Regionalliga Nordrhein
Jetzt auch Felix Handschke: HGR gehen die Spieler aus
Remscheider Regisseur schied beim 26:22 in Weiden mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aus.

Wer die Lücke erkennt: Auf die Regie-Fähigkeiten von Felix Handschke (mit Ball) werden die Remscheider vorerst wohl verzichten müssen. (Foto: Thomas Ellmann)

HC Weiden – HG Remscheid 22:26 (8:13). Die beiden Punkte nahm die HGR gerne mit, weil die Spätvorstellung am Samstagabend durch die über 100 Kilometer weite Anreise nach Würselen mit einigem Aufwand verbunden war. Ansonsten hatten Trainer Alexander Zapf und seine Mannschaft eine weitere ernsthafte Sorge im Gepäck – weil der nächste Spieler aus dem ohnehin nicht mehr großen Kader für einen längeren Zeitraum auszufallen droht. Gerade mal eine Viertelstunde war gespielt, als Regisseur Felix Handschke aussteigen musste – mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch. „Wir hoffen natürlich, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist“, sagte Zapf, „aber das sieht nicht gut aus.“ Bis zur nächsten Aufgabe am kommenden Samstag gegen den Dritten BTB Aachen (8:2 Punkte) sind die Remscheider (6:4) immerhin Siebter – eine Art Belohnung für den zweiten Sieg hintereinander (vorher 30:24 über die HSG Siebengebirge). Rein sportlich ist die Welt damit zurzeit in Ordnung. Die am Anfang wenigstens neun anwesenden Feldspieler bestanden dafür nach dem Handschke-Aus nur noch aus einem kleinen Siebener-Aufgebot sowie den beiden Torhütern Linus Mathes und Tobias Geske. In der Übersetzung: Remscheid musste für den Rest des Abends mit lediglich einem Auswechselspieler auskommen.

Handschke (2.) und Philipp Rath (5.) legten das 2:0 vor, ehe Weiden mit dem 3:3 (9.) wieder herankam. Es folgte die erste Szene, die den Gästen einen empfindlichen Schlag versetzte: Die Unparteiischen bestraften eine Aktion von Rückraumspieler Michael Heimansfeld in der 13. Minute mit der Roten Karte. Zapf konnte mit der Entscheidung nicht viel anfangen: „Durchaus umstritten.“ Sein Team machte sich gerade auf den Weg, mit der neuen Situation umzugehen, als Handschkes Pech sie direkt ein zweites Mal bis ins Mark traf.

Trotz aller Handicaps gab die HGR aber das Heft nicht aus der Hand – im Gegenteil. Nach dem 8:6 (17.) erzielten Philipp Hinkelmann (18.), Pascal Hermann (21.), Lukas Pütz (22.), Achim Jansen (26.) und noch einmal Hermann (27.) fünf Treffer hintereinander zur 13:6-Führung. Gastgeber Weiden kam nie wirklich gefährlich heran – weder bis zur Pause (8:13) noch in der zweiten Halbzeit mit dem 13:17 (41.) und 15:18 (45.). Die HGR antwortete mit dem 19:15 (46.) von Hinkelmann, der kurz darauf eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. Erstaunlich: Rath erhöhte trotzdem auf 20:15 (47.). Mit dem 21:15 (49.) von Pütz war dann endgültig der Weg frei zum Erfolg der Gäste, die nach dem 26:20 zwei späte Gegentreffer (58./60.) gut wegstecken konnten.

„Wir hatten ohne Michael Heimansfeld und Felix Handschke praktisch keinen Rückraum mehr. Achim Jansen hat die ganze Zeit auf halbrechts gespielt“, sagte Zapf, „das war kämpferisch toll und eine super Mentalitätsleistung. Das war von der Einstellung her eine unfassbare Leistung, auf die ich nur stolz sein kann.“ Sein Blick auf die nächsten Aufgaben: „Leichter wird es für uns nicht.“ Wie soll es auch ohne Sebastian Schön (Meniskus), Florian Hinkelmann (Hand), Dominic Luciano (Wade) und jetzt Felix Handschke?

HG Remscheid: Geske, Mathes – Heimansfeld, Pflüger, Pütz (5), Hinkelmann (6), Hertz (3), Handschke (3/1), Achim Jansen (1), Rath (6), Hermann (2).