3. Liga
Opladens Höhenflug: Kein Ende in Sicht
Der TuS 82 festigt mit seinem 29:24 in Baunatal den zweiten Tabellenplatz. Der Klassenerhalt wird immer wahrscheinlicher. Gummersbach II gewinnt in Gensungen mit 38:27

Rein damit: Rückraumspieler Oliver Dasburg legte mit fünf Toren in der zweiten Viertelstunde der ersten Halbzeit einen wesentlichen Grundstein dafür, dass Opladen das nächste Ausrufezeichen setzen konnte. (Foto: Herbert Mölleken)

GSV Eintracht Baunatal – TuS 82 Opladen 24:29 (12:17). Die Opladener müssen vielleicht aufpassen, dass sich die Dinge nicht langsam verselbstständigen. Und sie sollten sich unbedingt noch einmal gegenseitig kneifen – weil sie ihren Lauf durch die 3. Liga um ein weiteres spannendes Kapitel bereicherten. Durch den siebten Sieg im achten Saisonspiel behauptete das Team von Trainer Fabrice Voigt den zweiten Tabellenplatz – direkt hinter dem Ersten HSG Krefeld, der beim besseren Torverhältnis (plus 37/plus 25) ebenfalls über 14:2 Punkte verfügt. Vorbeiziehen könnte demnächst wieder die SG Schalksmühle-Halver Dragons (12:2), deren Partie bei den Bergischen Panthern auf den 5. November verlegt wurde. Der VfL Gummersbach II (10:6) und die Panther (8:6) sind die ersten Verfolger – die bereits vier Zähler hinter dem Spitzentrio liegen. Und noch wichtiger für den TuS 82: Der Abstand zum Siebten Baunatal (8:8), das inzwischen einer der Konkurrenten im Kampf um den direkten Klassenerhalt ist (mindestens Rang sechs), beträgt bereits sechs Zähler. Daran oder an etwas Ähnliches hätte am Anfang der Saison keiner rund um die Bielerthalle zu denken gewagt.

Nach dem 2:0 (4.) gerieten die Gäste nur zweimal in Rückstand – 4:5 (11.), 6:7 (15.). Anschließend gab es allerdings den Riesen-Auftritt von Oliver Dasburg, der mit fünf Toren innerhalb von acht Minuten für heillose Verwirrung in der Abwehr der Hausherren sorgte: So wurde aus dem knappen 8:7 (14.) die klare 14:10-Führung (24.), ehe Opladen in der zweiten Halbzeit nach dem 17:12 (30.) konstant fünf Treffer zwischen sich und den Kontrahenten legte – 19:14 (36.), 21:16 (40.), 25:20 (48.). Selbst nach dem engeren 25:22 (52.) oder 27:24 (56.) behielt der TuS 82 die Ruhe und fand die passenden Antworten. Ein Doppelschlag von Maurice Meurer zum 28:24 (59.) und 29:24 (60.) sieben Sekunden vor der Schluss-Sirene machte den Erfolg dann wasserdicht. 

Der Opladener Sieg war keineswegs selbstverständlich, weil kurzfristig Keeper Nils Thorben Schmidt und Rückraumspieler Birger Dittmer ausfielen. Außerdem stand André Boelken, in der ersten Halbzeit ein wichtiger Faktor, ab der 20. Minute nicht mehr zur Verfügung (Cut am Auge). „Die anderen haben das aber super aufgefangen“, fand Voigt, „ich denke, wir haben am Ende verdient gewonnen. Wir waren sehr geschlossen und auch auf der Bank immer sehr aktiv.“ Auffällig – neben Dasburg – fand der Coach seinen Keeper Jascha Schmidt mit einer besonders starken Leistung vor der Pause: „Der Schlüssel zum Erfolg war unsere Abwehr. Baunatal war unangenehm, aber das haben wir gut gelöst bekommen.“ Dass es im Laufe der Partie den einen oder anderen technischen Fehler zu viel gab, konnten die Opladener auch ganz gut verkraften: „Wir sind super happy.“

TuS 82 Opladen: Trögel, J. Schmidt (1) – Bachler, Rachow, J. Sonnenberg (1), Meurer (5), Boelken (1), Jagieniak (1), Anger (1), Adams, Nitzschmann (6), Göddertz, Dasburg (7/1), M. Sonnenberg (5/2), Krefting, Rinke (1).

 

ESG Gensungen/Felsberg – VfL Gummersbach II 27:38 (7:15). Das war wohl die Devise der Gummersbacher: Klein, aber fein. Trainer Goncalo Miranda stand für die Aufgabe beim Vorletzten in Nordhessen nur ein ziemlich schmales Aufgebot mit zwei Torhütern und neun Feldspielern zur Verfügung. Dass der VfL trotzdem ungefährdet zu zwei weiteren Punkten kam und den vierten Tabellenplatz untermauerte (10:6 Zähler), hatte mit der Qualität seiner Spieler zu tun. Für den Posten zwischen den Pfosten durfte er zwischen Diogo Valerio und Martin Nagy aus dem Zweitliga-Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson wählen. Beide hatten am Abend zuvor beim 40:34 gegen den TV Hüttenberg die Arbeit zum großen Teil (Nagy) oder sogar ganz (Valerio) der Nummer eins Tibor Ivanisevic überlassen müssen. Mit von der Partie waren zudem Rechtsaußen Finn Schroven, der sogar drei Zweitliga-Tore erzielte, und Rückraumspieler Tom Kiesler. In der Addition war Gummersbach in dieser Besetzung einfach eine Nummer zu groß für die Hausherren.

Die Welt der ESG sah noch in Ordnung aus, als ihr Rechtsaußen Maxim Schalles nach 45 Sekunden das 1:0 erzielte. Und beim Schalles-Anschluss zum 3:4 (12.) deutete ebenfalls wenig auf eine derbe  Heimpleite für Gensungen hin – was sich aber bald gründlich änderte. Bereits beim 9:5 (19.) hatte Gummersbach das Heft in der Hand und vier weitere Treffer hintereinander sorgten fürs 13:5 (22.), sodass die Frage nach dem Sieger spätestens mit dem 16:8 nach der ersten Hälfte beantwortet war. Übers 23:13 (39.) und 27:17 (46.) bewegte sich das Polster im genau zweistelligen Bereich, bis es beim 36:23 (55.) auf 13 Tore anwuchs. Acht Treffer von Schroven, sieben von Florian Schmidt sowie jeweils sechs von Loic Kaysen und Tom Kiesler gaben den Gastgebern einfach zu viele Rätsel auf.

VfL Gummersbach II: Valerio, Nagy – Unbehaun (4), Suiters, Keil (3), Schroven (8/2), Schmidt (7), Viebahn, Maier (4), Kaysen (6), Kiesler (6).