Oberliga Niederrhein
Haan im Duell der „Verfolger“, Adler im Krefelder Derby
Unitas könnte ihre Rolle als dritte Kraft in der Klasse festigen und Königshof den Aufwärtstrend.

Schotten dicht: Kevin Thomé (links) und Ole Völker (rechts) fanden zwar mit der Unitas vor einigen Wochen gegen Christian Mergner (Mitte) und dessen Mönchengladbacher keinen Zugriff, inzwischen aber wenigstens teilweise zurück zu wahrer Stärke. (Foto: Thomas Ellmann)

Die Unitas Haan bleibt zumindest vorerst die dritte Kraft in der Oberliga Niederrhein. Beim 23:31 vor fast vier Wochen gegen den Tabellenführer Borussia Mönchengladbach war das Team von Trainer Ronny Lasch zwar überfordert, doch das folgende Heimspiel gegen den Zweiten Bergischer HC II gestaltete Haan ausgeglichen – und die 22:23-Niederlage gehörte sogar in die Kategorie ärgerlich. Nun machte es die Unitas im Nachholspiel beim TV Lobberich nach einer klaren 18:12-Führung am Ende der ersten Halbzeit noch spannend, wehrte aber den Ansturm der Gastgeber letztlich erfolgreich ab und nahm aus Nettetal einen 29:27-Erfolg mit. Haan festigte dadurch mit 10:4 Punkten den dritten Rang hinter Mönchengladbach (12:0) und dem BHC II (12:2). Die bevorstehende Aufgabe am Samstag wird nun zeigen, ob Laschs Team seine aktuell gute Position weiter festigen und für die nächste Zeit die Rolle des einzigen „Verfolgers“ übernehmen kann, denn es geht zum Vierten TV Geistenbeck (8:4). Ein Warnhinweis: Der TVG gewann mit Trainer Thomas Laßeur zuletzt ebenfalls in Lobberich und mit dem 32:25 sogar deutlicher als Haan. 

Ein Aufwärtstrend war in den vergangenen Begegnungen – wie bei den Haanern – auch bei der DJK Adler Königshof zu erkennen. Nach dem 14:33-Debakel in Mönchengladbach sahen die Adler beim 26:31 gegen den BHC II schon viel besser aus, ehe sie sich gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade nach einem klaren Rückstand ein 26:26-Unentschieden erkämpften und durch das 32:24 beim VfB Homberg den zweiten Saisonsieg einfuhren. Natürlich sind 5:7 Punkte und Rang zehn immer noch nicht das, was sich Trainer Marius Timofte und seine Mannschaft vor der Saison ausgemalt hatten, aber die Politik der kleinen Schritte könnte absehbar zumindest in eine sichere Region der Tabelle führen – dahin, wo aktuell der Fünfte TV Krefeld-Oppum (7:7 Zähler) zu Hause ist. Königshofs Kapitän Sebastian Bartmann freut sich  auf dieses innerstädtische Duell: „Keine Mannschaft wird aufgeben und jeder will das Stadtderby gewinnen. Wir werden uns gut darauf vorbereiten, um auf alle Situationen reagieren zu können. Die Mannschaften kennen sich sehr gut, viele Spieler haben schon in beiden Vereinen gespielt. Die Stimmung zwischen den Mannschaften außerhalb der 60 Spielminuten ist freundschaftlich und man tauscht sich immer wieder untereinander aus.“ Gewinnen die Adler, ziehen sie am Nachbarn vorbei – was die Gäste vermutlich verhindern wollen.

Der Tabellenführer Borussia Mönchengladbach, erst vor einer Woche Sieger im nachgeholten Spitzenspiel gegen den Bergischen HC II (29:27), tritt gegen den mit 7:7 Zählern ausgestatteten Sechsten HSG Hiesfeld/Aldenrade an – der zuletzt mit dem 33:21 über Schlusslicht TV Angermund (0:12) die vorherige Serie von vier Spielen ohne Sieg beendete. Dass sich die Borussia, nun mit den besten Chancen zum Aufstieg in die Regionalliga ausgestattet, im Heimspiel überraschen lässt, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Falls es doch eine der größeren denkbaren Überraschungen gibt, dürfte das die Hiesfelder freuen – und wohl erst recht den Titelkonkurrenten BHC II, der diesmal in der Gruppe aus 13 Klubs aussetzt. Bei einem vor allem theoretisch denkbaren Mönchengladbacher Ausrutscher würden die nach der Niederlage im Gipfeltreffen schwer enttäuschten Solinger im Übrigen ohne eigenes Zutun über das bessere Torverhältnis (plus 66/plus 56) zurück auf den ersten Platz klettern. 

Ganz am Ende der Tabelle liefern sich der bei 3:11 Punkten geführte Vorletzte VfB Homberg und  Schlusslicht TV Angermund (0:12) ein echtes Kellerduell. Homberg hat seit dem 22:19 vom Saisonstart am 18. September gegen Krefeld-Oppum kein Spiel mehr gewonnen und nach dem 26:26 vom zweiten Spieltag am 26. September beim LTV Wuppertal keinen einzigen Punkt mehr geholt. Schlusslicht Angermund steht mit einem leeren Konto da und war in keiner der sechs verlorenen Partien wirklich konkurrenzfähig. Sollte sich der VfB in Angermund durchsetzen, wäre die Lage fast aussichtslos für die Gastgeber – die sowieso längst der Abstiegskandidat Nummer eins sind.