14. November 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Aldekerk – HG Remscheid 31:21 (19:8). Es gab nach den 60 Minuten in der Vogteihalle wenig zu beschönigen, denn die Gäste hatten unter dem Strich nicht den Hauch einer Chance, vielleicht etwas Zählbares aus der Nähe der Grenze zu den Niederlanden mit ins Bergische zu nehmen. Trainer Alexander Zapf hatte vielmehr – wie in den vergangenen Wochen – nur ein Mini-Aufgebot an Bord und damit kaum Möglichkeiten, der Angriffswucht der Hausherren die richtigen Antworten entgegenzusetzen. Vor allen Dingen in der ersten Halbzeit beherrschte Aldekerk die Partie fast mühelos, sodass der Ausgang des Abends praktisch schon zur Pause feststand. Nach der vierten und bisher mit weitem Abstand höchsten Niederlage in dieser Saison (vorher 24:26 beim OSC Rheinhausen, 33:34 beim Neusser HV, 30:31 gegen BTB Aachen) steht das Konto der HGR mit 6:8 Zählern auch wieder im Minus. Und die Meisterschafts-Pause am kommenden Wochenende bietet immerhin die Chance zu einer allgemeinen Lage-Analyse. Sicher ist, dass der neunte Rang kein besonderes Ruhekissen ist, sondern der Druck weiter gestiegen. Die personelle Lage wird sich bis zum nächsten Duell kaum durchgreifend ändern – und es geht am 27. November (19 Uhr, Halle Neuenkamp) gegen den Tabellenletzten TV Rheinbach (1:13 Punkte), der alleine noch sieglos ist in der Regionalliga. Zapf weiß, dass die Remscheider dann gewinnen sollten, um ihren Platz im dicht besiedelten Mittelfeld zu behaupten.
Als Dominik Hertz das 2:1 (3.) erzielte und Michael Heimansfeld wenig später per Siebenmeter das 3:2 (6.), schien die HGR mithalten zu können. Das sah allerdings nur vier Minuten später anders aus, weil vier Gegentreffer hintereinander den 3:6-Rückstand (10.) brachten und die Hausherren an Tempo eher zulegten. Beim 4:9 (14.) hatte Remscheid den Anschluss deutlicher verloren, ehe die Lücke beim 7:17 (28.) zum ersten Mal auf zehn Treffer angewachsen war und ein echtes Debakel drohte. Wertvollste Erkenntnis für die kommenden Wochen: Nach dem Wechsel gelang eine Begrenzung des nicht mehr zu verhindernden Schadens und der Rückstand wuchs wenigstens nicht weiter an. Bei der Schluss-Sirene registrierte Zapfs Team für die zweiten 30 Minuten sogar einen „13:12-Sieg“ – ohne die überlegenen Hausherren irgendwie gefährden zu können.
Der HGR-Coach, der mit einer sehr anspruchsvollen Aufgabe gerechnet hatte, blickte mit gemischten Gefühlen auf die Angelegenheit zurück. „Das war ein absolut verdienter Sieg für Aldekerk. Die spielen das überragend und wir kriegen es in der ersten Halbzeit nicht hin, das zu verteidigen, was Aldekerk ganz stark macht, besonders das Kreisläuferspiel. Zusätzlich verschießen wir sieben oder acht freie Würfe und drei Siebenmeter“, fand Zapf, der seinem Team deshalb allerdings keinen Vorwurf machte. Vielmehr nahm er die spätere Steigerung auch als Mutmacher: „In der zweiten Halbzeit gab es noch ein kleines Aufbäumen, das ist positiv. Wir müssen den Mund abwischen und weitermachen. In zwei Wochen zählt es gegen Rheinbach. Dann müssen wir zwei Punkte holen.“ Aldekerk als Spitzenteam lag für die HGR diesmal in einer anderen Welt.
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (6), Görden (1), Grützner (3), Greven, Plhak (6/3), Jentjens (5), Upietz, Küsters (1), Julian Mumme (2), Tebyl (6), Herholz, Linden (1).
HG Remscheid: Geske (1), Mathes – Heimansfeld (4/1), Pflüger, Pütz (1), P. Hinkelmann (3), Hertz (2), F. Hinkelmann (4), Jansen, Rath (2), Hermann (4).