3. Liga
Krefeld beherrscht Volmetal, TuSEM II zerlegt Gummersbach II
Eagles festigen mit 37:24 ihre Tabellenführung. Essen ist nach 37:26 mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt.

So geht das! Trainer Maik Pallach konnte zufrieden feststellen, dass die Eagles ihre Pflicht-Aufgabe gegen Schlusslicht Volmetal seriös erledigten. (Foto: Herbert Mölleken)

HSG Krefeld Niederrhein – TuS Volmetal 37:24 (21:15). Trainer Maik Pallach hatte die Eagles vor dem Duell mit dem Tabellenletzten zu höchster Konzentration aufgefordert und er bekam auch eine über weite Strecken deutlich dominierende Mannschaft zu sehen. Krefeld startete sogar derart schwungvoll, dass sich TuS-Trainer Marc Rode schon in der fünften Minute beim Stande von 0:4 zu einer ersten Auszeit gezwungen sah. Aufhalten konnte er die Gastgeber allerdings nicht – weder in der ersten noch später in der zweiten Halbzeit. Am Ende sicherte sich die HSG einen von der ersten Sekunde an ungefährdeten Erfolg, stockte sein Konto auf 18:2 Zähler auf und festigte die Spitze vor der SG Schalksmühle-Halver Dragons und dem TuS 82 Opladen (beide 16:4). Am kommenden Samstag kann der Tabellenführer seine starke Position im Kampf um eins der beiden Tickets für die Aufstiegsrunde durch einen Erfolg beim Vorletzten ESG Gensungen-Felsberg (3:17) abrunden, der wie Volmetal (2:18) schon vor dem Ende der Hinrunde kaum noch Chancen hat, den Gang in die Abstiegsrunde zu vermeiden (mindestens Platz sechs). 

Krefeld zog nach seinem Blitzstart bis auf 18:10 (25.) weg und ließ dann im Gefühl geklärter Kräfteverhältnisse drei Gegentreffer in zweieinhalb Minuten zu – 18:13 (28.). Den Grund für eine Auszeit sah Pallach darin offensichtlich nicht, weil er seiner Mannschaft die Rückkehr auf den richtigen Weg aus sich selbst heraus zutraute. Diese Einschätzung erwies sich als zutreffend, denn der Favorit machte durch eine Dreier-Serie vom 23:17 (36.) zum 26:17 (39.) zunächst beizeiten alles klar, ehe fünf Tore in Folge vom 27:20 (43.) zum 32:20 (51.) den Klassenunterschied besonders drastisch aufzeigten. Bezeichnend: Pascal Noll (10/3), Maik Schneider (7) und Steffen Hahn (7) erzielten zusammen so viele Treffer wie die gesamte Volmetaler Mannschaft. 

HSG-Coach Pallach ordnete den Sieg realistisch ein: „Das war ein Start-Ziel-Sieg und Volmetal zu keiner Zeit in der Lage, den Erfolg zu gefährden. Gerade die ersten zehn Minuten waren wir sehr präsent. Sicherlich war das von uns keine Glanzleistung, sondern hier erwarte ich, dass wir gerade im Tempo nach vorne einfach immer wieder andere Lösungen kreieren. Ansonsten war das ein gutes Spiel.“ Ebenfalls nicht unwichtig mit dem Blick auf die Belastungs-Verteilung: „Es sind immer wieder Spieler von der Bank gekommen und so hat jeder seine Anteile gehabt.“ 

HSG Krefeld Niederrhein: Hasenforther, Bartmann – Krings (2), Schnalle, Juric, Schneider (7), Noll (10/3), Hahn (7), Molz (2), Braun (1), Jagieniak (1), Obranovic (6/3), Mircic (1).

TuSEM Essen II – VfL Gummersbach II 37:26 (17:12). Der Aufsteiger Essen galt vor dem ersten Spieltag als größter möglicher Außenseiter im Kampf um den Klassenerhalt – selbst im eigenen Lager. Und jetzt? Nach 0:10 Punkten aus den ersten fünf und zum Teil nur sehr knapp verlorenen Spielen ist die Mannschaft von Trainer Nelson Weisz auf dem besten Weg, alle Prognosen komplett zu ignorieren. Der in dieser Form kaum zu erwartende Erfolg über die Zweite des Zweitligisten schraubte die Serie auf fünf Spiele ohne Niederlage – und mit 9:11 Punkten ist Essen als Achter mitten im Kreis jener Mannschaften angekommen, die den rettenden Platz sechs im Blick haben. TuSEM II überholte mal eben den bisher vor ihnen liegenden Leichlinger TV (8:12) und die Bergischen Panther (10:10) sowie Gummersbach (10:10) auf den Rängen sechs und sieben sind ebenfalls in Reichweite. Der weitere Kampf um den direkten Klassenerhalt verspricht extrem spannend zu werden.

TuSEM beherrschte den späten Sonntag-Nachmittag von Beginn an und legte das 4:0 (5.) vor, ehe dem zum Gummersbacher Zweitliga-Kader gehörende Tom Kiesler der erste VfL-Treffer gelang – 1:4 (7.). Aufhalten ließen sich die Hausherren aber nicht – selbst dann nicht, als aus dem 9:3 (22.) das dünnere 9:6 (15.) geworden war. Weil die Hausherren immer wieder passende Antworten fanden, erhöhten sie auf 17:11 (30.), ehe mit drei Treffern hintereinander zum 17:14 (32.) für Essen das letzte Gummersbacher Aufbäumen folgte. Die Reaktion der Hausherren fiel beeindruckend aus – 21:14 (36.), 25:17 (41.), 28:20 (46.), 32:22 (51.). Dass es nun für fünf Minuten bis zum 33:26 (56.) keinen eigenen Treffer mehr gab, irritierte bei den Essener schließlich keinen mehr besonders, zumal Alexander Telohe (58.) und Luca Lewandowski (59.) den Vorsprung mit dem 36:25 wieder in den zweistelligen Bereich hoben.

TuSEM-Coach Weisz wirkte in seiner ersten Einschätzung nicht mal besonders überrascht – sondern eher überzeugt von seinem Team. „Wir haben mit einer sehr konzentrierten Leistung einen klaren Sieg eingefahren. Wir starten sehr konzentriert in der Deckung und belohnen uns im Tempospiel. Kurz vor der Halbzeit folgte eine schwächere Phase, da decken wir nicht mehr so konsequent und schließen vorne mit etwas Glück zweimal beim sechsten Pass ab.“ Die Versuche der mit nur neun Feldspielern angereisten Gummersbacher, über eine 3-2-1-Deckung oder den siebten Feldspieler eine Wende einzuleiten, wusste Essen ebenfalls zu kontern: „Wir haben immer wieder Lösungen gefunden und gewinnen verdient.“ Einziger Wermutstropfen: Der starke haltende Keeper Arne Fuchs musste zehn Minuten vor Schluss verletzt ausscheiden.

TuSEM Essen II: Fuchs, L. Stumpf, Borchert – Brill (1), Telohe (5), Fabian Neher (2), Kämper (6), Reidegeld (5), Homscheid (4/2), Schmidt (2), Engels, Lewandowski (4), M. Stumpf, J. Weisz (4), Buschhaus (2), Ellwanger (2).

VfL Gummersbach II: Danzenbächer, Nagy – Maier, Fanger (5), Unbehaun (2), Suiters, Keil (1), Schroven (2), Schmidt (8), Kiesler (4), Harder (4).