völlig den Faden verloren. Die logische Konsequenz war, dass der MTV jeden Fehler bestrafte und uneinholbar davonzog.“ Bereits nach zehn Minuten war aus dem 17:14 am Ende der ersten Hälfte das 23:16 (40.) für Köln geworden, das in der Folge keine Probleme mehr bekam – was Trainer Moritz Adam naturgemäß klasse fand: „Nach der Halbzeit sind wir gut in die Parie und viel übers Tempospiel gekommen. Am Ende gewinnen wir mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sehr souverän.“

TSV Bayer Dormagen II – ASV SR Aachen 41:31 (19:17). 

TSV Bayer Dormagen II: Dahmen, Broy – Reimer (2), Eugler (10), Hinrichs (8/2), Kasper (2), Emmerich, Köster (5), Träger (7), Seyb (1), Pütz (4/2), Stein (2).

ASV SR Aachen: Vitz – M. Monteiro Pai (10), Korsten (3/1), Wigger (3/1), Durst (4), Kuchenbäcker, Minis, Fiedler (1), Eissa (1), Oliva Cifuentes, Hombrecher, Hasanegovic (1), Bösel (7).

 

MTV Köln – SG GFC Düren 99 37:27 (17:14).

MTV Köln: Schmitz, Theisen, Vieker – Jahn (1), Bonstein (4), Otto (5), Kalisch (10/6), Hilbert (7), Lipka, Discher (2), Jebbink (4), Ziegler (2), Becker (2).

SG GFC Düren 99: J. Dürselen, P. Saus – Folsche (1), Beck (1), Hilgers (1), Beckers, R. Dürselen (1), Risteski (8/3), Engel (4), Rügenberg (5), Cuscito (2), Kolbe (1), Nolden (3), F. Saus.

 

TK Nippes – SSV Nümbrecht Handball 20:30 (9:14).

TK Nippes: Sierau – Sauerbier (1), Ahrens, Engels (2), Bredehorst (3), Kirschsieper (1), Krstev, Neuefeind, Idahosa (2), Wäsch (3), Staat, Michael (2), Bieck (5/2), Voigt (1).

SSV Nümbrecht: Orth – R. Donath (1), Meister (1), Euteneuer (3), Lang (3), Schanz (4), Sonka (3), Deilmann (3/2), D. Donath (4), Borisch (3), Frey (1), Miebach (4), Rydzewski.