Oberliga Mittelrhein
Der Kampf um Platz acht: Hinter Refrath und Dormagen gehts rund
Die Top-Teams stehen vor Pflicht-Aufgaben. Pulheim und MTV Köln treffen sich zum Verfolgerduell.

Alarmstufe Rot? Ganz so schlimm ist die Lage für Trainer Frederic („Freddy“) Rudloff und den Longericher SC II nicht, aber nach der so nicht erwarteten 28:31-Niederlage gegen Aachen II ist die Lage im Kampf um einen Platz für die Aufstiegsrunde etwas enger geworden. Mindestens die halbe Liga ist daran interessiert, wenigstens Achter zu werden. (Foto: Thomas Schmidt)

So oder ähnlich dürfte das lauten, was Frank Rösgen, Trainer des TK Nippes, und Kollege Nils Hühn vom CVJM Oberwiehl ihren Teams mit auf den Weg geben: „Wir haben hier überhaupt keinen Druck und sowieso nichts zu verlieren. Habt Spaß, gegen so einen Gegner spielen zu können. Spielt frei auf und versucht, sie lange zu ärgern. Vielleicht werden sie ja nervös.“ Eine echte Chance auf Punkte gibt es weder für Nippes, das beim Zweiten HSG Refrath/Hand antritt, noch für den CVJM, der beim Spitzenreiter TSV Bayer Dormagen II vor einer zu hohen Hürde steht. Beide Außenseiter stehen aktuell mit 2:12 Zählern im Tabellenkeller und mussten zuletzt schmerzhafte Niederlagen einstecken. Oberwiehl droht nach dem 32:41 gegen die bis dahin punktlose SG GFC Düren 99 die nächste Packung und der TKN Nippes fährt nach sechs Niederlagen hintereinander ebenfalls ohne großes Selbstvertrauen zum haushohen Favoriten. Im Umkehrschluss dürften sowohl die HSG Refrath/Hand (Zweiter/11:1 Punkte) mit Trainer Christopher Braun als auch die Dormagener mit Trainer David Röhrig (Erster/13:1) darauf bedacht sein, früh für klare Verhältnisse zu sorgen und bei den Gästen keinerlei Funken Hoffnung entstehen zu lassen.

In der Partie zwischen dem Pulheimer SC (Dritter) und dem MTV Köln (Vierter/beide 10:4) stehen sich die direkten Verfolger des Spitzenduos gegenüber – und beide kämen durch einen Sieg der Aufstiegsrunde (mindestens Platz acht am Ende der Hinrunde) einen großen Schritt näher. Auf den MTV wartet diesmal also zumindest ein kleines Topspiel, nachdem die Mannschaft von Trainer Moritz Adam zuletzt den Dormagenern am Ende klar (21:32) den Vortritt lassen musste.

Auf Wiedergutmachung aus sind der HC Weiden II (Achter/7:7) nach dem 30:38 beim TuS Derschlag und der Longericher SC II (Sechster/8:4) nach dem 28:31 gegen den BTB Aachen II. Im direkten Duell geht es jetzt nicht zuletzt darum, wer mit einem besseren Gefühl in die bevorstehende Meisterschaftspause geht. Die Aachener (Neunter/7:7) wiederum, die in Longerich etwas überraschend gewannen, bekommen es erneut mit einem Kontrahenten aus der oberen Tabellenhälfte zu tun. Zu Gast im Gillesbachtal wird der Birkesdorfer TV sein (Fünfter/9:5), der das 18:33 gegen Refrath möglichst schnell hinter sich lassen will.

Das Duell des SC Fortuna Köln (Elfter/6:8) gegen den SSV Nümbrecht (Zehnter/6:6) könnte im Kampf ums Erreichen der Aufstiegsrunde sehr wichtig werden. Beide halten sich aktuell am unteren Ende des breiten Mittelfeldes auf, liegen allerdings hinter dem entscheidenden Platz acht. Die Kölner, zuletzt Derbysieger in Nippes (27:24), würden am liebsten nachlegen – wie der TuS Derschlag (Rang 14/2:12) und Düren (Platz 16/2:12), denen am siebten Spieltag jeweils der erste Sieg gelang. Derschlag muss allerdings zum heimstarken ASV SR Aachen (Zwölfter/6:8), der seine Punkte bisher ausschließlich in eigener Halle holte. Die Dürener hätten wenig dagegen, wenn ihnen nach dem ersten Erfolg überhaupt in der Oberliga der ersten Oberliga-Heimsieg gelingt. Ob das wirklich klappt, ist eine andere Frage, denn es kommt der TuS 82 Opladen II (Siebter/7:5), der unter der Regie von Trainer Stefan Scharfenberg auf den ersten Auswärts-Erfolg in dieser Saison schielt.