2. Bundesliga
Ivanisevic imponierend bei Gummersbacher Gala
VfL gewinnt Spitzenspiel in Nordhorn-Lingen mit 28:22 und festigt seine Tabellenführung.

Faust drauf! Tibor Ivanisevic war in einer überzeugenden Gummersbacher Mannschaft so etwas wie der Mann des Abends. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Nordhorn-Lingen – VfL Gummersbach 22:28 (13:15). Es war eine echte Reifeprüfung und der bisher wichtigste Erfolg in dieser Saison fürs Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson – weil die Gummersbacher unter Beweis stellten, dass sie doch Spitzenspiele können und auswärts durchaus zu starken bis sehr starken Leistungen in der Lage sind. Der VfL hatte das Gipfeltreffen beim Bundesliga-Absteiger über weite Strecken sogar klar im Griff und nahm am Ende einen verdienten Sieg mit, der sich in der Tabelle richtig auszahlte: Der Spitzenreiter, der das eigene Konto auf 22:4 Zähler ausbaute, liegt nun drei Punkte vor dem wieder auf Rang zwei vorgerückten VfL Eintracht Hagen (19:7) sowie vier vor Nordhorn-Lingen (18:8). Dahinter gehören noch der TV Hüttenberg (17:7) und der ASV Hamm-Westfalen (16:8) zum Feld der Verfolger, aus dem sich TuSEM Essen (13:11) als Siebter für längere Zeit verabschiedet hat. Die Gummersbacher Ausgangsposition für die letzten sechs Meisterschafts-Aufgaben im Kalenderjahr 2021 könnte schlechter sein.

Dass der VfL nach dem frühen 1:0 (1.) von Ellidi Vidarsson mit 1:2 (4.), 2:3 (6.), 3:4 (8.) und 4:5 (11.) in Rückstand geriet, sorgte für vieles – aber nicht für Hektik oder Unruhe beim Spitzenreiter. Die mit Leidenschaft arbeitende Abwehr bekam den Abend zunehmend unter Kontrolle und hinter der Deckung steigerte sich Keeper Tibor Ivanisevic fast mit jeder Sekunde zu einer insgesamt herausragenden Leistung. Als die HBL nachher die offizielle Statistik zur Partie veröffentlichte, stand Gummersbachs erster Mann zwischen den Pfosten bei einer Quote von 44,74 Prozent gehaltener Bälle. Damit übertraf er selbst seinen Elmshorner Kollegen Björn Buhrmester, der mit 41,67 Prozent ebenfalls ein weit überdurchschnittliches Ergebnis erzielte. Mit dem Treffer von Janko Bozovic zum 5:5 (11.) eröffnete Sigurdssons Team vor allem dank der höchst wirkungsvollen Defensive jene Phase, in der es durch weitere fünf Treffer hintereinander mit der 10:5-Führung (18.) durch Lukas Blohme die Basis für den späteren Triumph legte. Dass Emsdetten auf 8:10 (21.) herankam, beantworteten die Gäste kühl mit dem 12:8 (22.). Und selbst das erneut knappere 15:13 am Ende der ersten Hälfte war diesmal vor allem eins – der Schub dafür, eher einen Gang zuzulegen.

Nordhorn-Lingen, das ganz offensichtlich eine Wende probieren wollte, prallte immer wieder am VfL ab – 18:14 (36.), 18:16 (41.), 21:16 (44.). 24:18 (50.). Der Tabellenführer gab sich selbst in der Schlussphase nicht mit dem bis dahin Erreichten zufrieden und hielt das Tempo bis zum 27:20 (55.) derart hoch, dass die Hausherren nur hinterherrannten. Wie heiß ganz Gummersbach diesmal war, zeigte eine Parade beim Stande von 28:22 (60.), das Jonas Stüber kurz zuvor erzielt hatte. Torhüter Ivanisevic wehrte 14 Sekunden vor der Schluss-Sirene den Wurf des Emsdetteners Nils Torbrügge ab – und feierte die Aktion, als hätte er gerade den entscheidenden Siebenmeter gehalten. Es war das passende Finale eines aus Gummersbacher Sicht beeindruckenden Abends.

VfL Gummersbach: Nagy, Ivanisevic – Fanger, Vidarsson (1), Köster (2), Blohme (5), Schneider, Pregler (6), Dzialakiewicz, Santos, Styrmisson (5/2), Kiesler (1), Stüber (4), Zeman (1), Bozovic (3).