DHB-Pokal
„Losfee“ Aaron Seesing: Gummersbach gegen Nordhorn
Dormagens U-19-Europameister zieht fürs Achtelfinale ein Zweitliga-Duell zwischen zwei Aufstiegskandidaten - mit Heimrecht für den VfL.

Hände hoch! Gummersbachs Torhüter Tibor Ivanisevic (links) scheint dem einen oder anderen Fan auf der Tribüne schon mal anzudeuten, wie sein Kapitän Timm Schneider (rechts) und die gesamte Mannschaft das Pokal-Duell mit Nordhorn-Lingen angehen könnten. (Foto: Thomas Schmidt)

Die ersten Runden sehen im Nachhinein wie ein Aufwärmprogramm aus. Auf jeden Fall hatte sich der VfL Gummersbach nach dem 25:20 in der ersten Runde bei der SG Pforzheim-Eutingen aus der 3. Liga und dem 30:22 aus dem Zweitliga-Derby der zweiten Runde gegen den TuS Ferndorf fürs Achtelfinale am 14./15. Dezember eins der ganz großen Lose gewünscht. Der Traum ging allerdings bei der Auslosung am Freitag-Vormittag in der Kölner Geschäftsstelle der HBL nicht ganz in Erfüllung – weil „Losfee“ Aaron Seesing vom TSV Bayer Dormagen zwar insgesamt ein gutes Händchen hatte, aber etwa den THW Kiel, die Füchse Berlin, die Rhein Neckar Löwen oder den Bergischen HC mit anderen Aufgaben bedachte. Der 18 Jahre junge U-19-Europameister, der längst eine feste Größe im Zweitliga-Team von Trainer Dusko Bilanovic ist, hatte selbst frei, denn die Dormagener standen nach dem Zweitrunden-Krimi gegen den Titelverteidiger TBV Lemgo Lippe (28:31) nicht mehr im Wettbewerb und die für Freitagabend vorgesehene Meisterschafts-Partie der Dormagener beim HC Elbflorenz Dresden war 36 Stunden zuvor abgesagt worden. Am Ende lagen nur noch zwei Klubs im Topf – unter anderem der VfL, dessen Kugel Seesing nun zuerst aus der Schale nahm. Gleichzeitig stand schnell fest, auf wen die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson treffen würde: Es gibt ein Zweitliga-Duell mit der HSG Nordhorn-Lingen.

Das Kräftemessen mit dem Absteiger aus der 1. Bundesliga ist sportlich ebenfalls reizvoll, weil beide Teams in der 2. Bundesliga zu den Aufstiegskandidaten gehören – Gummersbach aktuell als ungeschlagener Tabellenführer mit 12:0 Punkten und Lingen als Sechster mit 8:4 Zählern. Das Team des ehemaligen tschechischen Nationalspielers und Nationaltrainers Daniel Kubes musste seine bisher zwei Niederlagen mit dem 19:22 beim HC Empor Rostock und dem 30:35 beim ASV Hamm-Westfalen auswärts hinnehmen. Schon zweieinhalb Wochen vor dem Pokaltreffen können sich die beiden Kontrahenten im Übrigen unter umgekehrten Vorzeichen von den Qualitäten des jeweils anderen überzeugen. Im Meisterschafts-Duell hat dann jedoch die HSG Nordhorn-Lingen in seiner rund 250 Kilometer von der Gummersbacher Schwalbe-Arena entfernten Emsland-Arena das Heimrecht.