20. Oktober 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Da kann der Spitzenreiter nichts machen. Die HSG Refrath/Hand wird vielmehr hinnehmen müssen, dass sie ihre Tabellenführung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verliert. Das Team von Trainer Christopher Braun, das seine Heimspiele bevorzugt an einem Sonntag-Nachmittag um 16 Uhr austrägt, ist in der Halle Steinbreche zu Hause – wie die Mannschaft des TV Refrath in der Badminton-Bundesliga. Dort geht es am Sonntag um 15 Uhr gegen die SG Schorndorf – eine Kollision mit dem sonstigen Termin der Handballer. Die vorübergehend im offiziellen Spielplan angedachte Verschiebung auf 20 Uhr an einem Sonntagabend fanden die meisten vor allem abenteuerlich, sodass die Suche nach einer anderen Lösung begann. Die ist inzwischen gefunden: Die mit 9:1 Punkten ausgestattete HSG trifft nun am 18. November (Donnerstag) auf den Longericher SC II, der als Vierter bei 8:2 Zählern steht und damit zurzeit durchaus einer der hartnäckigsten Verfolger ist. Zwei Vorteile bietet die Verlegung: Refrath könnte einen der kommenden Kontrahenten beobachten und die nächste Unterbrechung wird nicht gar so lang. Am nächsten Wochenende geht zwar mit den Herbst-Schulferien für die meisten die dreiwöchige erste Pause in dieser Saison zu Ende, doch die nächste folgt sogleich: Nach den drei Runden am 23./24. Oktober, 30./31. Oktober und 6./7. November ist bis zum 26./27. November erneut Feierabend – eine eigenwillige Spielplan-Gestaltung. Auf dem Programm stehen nur am 13. November (Samstag, 17 Uhr) das Nachholspiel vom Saisonstart zwischen dem TuS 82 Opladen II und dem SSV Nümbrecht II (Bielerthalle damals nach der Hochwasser-Katastrophe gesperrt) sowie jenes Duell zwischen der HSG Refrath/Hand und den Longerichern.
Braun und seine Spieler werden sorgfältig beobachten, was die Konkurrenz anstellt, und ein besonderes Augenmerk auf den aktuellen Zweiten TSV Bayer Dormagen II werfen, der ebenfalls 9:1 Punkte vorweisen kann. Obwohl Trainer David Röhrig seit dem Saisonstart permanent die Interessen aus klassischer Oberliga-Mannschaft, Bundesliga-A-Jugend und Zweitliga-Personal-Abstellungen ausbalancieren muss, gilt Bayer für die bevorstehende Aufgabe beim GFC Düren als klarer Favorit. Die punktlosen Dürener gingen bislang fünf Mal als Verlierer vom Platz – viermal sehr deutlich, lediglich mit dem 26:27 beim BTB Aachen II knapp. Also trifft einer, der für die Aufstiegsrunde fest gebucht sein dürfte und an den Sprung in die Regionalliga denkt, auf einen anderen, der zurzeit Tabellenletzter ist und die Abstiegsrunde kaum wird vermeiden können. Um in die rettende obere Hälfte der 16er-Gruppe zu gelangen, ist schließlich mindestens der achte Platz erforderlich. Den belegen zurzeit mit 5:3 Zählern die Opladener, sodass Düren bereits fünf Zähler hinter dem Tor zur Sicherheit zurückliegt. Und es spricht alles dafür, dass die Lücke nicht kleiner wird – weil sich Dormagen kaum die Chance entgehen lassen dürfte, den (zwangs-) pausierenden Refrathern den ersten Platz zumindest vorläufig abzunehmen und selbst auf den Oberliga-Thron zu klettern.
Für den weitaus größten Teil der 16 Oberligisten treffen solche oder ähnliche Aussagen zu: „Wir wollen so schnell wie möglich weg von den Plätzen für die Abstiegsrunde.“ Wörtlich stammt das von Andy Palm, dem Trainer des TuS Derschlag, der mit am weitesten hinter den eigenen Erwartungen liegt. Dafür, dass es nicht bei einem leeren Konto bleibt (0:10 Punkte), soll unter anderem die späte Verpflichtung von Marijan Basic (35) sorgen, der viel Erfahrung aus 2. Bundesliga und 3. Liga nach Derschlag bringt. Zum Basic-Debüt gab es ein unglückliches 21:22 bei Fortuna Köln und bei der im Ergebnis hohen Niederlage gegen Refrath/Hand stellte sich der TuS verbessert vor. Die Steigerung bringt allerdings lediglich dann etwas, wenn bald ein passendes Ergebnis herausspringt – vielleicht am Samstag beim BTB Aachen II. Ganz logisch: Die Aachener, auf Rang zwölf mit 3:7 Punkten ebenfalls nicht auf Rosen gebettet, würden das gerne verhindern. Ähnlich ist die Ausgangslage fürs Duell zwischen dem ASV SR Aachen (Elfter/4:6) und dem CVJM Oberwiehl (Rang 14/2:8), denn beide wollen den Kontakt zum begehrten Rang acht halten.
Der Pulheimer SC ist jene Mannschaft, die sich nach Ansicht der meisten Mitbewerber weit oben einsortieren sollte. Für Trainer Kelvin Tacke passte diese Einschätzung allerdings schnell nicht zu den großen personellen Sorgen bei den Hornets. Tatsächlich ist es so, dass Pulheim nach 5:1 Punkten vom Start gegen Longerich II verlor (27:28) und in Birkesdorf trotz klarer Führung in der zweiten Halbzeit „nur“ ein Unentschieden erzielte (25:25). Ziel der Hornets ist jetzt im Heimspiel gegen den TK Nippes (Platz 13/2:8 Punkte) der dritte Saisonsieg, um die Position in der oberen Hälfte zu sichern. Dasselbe gilt für den TuS 82 Opladen II (5:3), der zusammen mit dem Gastgeber HC Weiden II (5:5) auf den Rängen acht und neun gerade genau an der Schnittstelle zwischen oben und unten zu Hause ist. Der stark in die Saison gestartete Dritte MTV Köln (8:2) und der Sechste SSV Nümbrecht (6:2) beantworten im direkten Duell die Frage, wer weiter als Verfolger der Spitze in Frage kommt. Fazit: Langweilig wird dieser sechste Spieltag kaum.