20. November 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Korschenbroich – Interaktiv.Handball 30:34 (12:13). Dirk Wolf bemühte sich um eine Zuversicht vermittelnde Einschätzung des Abends, den der TVK-Coach natürlich ebenso wie seine Mannschaft und die meisten der 450 Fans in der Waldsporthalle am liebsten mit einem Erfolg abgeschlossen hätte. „Es war für die Zuschauer ein tolles ansehnliches Handballspiel“, fand Wolf, „das war aber jetzt ein Spiel noch relativ am Anfang der Saison.“ Was er damit ausdrücken wollte: Für den weiteren Verlauf der Serie 2021/2022 ist oben auch für den TVK unverändert alles drin. Korschenbroich verpasste zwar im Nachholspiel die Gelegenheit, durch einen Erfolg an die Tabellenspitze zurückzukehren, gehört aber als Fünfter nach sieben von 28 zu absolvierenden Partien mit 10:4 Punkten hinter dem HC Gelpe/Strombach, dem BTB Aachen (beide 12:2), dem TV Aldekerk und Interaktiv (jeweils 11:3) weiter zur engen Spitzengruppe – in der sich vorläufig wohl keiner der fünf aktuell Beteiligten im Kampf um die Meisterschaft absetzen kann. Und immer wieder kommt es in den nächsten Wochen zu weiteren Spitzenspielen wie am 27. November, wenn Korschenbroich den Spitzenreiter Gelpe/Strombach aus dem Oberbergischen erwartet.
Die Hausherren liefen zuerst von Beginn an hinterher und drohten beim 6:9 (15.) den Anschluss zu verlieren, sodass Wolf eine Auszeit nahm – in der er offensichtlich bei seinem Team und besonders bei Nicolai Zidorn neue Kräfte freisetzen konnte. Der Rückraumspieler verkürzte schnell auf 7:9 (15.), bevor er nach dem 7:10 (16.) richtig aufdrehte und drei Treffer hintereinander erzielte – 8:10 (17.), 9:10 (18.), 10:10 (20.). Bemerkenswert: Zwei Tore gelangen Zidorn, als Korschenbroichs Kreisläufer Maximilian Tobae gerade mit einer Zeitstrafe draußen saß. Und natürlich reagierte Interaktiv-Trainer Ace Jonovski nun seinerseits mit einer Auszeit (20.), um den Lauf des TVK zu brechen – zunächst wenig erfolgreich, denn Stanko Sabljic (20.) und Robert Markotic (21.) mussten kurz hintereinander ebenfalls für zwei Minuten runter. Folge: Der TVK machte daraus durch Lukas Bark (21./Siebenmeter) und Henrik Schiffmann die 12:10-Führung (23.). Viel sah plötzlich danach aus, dass die Gastgeber in der mit vielen Emotionen und hoher Leidenschaft geführten Partie dauerhaft die Kontrolle übernehmen würden. Das war allerdings ein Irrtum, weil Ratingen mit drei eigenen Toren bis zur Pause ziemlich unbeeindruckt antwortete und mit dem von Alexander Oelze verwandelten Siebenmeter kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit erneut vorlegte – 13:12 (30.).
Für den TVK begann ein permanentes Nachlaufen, in dem es mit dem 15:15 (35.) nur noch einmal zum Ausgleich reichte. Zwei Serien der Gäste leiteten die Entscheidung ein, weil Interaktiv zunächst das 18:15 (38.) gelang und Jonovskis Mannschaft kurz darauf vom 20:18 (41.) innerhalb von gut zwei Minuten auf 24:18 (44.) erhöhte. Korschenbroich probierte in der Schlussphase unter anderem über eine offensive Deckung alles für ein besseres Resultat und kam auf 29:31 (59.) heran – doch nicht mehr ernsthaft für eine Wende in Frage. „Am Ende ist es auch verdient für den Gegner“, fand TVK-Coach Wolf, „wir haben es heute vielleicht nicht geschafft, auf den Punkt zu spielen, aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, was die kämpferische Einstellung angeht.“
TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Schiffmann (9/1), Bark (5/3), Wistuba, Förster, Brinkhues (3), Zidorn (6), M. Wolf, Tobae (1), Kauwetter, Neven (2), Schneider (2), Franz (2).
Interaktiv.Handball: Büttner, Karic – Hadzic (2), Markotic (5), Janus, Claussen, Stock (3), Sabljic (3), Oelze (11/7), Mensger, Nuic (5/2), Ciupinski (3), Crnic (2), Koenemann.