3. Liga
Longerich gewinnt weiter, Opladens Serie reißt – und die Panther atmen auf
LSC erzielt in der zweiten Hälfte rekordverdächtige 23 Tore. LTV und TuS 82 scheitern an sich selbst.

Rein damit! Longerichs Rechtsaußen Nico Pyszora erzielte beim wichtigen Sieg gegen die ESG Gensungen/Felsberg neun Treffer. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – ESG Gensungen/Felsberg 39:27 (16:14). Kölns Trainer Chris Stark sah eine der besten Saisonleistungen der Kölner, die allerdings in der ersten Halbzeit auch einen starken Gegner vor sich hatten – der keineswegs wie ein Tabellen-Vorletzter auftrat. „Ich fand, das war in der ersten Halbzeit von beiden Seiten ein sehr gutes Spiel. Wir haben es in der zweiten Halbzeit geschafft, die guten Dinge sogar noch ein Ticken besser zu machen und konnten dann Tor um Tor davonziehen“, meinte Stark. Der Lohn für den fünften Sieg in Folge: Mit jetzt 12:8 Punkten steht der LSC als Vierter so langsam wieder in einer Tabellenregion, in die ihn die meisten ohnehin einordnen würden. Der schwache Saisonstart ist damit endgültig Geschichte und Starks Team kann die kommenden Aufgaben entspannter angehen. Der Abstand zu Platz sieben (bedeutet nach der Vorrunde den Gang in die Abstiegsrunde) beträgt allerdings nur zwei Zähler. Hier liegen derzeit die Bergischen Panther (10:10), die wie die meisten Teams alles versuchen werden, den sicheren sechsten Rang zu erreichen.

Den Start in die Partie verschliefen die Gastgeber – 0:3 (3.). Vom 1:4 (6.) erarbeitete sich der LSC dann über Marian Dahlkes Doppelschlag zum 3:4 (7.) den 5:5-Ausgleich durch Nico Pyszora (11.) und die erste Führung mit Benjamin Richters Treffer zum 7:6 (13.). Anschließend blieb die Begegnung zunächst ausgeglichen – 8:8 (16.), 10:10 (20.), 12:12 (25.). Kurz vor der Pause machten Pyszora (27.), Bastian Lux (28.) und Richter (29.) dann aus dem 12:13 das 15:13 und damit den ersten Kölner Zwei-Tore-Vorsprung.

Max Zimmermann (17:14/31.) und Lukas Martin Schulz (19:15/34.) bauten die Führung in der zweiten Halbzeit weiter aus. Aber erst nach dem 22:19 (39.) brachte ein 8:2-Lauf innerhalb von rund sieben Minuten die Entscheidung – 30:21 (47.). Die Gäste fanden jetzt tatsächlich keine Antwort mehr und konnten nach dem 36:23 (54.) in den letzten Minuten das Ergebnis nur minimal freundlicher gestalten.

Longericher SC: Ruch, Hömberg – Koenen (5), Peters, Pyszora (9), Richter (5), Lux (2), Thöne (1), Wolf, Tomassini (3), Zimmermann (3), Schulz (7/4), Dahlke (4).

 

TuS 82 Opladen – SG Schalksmühle/Halver Dragons 23:25 (11:11). Die vorher vier Mal in Fole siegreichen Opladener hätten es sich einfach machen können – weil sie wussten, dass irgendwann wieder eine Niederlage kommen würde. Außerdem konnten sie auf ein paar Widrigkeiten personeller Art verweisen, weil sie im Laufe der Partie André Boelken, Maurice Meurer und Oliver Dasburg kaum oder gar nicht mehr einsetzen konnten. Darauf wollte Trainer Fabrice Voigt das Ergebnis und das vorläufige Ende des Höhenfluges allerdings nicht zurückführen: „Das ist alles keine Ausrede. Wir waren heute einfach nicht gut genug für eine erfahrene Mannschaft, die in den wichtigen Phasen auch die Tore gemacht hat.“ Ganz nebenbei: Der aktuelle zweite Platz mit 16:4 Punkten hinter der HSG Krefeld Niederrhein (16:2) vor Schalksmühle (16:4/besseres Torverhältnis) liegt immer noch weit über den Erwartungen des TuS 82, der „nur“ den Klassenerhalt schaffen will.

Mit dem 4:2 (11.) und 5:3 (13.) erwischten die Hausherren im Ergebnis einen anständigen Start, doch Voigt war schon hier nicht richtig zufrieden: „Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden und über 60 Minuten nicht unser Tempospiel aufgezogen bekommen.“ Als aus dem 7:5 (18.) durch drei Gegentreffer hintereinander mit dem 7:8 (22.) der erste Rückstand geworden war, entwickelte sich das Duell erst recht zu einem harten Stück Arbeit – bei weiter intakten Chancen. Aus dem 9:11 (28.) machten Birger Dittmer (28.) und Marius Anger (30.) bis zur Pause das 11:11, ehe Jan Jagieniak den zweiten Abschnitt mit dem Tor zum 12:11 (31.) eröffnete.

Der TuS 82 scheiterte letztlich besonders am starken Dragons-Keeper Ante Vukas sowie an der durchschlagskräftigen linken Seite der Gäste mit Tobias Schetters (neun Tore/sechs per Siebenmeter) und Christopher Klasmann (sechs Treffer). Opladen gab natürlich nie auf – selbst nach dem 19:23 (53.) und dem 21:24 (58.) nicht, als Marius Anger (58.) und Philipp Jäger (59.) noch fürs 23:24 sorgten. „Der Punkte wäre sehr glücklich gewesen, aber nicht unverdient wegen der kämpferischen Leistung. Letztlich verlieren wir zu Recht, weil wir vorne keine guten Lösungen gefunden haben oder, wenn wir gute Lösungen hatten, viel verworfen haben“, stellte Voigt ehrlich fest.

TuS 82 Opladen: N. T. Schmidt, J Schmidt – Bachler (1), Rachow, J. Sonnenberg (2), Meurer (1), Boelken (1), Jagieniak (3), Anger (4), Adams (1), Dittmer (2), Göddertz, Dasburg (2/2), Jäger (2), M. Sonnenberg (3), Krefting.

GSV Eintracht Baunatal – Leichlinger TV 34:27 (16:13). Es war das erwartet schwierige Spiel für die Leichlinger. Nach der guten Leistung zuletzt im Derby gegen die Bergischen Panther (30:23) hatte sich der LTV zwar Chancen bei einem richtig starken Gegner ausgerechnet – aber die Favoritenrolle lag eindeutig beim Gastgeber Baunatal. Die Eintracht setzte sich dann in der zweiten Halbzeit auch noch ungefährdet durch, stockte ihr Konto auf 12:8 Punkte auf und darf als Fünfter weiter an den direkten Klassenerhalt denken (mindestens Rang sechs). Die Leichlinger dagegen werden mit 8:12 Zählern in den kommenden Wochen von Rang acht aus versuchen müssen, den Gang in die Abstiegsrunde zu vermeiden.

Nach einem ausgeglichenen Start bis zum 5:5 (11.) sorgten zu viele individuelle Fehler auf Seiten der Gäste dafür, dass sich Baunatal auf 9:6 (16.) absetzen konnte. Eine direkt folgende Auszeit von Trainer Lars Hepp brachte die Gäste vorübergehend wieder zurück in die Spur, denn Alexander Kübler erzielte den 9:10-Anschluss (21.). Die persönlichen Patzer prägten allerdings weiterhin die Aktionen der Gäste – und Hepp wollte mit seiner zweiten Auszeit schon in der ersten Hälfte beim Stande von 10:14 (25.) erneut gegensteuern. Das gelang nur bedingt, doch der Siebenmeter von Valdas Novickis zum 13:16 (30.) ließ immerhin einige Hoffnungen für den zweiten Durchgang zu.

Der LTV kam auch tatsächlich besser in die Partie, sodass Timo Blum auf 19:20 (38.) verkürzen konnte. Dann gelang dem Außenseiter erneut durch Blum sogar der Ausgleich – 23:23 (45.). Der Startschuss zu einer Wende? Das Gegenteil war der Fall: Fünf Minuten später hatte Baunatal fünf Mal in Folge getroffen und das entscheidende 28:23 (50.) vorgelegt. „Wir wollten kämpfen und wir haben gekämpft“ fand Leichlingens Co-Trainer Achim Symmanek, „wir waren in der ersten Halbzeit mit viel zu vielen Fehlern unterwegs. Die wollten wir für die zweite Halbzeit abstellen. Baunatal hat am Ende die Nerven behalten, wir nicht. Es waren viel zu viele individuelle Fehler und Angst vor der eigenen Courage – keine Ahnung. Wir sind ein bisschen ratlos. Das waren einfach zu viele Tore am Ende.“

Leichlinger TV: Stöcker, Ferne, Hüttel – Weiler, Taymaz (1), Novickis (12/5), Linnemannstöns, F. Barwitzki (2), Kübler (7), Bahn, Speckmann (1), Blum (3), Mentges, Swiedelsky, K. Symannek, Natzke (1).

 

Bergische Panther – SG Menden Sauerland Wölfe 33:26 (13:14). Die Panther sind zurück in der Erfolgsspur. Nachdem sie sich kürzlich beim 21:26 gegen die SG Schalksmühle-Halver Dragons bereits verbessert gezeigt hatten, gelang nun gegen die Wölfe der erhoffte fünfte Saisonsieg. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto (10:10) und auf Platz sieben hält die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz den Anschluss an die sichere Zone (Platz drei bis sechs), die am Ende den Klassenerhalt bringt. Der Panther-Coach wirkte nachher entsprechend erleichtert: „Ich glaube, den Jubel hat man bis in die umliegenden Dörfer gespürt.“ Der Sieg gewinnt noch an Wert, weil es vor der Partie noch einen Rückschlag gegeben hatte: Maximilian Weiß, vorne wie hinten kaum zu ersetzen, fiel kurzfristig aus.

Nach einem schnellen 0:2 (3.), gelang den Panthern zwar innerhalb von 14 Sekunden der 2:2-Ausgleich (4.) und durch Simon Schlösser einige Minuten später mit dem 5:4 (8.) auch die erste Führung – die allerdings nicht lange hielt. Als aus dem 6:5 (9.) das 6:10 (18.) geworden war, nahm Mutz seine erste Auszeit – in der er offensichtlich die richtigen Worte fand und an den richtigen Stellschrauben drehte: Durch Tore von Schlösser und Moritz Görgen sowie zwei verwandelte Strafwürfe von Jens-Peter Reinarz hieß es kurz darauf 10:10 (23.). Bis zur Pause legten die Gäste zwar noch einmal vor, doch in der zweiten Halbzeit konnten die Hausherren die Partie komplett drehen und sich immer weiter absetzen – 15:14 (36.), 17:15 (37.), 21:18 (44.). 25:21 (50.), 28:22 (55.). „Meine Mannschaft hat heute unglaublich gekämpft und gerade in unserer aktuellen Situation brauchen wir den Kampf“, sagte Mutz erleichtert. Nun hofft er darauf, dass seine Panther das neue Selbstvertrauen mit in die nächsten Spiele nehmen wird.

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Schütte (1), Reinarz(5/2), Görgen (5), Elverfeld, Schlösser (6/1), Korbmacher, Padeken (3), Ueberholz (7), Heider, Jesussek(1), Wolter (2).