03. Dezember 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Bergische Panther – TuSEM Essen II 36:21 (20:11). Die Hoffnung der Essener, am Freitagabend etwas Zählbares aus dem Bergischen mitnehmen zu können, hielt im Grunde nur vier Minuten lang – als Pascal Lewandowski gerade zum 3:3 ausgeglichen hatte. Keine zehn Minuten darauf führten die Panther mit 13:4 (14.) und den Rest der Abends hatte die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz fast mühelos unter Kontrolle. Das deutliche Ergebnis zeigte den Hausherren vor allem, dass sie in dieser Saison langsam doch mit einem den sicheren Klassenerhalt bringenden Platz zwischen drei und sechs planen können, weil sie nach dem vierten Sieg hintereinander über einen Kontrahenten aus der unter Hälfte mittlerweile bei 16:10 Punkten angekommen sind und ihren fünften Rang festigen konnten. Der Abstand auf den Siebten VfL Gummersbach II und den Achten Leichlinger TV (beide 10:14) beträgt jetzt sechs Zähler. TuSEM auf der anderen Seite, das nach fünf Auftakt-Niederlagen durch eine Serie von 9:1 Punkten für Erstaunen bei allen gesorgt hatte, muss nach dem unglücklichen 26:28 gegen den Tabellenführer HSG Niederrhein und der bitteren Pleite bei den Panthern davon ausgehen, dass der Kampf um den Klassenerhalt eher (wie vorher erwartet) sehr steinig und wahrscheinlich über den Umweg Abstiegsrunde führen wird. Bei 9:17 Punkten ist die Lücke zum rettenden Rang sechs (GSV Eintracht Baunatal/12:12) wieder größer geworden.
Essen legte durch Niclas Schmidt (1.) und Alexander Telohe (2.) das 1:0 und 2:1 vor – was die Hausherren einfach ignorierten. Zwischen der 4:3-Führung (5.) durch Hendrik Heider und dem 8:3 (9.) von Maximilian Weiß lagen dann genau 230 Sekunden, von denen sich die Gäste anschließend überhaupt nicht mehr erholten. Mit einem 5:1-Lauf erhöhten die Hausherren vielmehr auf 13:4 (14.), ehe die zweite Hälfte des ersten Abschnitts den Essenern wenigstens ein bisschen Luft ließ: Die Panther gewannen jenes Teilstück bis zum 23:11 bloß mit 8:7. Der Sieger des Abends stand allerdings schon fest, als sich beide Teams für ein Durchatmen in die Kabine verabschiedeten.
Ein Mittel, das drohende Debakel abzuwenden, fand TuSEM-Trainer Nelson Weisz mit seiner Mannschaft dort allerdings nicht (mehr) und ab dem 23:13 (36.) blieb der Vorsprung im Bereich von mehr als zehn Treffern – 28:15 (42.), 30:16 (47.), 33:18 (54.), 36:21 (60.). Jenes 33. Tor der Gastgeber erzielte im Übrigen David Kreckler, der ein paar Tage nach seinem 39. Geburtstag im Drittliga-Team aushalf – als Handball-Verrückter gerne und erfolgreich. Insgesamt funktionierten die Panther diesmal vor allen Dingen als Team – unter anderem mit dem sechsfachen Torschützen Simon Schlösser sowie drei Spielern, die jeweils fünf Treffer beisteuerten, und drei Spielern, die jeweils vier Tore erzielten.
Weisz konnte hinterher kaum glauben, was die Essener über 60 Minuten abgeliefert hatten. Für sein Urteil über den Abend aus TuSEM-Sicht reichten ein paar Worte: „Da brauche ich gar nicht viel zu sagen. Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns auszeichnet, und dementsprechend verdient hoch verloren.“ Die sehr viel bessere Laune war bei seinem Burscheider Kollegen Mutz zu Hause: „Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache. Die Jungs haben über 60 Minuten unheimlich konzentriert und fokussiert agiert.“ Grundlage für die frühe Entscheidung war aus seiner Sicht die gute Abwehr mit einem sicheren Torhüter Robin Eigenbrod, die gemeinsam in der Summe viele Tempo-Gegenstöße und einfach Treffer einleiteten. „Wir hatten auf alles eine Antwort“, sagte Mutz, „wir hatten außerdem Spielglück. Wenn du mit 15 Toren gewinnst, kannst du nicht viel sagen. Wir sind heute sehr, sehr zufrieden. Wir haben unser bestes Saisonspiel gemacht.“
Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Schütte, Funccius, Reinarz (1), Görgen (5), Elverfeld (4), Schlösser (6/1), Korbmacher (3), Weiß (4), Padeken, Ueberholz (5), Heider (3), Jesussek, Wolter (4), Kreckler (1).
TuSEM Essen II: Tombach, L. Stumpf, Solbach-Domingo – Telohe (4), Fabian Neher (3), Reidegeld, Frederic Neher (1), Schmidt (5), Homscheid (5/1), Lewandowski (1), Schenderlein, Sayin, M. Stumpf, J. Weisz, Buschhaus, L. Ellwanger (2).