10. Oktober 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nichts scheint in der Regionalliga so beständig wie der Wechsel zu sein. Interaktiv.Handball lag schon an der Tabellenspitze, auch der TV Aldekerk stand schon auf Platz eins. Das ist inzwischen schon wieder Schnee von gestern: Titelfavorit Interaktiv (früher SG Ratingen) musste sich beim 30:31 der extrem hohen Leidenschaft des HC Gelpe/Strombach beugen und die Aldekerker zogen beim TV Korschenbroich in einer fast einseitigen zweiten Halbzeit mit 27:33 den Kürzeren – und dadurch liegt nun der TVK wieder vorne. Korschenbroich liegt über das bessere Torverhältnis vor den mit jeweils 6:2 Zählern punktgleichen Bonn, das in der Klasse allein noch unbesiegt ist, und Gelpe/Strombach, das immer besser in die Saison hineinfindet. Aldekerk wird mit Rang vier und 5:3 Punkten dennoch einigermaßen leben können, während die Ratinger als Fünfter (ebenfalls 5:3) schon wieder nicht dort stehen, wo sie sich selbst erwarten. Wichtig für mehr Sicherheit war für die HG Remscheid das 30:24 gegen den Tabellenletzten HSG Siebengebirge.
HC Gelpe/Strombach – Interaktiv.Handball 31:30 (13:17). In engen Spielen gewinnt oft die Mannschaft, die es am Ende mehr will – so ähnlich schätzte HC-Trainer Michiel Lochtenbergh den Erfolg über den Titelfavoriten ein. „Heute hat spielerisch nicht alles geklappt, aber die Mannschaft hat es über Kampfgeist und Zusammenhalt nach Hause geholt“, erklärte Lochtenbergh, für den das Duell ein offenes und hochklassiges Spiel war. Nach einer knappen Viertelstunde führten die Hausherren mit 9:7 (15.), mussten jedoch einen Rückschlag hinnehmen – Tim Hartmann verletzte sich am Knie und konnte nicht mehr mitwirken. Interaktiv nutzte diesen Schockmoment des HC und krempelte die Partie um – 16:11 (28.) für Ratingen. Bis zum 27:23 (48.) behielt Interaktiv die Führung, dann schlug Gelpe/Strombach zurück: Einen 5:0-Lauf zum 28:27 (55.) und das 30:28 (58.) konnte Interaktiv nicht mehr beantworten. Lochtenbergh verteilte ein Kompliment: „Die Jungs können stolz auf sich sein heute.“
HC Gelpe/Strombach: Banaschewitz, Blech – Schröter (1), Schürmann (3), Urbach (2), Altjohann (2), Roth (5/2), Borgard (3), Meinhardt, Hartmann (3), Panske, Mayer (8), Brüning (4), John.
Interaktiv.Handball: Büttner, Karic – Hadzic (2), Markotic (2), Jahan Bakhsh (2), Claussen, Stock (2), Oelze (7/5), Mensger, Nuic (8/1), Cupinski (2), Crnic (3), Koenemann (2), Arnaud.
TSV Bonn rrh. – Neusser HV 27:25 (13:11). Der TSV Bonn rrh. ist nun die letzte noch ungeschlagene Mannschaft der Liga. Entsprechend zufrieden zeigte sich Tim Wilhelm, Spieler und Sprecher der Bonner: „Wir stellen eine gute Abwehr und konnten Kapital daraus schlagen.“ Der bestätigte der Neusser Trainer Gilbert Lansen: „In der Anfangsphase müssen wir viele Gegenstöße hinnehmen. Unsere Chancenverwertung war über das ganze Spiel einfach nicht gut genug.“ Neuss gelang es wohl auch deswegen nicht, überhaupt einmal in Führung zu gehen. Bonn legte einen 6:2-Start (10.) hin, konnte die Gäste aber nicht entscheidend distanzieren – 10:6 (18.), 11:9 (24.). Nach der Pause erzielte Neuss rasant das 14:14 (35.), ehe das 19:19 (46.) der letzte Ausgleich war. Die 24:21 (50.)-Führung reichte den Bonnern, um die zwei Punkte einzufahren. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause. Danach wollen wir die bisherigen Leistungen bestätigen, was aber sehr schwer wird“, meinte Wilhelm.
TSV Bonn rrh.: Meißenburg, Riedler – Röhrig (4), Bullerjahn, Pütz, Benninghoff- Lühl (2/1), Wilhelms, Schöneseiffen (3), Fischer (7), Behr, Mäser, Bohrmann (5), Struif (5), Rohloff (1).
Neusser HV: Dreyer, Schroif – Menze, Schriddels (5/2), Danker, Rosendahl, Klause (1), Barentzen (7), Jennes (2), Ingenpass (5), Dicks (1), Böhnke (1), Rothkopf, Petrovic (2).
TV Korschenbroich – TV Aldekerk 33:27 (16:16). Der TVK stellte erneut unter Beweis, dass er in der heimischen Waldsporthalle nicht so einfach zu bezwingen ist. Das mussten jetzt auch die als Spitzenreiter angereisten Aldekerker erfahren, die aber bis zur Pause immer auf Augenhöhe unterwegs waren und zunächst sogar vorlegten – 4:1 (5.), 5:2 (8.), 6:3 (10.). Wie die Gastgeber das Ganze dann in den Griff bekamen, fand Trainer Dirk Wolf schon stark: „Wir konnten das Spiel mit einer aggressiven Abwehrleistung und gutem Tempo nach vorne drehen.“ Beim 6:6 (13.) hatte Korschenbroich ausgeglichen, bevor Aldekerk noch viermal mit einer eigenen Führung antworten konnte – 13:12 (25.), 14:13 (26.), 15:14 (29.), 16:15 (30.). Mit dem besseren Start in die zweite Halbzeit zum 19:16 (34.) bogen die Hausherren in die aus ihrer Sicht richtige Richtung ab – und auf die Aldekerker Gegenwehr zum 19:20 (38.) antwortete Wolfs Mannschaft mit vier Treffern hintereinander, die mit dem 24:19 (43.) den entscheidenden Vorsprung brachten. In Gefahr geriet der Erfolg des TVK in der letzten Viertelstunde nicht mehr, sodass der Coach insgesamt zufrieden sein durfte: „In der zweiten Halbzeit hatten wir eine starke Abwehr und einen Max Jäger im Tor, der eine tolle Leistung gezeigt hat. Und vorne hatten wir die besseren Lösungen. Das war eine sehr überzeugende Leistung von uns heute.“ Herausragend: David Biskamp erzielte 14 Treffer (fünf per Siebenmeter).
TV Korschenbroich: Jäger (1), Krüger – Schiffmann (6), Bark, Wistuba, Brinkhues, Zidorn (2), M. Wolf (4), Tobae (2), Kauwetter (1), Biskamp (14/5), Neven (2), Schneider (1).
TV Aldekerk: Schoenackers, Keutmann – Jonas Mumme (1/1), Goerden (3), Grützner (2), Greven, Plhak, Jentjens (7), Upietz, Gentges (5), Küsters (1), Julian Mumme (5/2), Tebyl (2), Linden (1).
SG Langenfeld – TV Rheinbach 27:27 (13:15). Ein Punkt ist für beide Mannschaften in der aktuellen Situation wohl nichts Halbes und nichts Ganzes, besser leben können damit aber die Rheinbacher. „Am Ende erkämpfen wir uns das Unentschieden“, fand Jan Hammann, der Co-Trainer der Gäste. Der TV lief knapp 20 Minuten lang der Musik hinterher – 3:6 (9.), 7:1 (18.). Die steigende Zahl an Fehlern bei Langenfeld drehten das Spiel noch vor der Halbzeit, ehe Rheinbach seinen Vorteil in der Schlussphase wieder einbüßte und nach dem 22:21 (46.) bangen mussten – 24:26 (56.). Am Ende legte Langenfeld durch Tim Rahmann das 27:26 (59.) vor, bevor Rheinbach durch den Siebenmeter von Markus Schmitz zum 27:27-Endstand kam (60.).
SG Langenfeld: Wolters, Kluba – Ahrens (3/3), Pötzsch, Guggenmos (4), Preissegger (2), Rahmann (2), Schulz (1), Kriebel, Winter (5), Richartz (1), Becker (4), Baup (2), Raschke (3).
TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (8/3), Burgdorf, Kurth, Eusterholz (3), Schmitz (6/2), Götz (5), Ollefs, Kazimierski (3), Genn (2), Stötzel.